Letztes Pavillonkonzert der Saison
The Voice Connection begeistern Publikum

05.12.2023 | Stand 05.12.2023, 5:10 Uhr

Gruppenbild mit Dame: die Gruppe The Voice Connection aus Eichstätt in Aktion. Foto: Halbleib

In seiner Begrüßung konnte Fredi Halbleib, der künstlerische Leiter der Pavillonkonzerte, stolz vermelden, dass die Kartennachfrage für das letzte Konzert der Saison diesmal das Platzangebot weit überstiegen hatte. Auch, wenn dann witterungsbedingt der eine oder andere Stuhl leerblieb. Solche Resonanz freut das Veranstalterherz, vor allem aber freute sich das Publikumsherz an der folgenden Darbietung der Eichstätter Voice Connection.

Ein „Christmas Special“ zum Auftakt

Und es konnte sich auch freuen, schon ab dem Zeitpunkt, als das mikrofonverstärkte A-cappella-Quintett für sein „Christmas Special“ singend den Saal betrat. Dass die 2002 gebildete Gruppe, noch mit zwei Gründungsmitgliedern besetzt, nur nebenbei auftritt, mag man nur schwer glauben. Hoch professionell ist der gesamte Auftritt, eine gelungene Mischung aus Klassikern, ruhigen Nummern und parodistischen Songs, teils mit kleinen Choreographien angereichert, alles wird auswendig gesungen, und das auf hohem musikalischem Niveau.

Erste englische, danndeutschsprachige Lieder

Nach Nummern wie „That’s Christmas to me“ oder „Let It Snow“ wurde es pfiffig mit „Mein Handy weiß es“, wie praktisch alle deutsch gesungenen Lieder eine Komposition des Hannoveraner Quartetts Maybebop – das lustigerweise am Nikolaustag in Eichstätt, der Heimat der Voice Connection, zu hören ist. Moderiert haben die vier Herren und die Dame abwechselnd im vergnüglichen Plauderton; auch deshalb wurde das Publikum von Stück zu Stück lockerer, selbst als Sopranistin Cornelia Sendtner das Publikum für den „Sound of Silence“ (Simon/Garfunkel) vorab „zur Ruhe rief“; mit „Wake Me Up“ ging es dann in die Pause, obwohl wahrlich keiner im Saal aufgeweckt werden musste.

Der zweite Teil brachte die Reverenz vor der Klassik. Nach dem besinnlich-volksliednahen „O du stille Zeit“ von Cesar Bresgen folgte gar ein Satz aus Bachs d-moll-Doppelkonzert: zwei Geigen, Begleitorchester und Cembalo auf zehn Stimmbänder verteilt? Für die Voice Connection kein Problem: Kein Sänger sticht heraus, durchweg mischen sich die fünf Stimmen gut ausgewogen – eine hervorragende Ensembleleistung. Dass der prägnante Rhythmus in den Stücken nie gezupft oder geklopft wird, sondern durchweg nur gesungen ist, glaubt man nur deshalb, weil man sieht, dass die Connection ganz ohne Instrumente auskommt.

Freddie Mercurys fulminant gesungene „Bohemian Rhapsody“ war dann einer der Höhepunkte des Abends, folgerichtig quittiert mit entsprechend großem Applaus. Und fast kein Halten gab es bei „Bleibt Heiligabend nüchtern“, wo über besinnlichem Mtata alle für die wahre Festtagsstimmung zu vermeidenden Alkoholika so lange durchgereimt werden, bis die Vokalisten von der bloßen Aufzählung immer betrunkener werden.

In den heftig erklatschten Zugaben folgte gleich ein weiteres Highlight: Der „Gummibaum“ war eine orientalische Außensicht auf die deutsche Weihnacht komplett mit „O du fröhliche“ im Muezzin-Ton und Ballett-Einlage; zum Ausklang dann die ruhigen „Flattersätze“ ganz ohne Mikrophone und verstärkerfrei, aber um nichts weniger prägnant, gesungen.

SZ