Waidhofen
Beliebter Jungstorch Maxi tot: Was passiert ist

Das liebevoll und mühsam hochgepäppelte Tier musste jetzt eingeschläfert werden

06.04.2022 | Stand 23.09.2023, 2:01 Uhr

Vor zwei Wochen hatte Herbert Gutmann (Bild) zusammen mit Karl Trompler einen Auswilderungsversuch unternommen, aber Maxi war direkt zurückgekehrt. Zu einem weiteren Versuch kam es nun nicht mehr. Foto: Floerecke

Von Thomas Floerecke

Der mittlerweile bayernweit bekannte und beliebte Jungstorch Maxi musste am Mittwochnachmittag eingeschläfert werden.

Er hatte schwere innere Verletzungen und großen Blutverlust, seine beiden Flügel waren stark verletzt, ebenso die zwischen Unterschenkel und Lauf befindlichen Intertarsalgelenke. Der behandelnde Tierarzt sagte außerdem, dass der Jungstorch nie wieder hätte stehen können.

Was war passiert? Große Aufregung am Mittwoch in der Mittagszeit in Waidhofen bei Herbert Gutmann, Maxis Ziehvater. Direkt vor seinem Grundstück sei der Weißstorch von einem Auto angefahren worden. Das zumindest berichtete ein Ehepaar, das diesen Vorfall beobachtet hatte. Beide waren mit ihrem Auto am Ortsausgang von Waidhofen unterwegs, hielten unmittelbar hinter dem Wagen an, der einfach weitergefahren war, stiegen aus und sahen den offenkundig verletzten Storch auf der Fahrbahn liegen. Daraufhin klingelten sie bei Herbert Gutmann.



Der nahm den blutenden Weißstorch und trug ihn zurück in seinen Garten. Sofort war auch der Waidhofener Vogelexperte Karl Trompler zur Stelle, ein Anruf genügte. Der kümmerte sich kurzerhand um das Tier.

Zusammen mit Herbert Gutmann packte er Maxi schließlich vorsichtig in eine große Transportkiste. Die beiden brachten ihn zum Tierarzt, der die wohl für viele Storchenfans im Schrobenhausener Land traurige Diagnose stellte: nichts mehr zu machen.

Zuletzt vor zwei Wochen hatten Herbert Gutmann und Karl Trompler bei frühlingshaften Temperaturen den ersten Auswilderungsversuch in diesem Jahr unternommen. Nach wenigen Stunden war der mittlerweile flugfähige Storch allerdings zurück auf seinen liebgewonnenen Platz unter dem wind- und regengeschützten Vordach in Herbert Gutmanns Garten gekommen. Der nächste Auswilderungsversuch für Maxi wäre eigentlich in dieser Woche geplant gewesen.

Im vergangenen Jahr war Maxi aus dem Storchennest in Hörzhausen herausgefallen und kurze Zeit später von einem Hund gebissen worden. Von diesem Zeitpunkt an war das Tier von Hobbyfalkner Herbert Gutmann zu Hause mit Unterstützung des Vogelexperten Karl Trompler erfolgreich wieder aufgepäppelt worden. Nun musste Maxi eingeschläfert werden.

Ganz umsonst war all der Aufwand dennoch nicht, immerhin hatte Maxi einen schönen, friedlichen Winter in Waidhofen verbringen dürfen, in dem er auch den örtlichen Vogelfreunden zwar einigen Aufwand, vor allem aber auch viel Freude beschert hatte.

SZ