Upcycling für soziale Projekte
Kaffeetüten-Taschen für den guten Zweck aus Ehekirchen

13.12.2023 | Stand 13.12.2023, 17:00 Uhr

Beate Jungbauer (Mitte) übergab 500 Euro als Spende an die First Responder der Feuerwehr Ehekirchen. Der Erlös stammt aus dem Verkauf von Taschen, die sie aus Kaffeetüten näht. Foto: Budke

Auch im Jahr 2023 war Beate Jungbauer wieder fleißig an ihrer Nähmaschine und hat Taschen aus leeren Kaffeetüten genäht. Den Erlös übergab sie – wie bereits in den vergangenen Jahren − einem sozialen Zweck. Dieses Mal nahmen die First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Ehekirchen die Spende von 500 Euro entgegen und schafften davon umgehend einen neuen Rettungsrucksack an.

Dafür, dass diese Aktion weitergeführt werden kann, bedankt sich Jungbauer bei allen Kaffeetüten-Sammlern und Unterstützern – sie sitzt zwar an der Nähmaschine, aber ohne das Material gäbe es keine Taschen und ohne Taschenverkauf wäre eben diese private Spende nicht möglich.

Eine bis eineinhalb Stunden pro Unikat



Seit Ende 2018 näht Jungbauer die besonderen tragbaren Transportmittel. Für jedes der Unikate benötigt sie circa eine bis eineinhalb Stunden Zeit und – je nach Größe des fertigen Produktes – acht bis zehn Kaffeetüten.

Freunde und Bekannte sammeln fleißig für Jungbauer die leeren Tüten, in denen vorher die Kaffeebohnen für den Vollautomaten verpackt waren. Recycling-technisch sind diese Verpackungen problematisch: Weil sie vor Feuchtigkeit, UV-Licht und Verschmutzung schützen müssen, aromadicht und formstabil sein sollen, bestehen sie aus Verbindungen unterschiedlicher Kunststoff- und Aluminium-Materialien. Und das macht den Recyclingprozess kompliziert. So können diese Verpackungen meistens nur noch thermisch verwertet werden.

Damit ist das Projekt von Jungbauer nicht nur hinsichtlich der Spende des Verkaufserlöses eine wertvolle Sache, sondern auch zum Thema Müllvermeidung: „Upcycling“ ist das neudeutsche Wort, das bedeutet, aus Abfall wird ein neues Produkt mit einem neuen Nutzen. Und wegen dieses Nutzens möchten die, die schon eine Tasche haben, nicht mehr darauf verzichten und nehmen auch gern eine zweite, denn die Verwendungsmöglichkeiten sind vielseitig.

Genauso stabil wie Kaffeetüten und extrem reißfest



Die Taschen sind genauso stabil und belastbar wie die Kaffeetüten, sind extrem reißfest und flüssigkeitsresistent, sehen originell aus und Jungbauer fertigt sie in verschiedenen Größen. Und weil alle Freunde und Bekannte immer weiter ihre Kaffeetüten sammeln, kann Beate Jungbauer weiternähen.

Verkauft wird über Mundpropaganda und den Erlös spendet die engagierte Ehekirchenerin regelmäßig: 2020 gingen 500 Euro an die Ersthelfer der Ehekirchener Feuerwehr, 2022 waren es dann 800 Euro, die Jungbauer je zur Hälfte an die Tafel Neuburg und an den St.-Stephanus-Kindergarten in Ehekirchen übergab. Und heuer profitierten wieder die First Responder von der Aktion. Das Team der Sanitäter freute sich, wurde doch sowieso ein weiterer Notfallrucksack benötigt, der nun umgehend angeschafft werden konnte.

DK