Schrobenhausen – Wer an „Schrobenhausen um 1922 – Ein Zeitbild“ denkt, wird an dem Sechsfachmord von Hinterkaifeck nicht vorbeikommen. So auch die gleichnamige Sonderaustellung im Museum im Pflegschloss, die an diesem Sonntag um 11 Uhr eröffnet wird. Die Schau gibt den Besuchern einen Einblick in das, was Schrobenhausen vor 100 Jahren bewegte.
Den Auftakt macht der bis heute ungeklärte Mord von Hinterkaifeck. Ausgehend von dem Ereignis wird die Verunsicherung durch Kriminalität, soziale Not und politische Wirren gezeigt. Viele Bewohner der Region entschlossen sich zur Auswanderung. Zugleich beleuchtet die Ausstellung ebenso auch den Neuaufbruch in dieser Zeit. Die Demokratie ermöglichte eine Partizipation am politischen Leben, von dem auch die Frauen nicht mehr ausgeschlossen waren.
Auch städtebaulich entwickelte sich die damals etwa 3800 Einwohner zählende Stadt weiter. Viele hochwertige Neubauten, zumeist in Heimatschutzarchitektur, entstanden und prägen bis heute das Stadtbild. Ein bürgerschaftlicher Geist sorgte dafür, dass auch das historische Erbe gepflegt wurde.
In einem Abschnitt geht die Ausstellung außerdem auf den technischen Fortschritt und den veränderten Lebensstil der 20er-Jahre ein. Autos, Radios und moderner Massenkonsum hielten in den Jahren ihren Einzug in Schrobenhausen. Insgesamt präsentiert die Ausstellung mit zahlreichen Exponaten und Fotografien aus dieser Zeit einen Rundumblick auf das Leben in Schrobenhausen vor 100 Jahren.
SZ