Kleinhohenried
Mein Freund, der Baum

Neuer Lehrpfad informiert beim Haus im Moos über die Vielfalt der Pflanzen auf dem Gelände

10.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:30 Uhr

Einfach, aber informativ: Der neue Baumlehrpfad am Haus im Moos informiert über die dortigen Arten. Über das Angebot freuen sich Judith Tuschak (v.r.), Landrat Peter von der Grün, Rebekka Wimmer und Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf. Fotos: Janda

Kleinhohenried – Das Haus im Moos ist um eine Attraktion reicher: Beim großen Wisent-Gehege bei der Umweltbildungsstätte im Karlshulder Ortsteil Kleinhohenried gibt es nun einen Baumlehrpfad. Entstanden ist dieser in Eigenregie.

Es handelt sich um ein informatives Kooperationsprojekt. Denn für den Rundweg haben die Stiftung Donaumoos als Träger der pädagogischen Einrichtung sowie der Donaumoos-Zweckverband mit seinen Flächen zusammengearbeitet. Entsprechend stolz waren Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner und Judit Tuschak als Leiterin der Umweltbildungsstätte auf das Ergebnis. Dieses umfasst insgesamt 15 Baumarten – von bekannteren Bäumen wie Eberesche, Spitzahorn und Stieleiche über Zitterpappel, Schwarzholunder und Waldkiefer bis hin zu Purpurweide und Flatterulme. Natürlich darf auch die für das Donaumoos typische Birke nicht fehlen, wie Rebekka Wimmer bei der Präsentation erklärte.

Die 21-jährige Karlskronerin, derzeit Studentin für Forstingenieurswesen, hat im Zuge eines Praktikums im Haus im Moos das Projekt betreut. „Dabei ging es darum, das Bildungsangebot zu verbessern und zugleich die Artenkenntnis der Bevölkerung zu fördern.“ Tatsächlich hat sich die Umsetzung ihren Worten zufolge am Ende aber als komplizierter als gedacht erweisen. Das lag auch daran, dass die Auswahl der 15 Arten knifflig war. Denn: Auf dem Areal wächst weitaus mehr. Hafner geht mit allen Sträuchern von etwa 60 Arten aus.

Der neue Lehrpfad zweigt vom Großen Moorerlebnispfad ab und befindet sich am Südende des Areals – sowohl auf Karlshulder als auch auf Karlskroner Flur, worauf Stefan Kumpf, Bürgermeister der letztgenannten Gemeinde, durchaus Wert legte. Gleichzeitig probierten der CSU-Politiker und Landrat Peter von der Grün (FW) beim ersten Rundgang gleich eifrig aus, errieten Arten, öffneten die aufklappbaren Schilder und testeten mit dem Smartphone auch die QR-Codes. Diese bieten Wimmer zufolge eine digitale Begleitinfo zu den Arten und erklären, was die Bäume ausmacht. Die Kosten für die Umsetzung umfassen einen mittleren dreistelligen Betrag, vor allem dank der Hausmeister, die beim Bau der Tafeln engagiert waren. „In der Natur lassen sich eben mit einfachsten Mitteln oft die schönsten Dinge realisieren“, fand Kumpf, während Hafner betonte, dass der Zweckverband in den vergangenen Jahren einen solchen Pfad selbst schon gerne angelegt hätte.

Das Gelände ist dafür auch geradezu prädestiniert. 2013 at der Verband dort den Wald als Ersatzaufforstung gepflanzt, als eine von vier Waldinseln. Ziel sei aber stets gewesen, eine vielfältige Struktur zu schaffen – je nach Untergrund. In diesem Fall liegt vor allem Kies im Erdreich, was Bäume und Besucher offenbar überhaupt nicht stört.

sja