Donaumoos als Klimakiller
Zweckverband-Geschäftsführer informiert Kreis-Senioren-Union bei Exkursion über das Niedermoor

10.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:36 Uhr

Interessante Donaumoos-Exkursion: Die Senioren lauschten den Ausführungen von Michael Hafner, Geschäftsführer des Donaumoos Zweckverbands (5. v. r.). Mit auf dem Bild ist Helmut Winkler, stellvertretender Bürgermeister von Langenmosen (4.v.r.) und Fritz Müller, Kreisvorsitzender der Senioren-Union (3.v.r) . Foto: Müller

Die Donaumoos-Entwicklung brennt den Mitgliedern der heimischen Senioren-Union unter den Nägeln. Aus diesem Grund machte sich der Kreisverband mit seinem Vorsitzenden Fritz Müller nun auf zu einer Exkursion im Niedermoor. Mit Michael Hafner, Geschäftsführer beim Donaumoos-Zweckverband, hatte die Gruppe einen Fachmann dabei.

Er erklärte den CSU-Senioren, denen sich der stellvertretende Langenmosener Bürgermeister Helmut Winkler angeschlossen hatte, was es mit der Problematik im größten Niedermoor Süddeutschlands auf sich hat und wie Lösungen aussehen können. Erste Station dazu war der Moosberg bei Langenmosen. Dort hatten vor gut zwei Jahren Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sowie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Umweltminister Thorsten Glauber ein 200 Millionen Euro umfassendes Förderpaket für das Donaumoos verkündet. Ziel ist, bis Ende des Jahrzehnts insgesamt 2000 Hektar im Donaumoos durch Wiedervernässung zu schützen.

Donaumoos als Klimakiller



Denn aktuell ist das Donaumoos Hafner zufolge ein Klimakiller. Jährlich stößt der Moorkörper demnach rund 400000 Tonnen CO2-Äquivalente aus, gleichzeitig schwindet der Torfkörper in Folge der mittlerweile gut 200-jährigen Entwässerung durch verschiedene Prozesse. Im Schnitt geht dadurch nicht nur jedes Jahr etwa ein Zentimeter Moorboden verloren, sondern in der Summe auch rund eine Million Kubikmeter Erdreich. All das versucht der Donaumoos-Zweckverband, mit dem vom Staat initiierten, behördenübergreifenden Donaumoos-Team zu verlangsamen und im Idealfall zu stoppen. Für die Umsetzung der Projekte gibt es Hafner zufolge ganz unterschiedliche Vorgehensweisen, unter anderem den Kauf der Flächen durch den Zweckverband, aber auch die Unterstützung von Eigentümer und Bewirtschaftern.

Immer weniger Wasser im Donaumoos



Vielerorts fehle mittlerweile das Wasser im Donaumoos. Umso wichtiger ist in Hafners Augen die Potenzialflächenanalyse des Wasserwirtschaftsamts. Um Eigentümern und Bewirtschaftern dort eine Perspektive zu bieten, forscht der Zweckverband gemeinsam mit Partnern an neuen Wertschöpfungsketten, beispielsweise für die Papier- und die Verpackungsindustrie, aber auch für die Baubranche. Parallel laufen intensive wissenschaftliche Untersuchungen, unter anderem mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Eine große Rolle spielen dabei Nasskulturen, wie Schilf, Rohrkolben und Rohrglanzgras, die bei hohen Grundwasserständen gut wachsen und deshalb Moorschutz bei gleichzeitiger Wertschöpfung ermöglichen sollen.

SZ