Streuobstwiesen für Ehekirchen
Neue Obstbäume aus dem Staatssäckel unter Regie des Landschaftspflegeverbands

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 15:00 Uhr |

Ein gutes Dutzend freiwillige Helfer vom Grünen Dorfkreis und vom Gartenbauverein Ehekirchen-Schönesberg-Ambach traf sich auf einer gemeindlichen Ausgleichsfläche bei Ambach, um dort eine Streuobstwiese anzulegen. Foto: Grabler

Zwölf neue Obstbäume wurden Ende März auf zwei Ausgleichsflächen der Gemeinde Ehekirchen nahe Ambach gepflanzt. Der Landschaftspflegeverband Neuburg-Schrobenhausen hatte die Maßnahme betreut und für die Förderung aus dem sogenannten „Streuobstpakt“ gesorgt. Die Pflanzaktion selbst wurde unter Mithilfe des Grünen Dorfkreises und des Gartenbauvereins Ehekirchen-Schönesberg-Ambach umgesetzt.

An einem Samstagmorgen Ende März traf sich auf den beiden benachbarten Wiesen am Waldrand nördlich von Ambach und westlich der nahe gelegenen Sandgrube ein gutes Dutzend freiwillige Helfer. An dem Waldrand verläuft ein Teil des Wanderweges „Streichholzrunde“ und dort hat die Gemeinde Ehekirchen zwei Ausgleichsflächen, die allerdings bisher nur unzureichend mit Gewächsen bestückt waren. Zwischen Feldhecken dehnten sich die großen Wiesen aus.

Umsetzung über Landschaftspflegeverband

Die Umsetzung der Idee, hier zwei Streuobstwiesen entstehen zu lassen, erfolgte über den Landschaftspflegeverband (LPV), dem die Gemeinde Ehekirchen angehört. Der LPV hat auf eine Förderung aus dem sogenannten „Streuobstpakt“ des Bayerischen Staats zurückgegriffen, das ein Resultat aus dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist. Um neun Uhr morgens rückte zunächst Michael Summerer mit dem Kleinbagger an, um die Pflanzlöcher auszuheben. Er hatte sich als Garten- und Landschaftsbauer um die Auswahl und Beschaffung der Bäume gekümmert und begleitete die Pflanzaktion fachlich. Nach dem Ausheben der Löcher wurden diese mit Wühlmauskörben ausgestattet, um die Wurzeln der Obstbäume vor Verbiss zu schützen. Dann wurden die Bäume von den zahlreichen Helfern gesetzt, eingegraben, an den Stützpfosten festgebunden und angegossen. Alles ging reibungslos und rasch über die Bühne. „Es geht darum, dass eine Streuobstwiese entstehen soll, die für Kleintiere, Insekten, Wildkräuter und -blumen interessant ist“, erklärte Leo Grabler, Wanderwegebeauftragter der Gemeinde und Mitglied im Grünen Dorfkreis, im Gespräch mit unserer Zeitung und hatte einen weiteren Hinweis parat: „Auch Privatpersonen, die eine bestehende Streuobstwiese haben, haben die Möglichkeit, von diesem Förderprogramm zu profitieren“.

Man könne sich an den LPV wenden, um eine Förderung für Neuanpflanzungen von Streuobstwiesen wie auch für Schnittmaßnahmen von bestehenden Streuobstbäumen zu beantragen. „Die Förderung für die Schnittmaßnahmen, die durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden müssen, ist sehr hoch: Man bekommt maximal 150 Euro pro Baum“, so Grabler und laut Aussage von Michael Summerer komme man „damit recht gut hin“.

Insekten müssen sich noch gedulden

Bei Ambach wurden klassische Streuobstbäume wie Apfel, Birne und Zwetschge gepflanzt. Die ausgewählten Sorten sind laut Grabler „keine hoch gezüchteten Kulturbäume, sondern alte Sorten, die gut in die Landschaft passen“. Eine Weile müssen Kleintiere und Insekten allerdings warten, bis sie auf den beiden Wiesen das Obst genießen können: Zwei bis drei Jahre wird es dauern, bis Äpfel, Birnen und Zwetschgen wachsen. Auch für Spaziergänger wird es dann an der Streichholzrunde eine Bereicherung sein, die blühenden Bäume zu sehen oder die Tiere bei der Nahrungssuche zu beobachten.

DK

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