Seit dem 4. November ohne Punktspielsieg
Platzt beim FC Pipinsried endlich wieder der Knoten?

15.03.2024 | Stand 15.03.2024, 14:51 Uhr

Das Team des FC Pipinsried möchte sich auch an diesem Wochenende wieder als verschworene Einheit präsentieren. Foto: M. Schalk

FC Pipinsried gegen SV Kirchanschöring. Oder, etwas anders ausgedrückt: Der aktuelle Tabellenzehnte der Fußball-Bayernliga Süd empfängt den Zwölften des Zwischenklassements. Das sieht auf dem ersten Blick nicht unbedingt einladend aus. Und auf den zweiten? Geht es nach Martin Weng, dem Cheftrainer der heimischen Gelb-Blauen, dann wird am Samstag (Anstoß um 15 Uhr) sehr wohl ein interessanter Kick im Dachauer Hinterland geboten. Weil die Hausherren schlichtweg endlich mal wieder gewinnen wollen.

„Wollen endlich wieder dieses Gefühl genießen“

In den vergangenen neun Punktspielen gelang ihnen das nur ein mickriges Mal (2:0 gegen den Kirchheimer SC am 4. November). „Egal, ob das Trainerteam, die Spieler oder der gesamte Verein an sich: Alle von uns wollen endlich mal wieder dieses Gefühl eines eigenen Sieges genießen dürfen“, berichtet Weng. Einmal ganz davon abgesehen wäre ein Dreier auch wichtig für das Punktekonto des FCP. „Ein paar Zähler brauchen wir nämlich schon noch, um in Sachen Klassenerhalt endgültig auf der sicheren Seite zu stehen“, weiß der 39-Jährige.

Aber um zu gewinnen, dafür müssen die Pipinsrieder erst mal wieder Tore erzielen. Also etwas tun, was ihnen in den beiden Partien nach der Winterpause (0:1 gegen den TSV Rain, 0:0 in Erlbach) überhaupt nicht gelungen war. Und auf die gesamte Saison betrachtet haben die Gelb-Blauen auch erst 28-mal eingenetzt – der fünftschwächste Wert in der gesamten Bayernliga Süd. Selbst das Tabellenschlusslicht aus Kirchheim traf schon einmal öfter.

„Keine Frage, natürlich müssen wir uns in der Offensive deutlich verbessern“, nickt Weng zustimmend den Kopf: „Aber Teil der Wahrheit ist auch, dass wir dafür in der Defensive ausgesprochen stark sind.“ Stimmt. Erst 21-mal schlug es in der laufenden Spielzeit im FCP-Kasten ein. Lediglich der Tabellenführer TSV Schwaben Augsburg kassierte bis dato noch weniger Gegentreffer (20).

Dementsprechend sah nun unter der Woche die Trainingsarbeit bei den Gelb-Blauen aus. „Der Fokus lag ganz klar auf der Offensive“, erzählt Weng. Wobei ihm wichtig ist, das Ganze nicht als reines Problem der Stürmer zu sehen: „Es ist doch logisch, dass sie momentan nicht vor Selbstvertrauen strotzen – aber bevor sie treffen können, müssen erst einmal Chancen erspielt werden. Und hierbei ist der Rest der Mannschaft ebenso gefragt.“

Große personelle Veränderungen wolle er für das Heimmatch gegen den SV Kirchanschöring nicht vornehmen. Wobei: Ein Akteur habe es in den jüngsten Trainingseinheiten schon geschafft, auf sich aufmerksam zu machen – nämlich Giulio Conti. „Er könnte tatsächlich jemand sein, der frischen Wind in unsere Offensive bringt“, sagt Weng über den 19-jährigen Ex-Ingolstädter. Würde er am heutigen Samstag von Beginn an ran dürfen, wäre das übrigens dessen erster Startelf-Einsatz seit dem 2. September. Und damals gab es immerhin einen 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Sonthofen zu feiern.

Fragezeichen noch hinter Einsatz von Maxi Retzer

Dafür, dass nun auch gegen den SV Kirchanschöring die Null auf der richtigen Seite steht, soll nicht zuletzt ein starker FCP-Keeper zwischen den Pfosten sorgen. Bloß wer wird das sein? Die eigentliche Nummer eins, Maximilian Retzer, fiel ja beim 0:0 am vergangenen Wochenende in Erlbach krankheitsbedingt aus und musste zudem die beiden ersten Trainingseinheiten unter der Woche sausen lassen. Aber selbst, wenn es für den 21-jährigen Ex-Garchinger erneut nicht ganz reichen sollte und stattdessen wieder Julian Kirr den Pipinsrieder Kasten hüten würde: Die Torhüterhierarchie beim FCP werde dadurch nicht durcheinandergewirbelt. „Eine Woche später, im Halbfinale um den Bayerischen Totopokal gegen die Würzburger Kickers, wird Maxi definitiv wieder zwischen unseren Pfosten stehen“, verspricht Weng bereits jetzt: „Denn ohne ihn wären wir gar nicht so weit gekommen.“

Wenn wir schon gerade beim Cup-Kracher in einer Woche sind, der ja auch wieder live im Bayerischen Fernsehen übertragen wird: Der FCP-Cheftrainer warnt jeden Einzelnen aus seinem Kader davor, nun gegen den SV Kirchanschöring den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, um ja nichts Negatives vor dem bevorstehenden Hit zu riskieren. „Bis auf unsere zwei Langzeitverletzten – Daniel Witetschek und Simon Rauscheder – haben wir aktuell alle Mann an Bord. Wenn da jemand glaubt, dass es mit ein paar Prozent weniger auch schon geht, schneidet sich definitiv ins eigene Fleisch“, so Weng.

Seine Jungs scheinen das auch genau zu wissen, denn in den jüngsten Trainingseinheiten sei „richtig gut“ gearbeitet worden. „Wenn wir diese Energie jetzt auch am Samstag auf den Platz bringen, dann werden wir gegen den SV Kirchanschöring gewinnen. Davon bin ich felsenfest überzeugt“, gibst sich der 39-Jährige ausgesprochen optimistisch.

SZ