Weichering
Richtig Spielen mit dem Vierbeiner: Hundetrainerin Selina Brandl gibt fünf Tipps

05.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:00 Uhr
Petra Benesch

Hundetrainerin Selina Brandl in Aktion. Sie kreiert verschiedene Sorten Leckerli und Hunde- und Katzenspielzeug. Fotos: Benesch

Um eine gute Mensch-Hund Beziehung aufzubauen, gilt es, nicht nur an den Symptomen zu arbeiten, sondern auch die Ursachen dafür zu finden, meint Hundetrainerin Selina Brandl aus Weichering (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen). Sie gibt fünf Tipps.



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Die Weicheringerin hat gute Karten bei der Suche nach dem „Warum“, denn durch ihr Psychologiestudium und eine 18-monatige Ausbildung zur Hundetrainerin hat sie gelernt, beide Seiten zu verstehen. Ihr Wissen gibt sie unter anderem in Schnüffelstunden, Begegnungstrainings und Welpenkursen weiter. Auch Anti-Giftködertraining und sogenannte Social Walks stehen im Programm. Als mobile Hundetrainerin besucht sie Kundinnen und Kunden auch zuhause: „Oft gibt es spezifische Themen, an denen Frauchen oder Herrchen mit ihrem Hund und mir im gewohnten Umfeld arbeiten möchten“, erklärt Brandl.

Seit mehreren Wochen beschäftigt sie noch etwas anderes: Sie kreiert verschiedene Sorten Leckerli, Hunde- und Katzenspielzeug für eine Osteraktion in Zusammenarbeit mit dem Fressnapf Neuburg, dort arbeitet sie auch zwei Tage pro Woche. Die Waren werden in der Filiale während der Osterferien gegen eine freiwillige Spende abgegeben und kommen der Streunerhilfe Bulgarien e.V. zugute. Seit rund vier Jahren engagiert sich Brandl ehrenamtlich für den Verein, der sich vor Ort um heimatlose Hunde und Katzen kümmert. „Ich organisiere Transporte der Hunde von Bulgarien nach Deutschland und helfe bei der Vermittlung. Letzteres heißt, ich telefoniere mit Interessenten und überprüfe den Pool auf geeignete Tiere hin“, so Brandl. Selbst nimmt sie Pflegehunde auf und auch ihre eigenen zwei Hunde stammen aus dem Balkanland.

Hunde werden nie komplett erwachsen



Auf die Erstellung der Spendenartikel verwendet sie große Sorgfalt und lässt Erfahrungswerte einfließen. Beispiel Schnüffelteppich: Dieses Spielzeug dient der Beschäftigung, Abwechslung und erfordert Nasenarbeit, denn zwischen langen Vliesstreifen stecken Leckerli fest, die der Hund erschnüffeln und dann durch Wegdrücken der Streifen herauslösen kann. Es ist in verschiedenen Größen zu haben. „Dieses Spielzeug ist für alle Hunde geeignet – von jung bis alt, von temperamentvoll bis zurückhaltend und auch für Hunde mit Behinderung“, so die Bastlerin, die pro größerem Schnüffelteppich rund drei Stunden Arbeit investierte.

„Spielen ist sehr wichtig für Hunde“, weiß die Spezialistin, denn „anders als bei Wölfen werden Hunde nie komplett erwachsen. Sie sind so gezüchtet, dass sie ein Leben lang mit dem Menschen zusammen etwas machen wollen.“

Die fünf besten Tipps



Das richtige Spiel: Nicht jedes Spiel ist für jeden Hund geeignet. Zum Beispiel überdrehen viele junge oder sehr aktive Hunde schnell bei Quietsch-Spielzeugen oder Ballspielen. Besonders Terrier oder andere Arbeitshunde wie Border Collies fällt es dann oft schwer, ihr Temperament wieder zu zügeln. Hier sind ruhige Spiele sinnvoller. 

Anfang und Ende setzen: Das gibt dem Hund die Sicherheit, nicht selbst darüber entscheiden zu müssen, wann ein Spiel beginnt und endet. Werden diese Dinge von Frauchen oder Herrchen entschieden, kann der Hund auch besser entspannen.

Abwechslung bieten: Jeden Tag das gleiche Spiel? Nein danke! Es gibt so viele Arten zu spielen. Sei es Apportieren, Zerrspiele, Suchspiele oder auch Spielen ohne Spielzeug. Immer wieder neue Dinge zu probieren, sorgt für Abwechslung und fordert die Sinne.

Herumalbern erwünscht: Beim Spielen mit dem Hund darf es ruhig auch albern zugehen. Hunde lieben es, mit ihren Menschen zusammen Quatsch zu machen. Dabei den Hund auch mal gewinnen lassen und sich theatralisch geben.

Auf Sicherheit achten: Nur Spielzeug wählen, das für den Hund ungefährlich ist. Spielen etwa mit kaputten Kuscheltieren ist tabu. Zu groß die Gefahr, dass sich Teile, zum Beispiel aus dem oft mit Kunststoffen gefüllten Innenleben, lösen und verschluckt werden. Die Hundespielsachen sollten regelmäßig auf Beschädigungen kontrolliert und gegebenenfalls repariert oder ausgetauscht werden.  

DK