Am Samstag zu Hause gegen den TSV Kottern
Josef Steinberger vor seiner Premiere als Trainer des FC Pipinsried: „Jungs warten sehnsüchtig auf einen Sieg“

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 16:27 Uhr

Der Matchwinner im Hinspiel: Dank eines Treffers von Benedikt Wiegert (l.) gewann der FC Pipinsried am 30. September mit 1:0 beim TSV Kottern. Ein ähnlich positives es Resultat wünschen sich die Gelb-Blauen nun auch in der Heimpartie gegen die Allgäuer. Foto: M. Schalk

„Der Trainerwechsel in Pipinsried ist für uns kein optimaler Zeitpunkt – denn das bewirkt meistens neuen, frischen Wind.“ So äußerte sich Trainer Frank Wibilshauser auf dem Amateurfußballportal fupa vor dem Gastspiel seines TSV Kottern (Samstag, 16 Uhr) beim FCP.

Und genau darauf hoffen alle Gelb-Blauen im Dachauer Hinterland – nämlich dass nach dem Trainerwechsel am vergangenen Wochenende von Martin Weng zu hin Josef Steinberger ein „Ruck durch die Mannschaft“ geht, wie Pipinsrieds Sportlicher Leiter Johannes Müller betont.
Der 32-Jährige erklärt noch einmal, warum er am vergangenen Sonntagabend seinem Kumpel Weng die Trennung mitteilen musste. Zu dieser führten ausschließlich sportliche Gründe. Es waren ja nicht nur die vier Niederlagen am Stück, wodurch der FCP (Tabellenrang zehn; 38 Punkte) in der Bayernliga Süd immer tiefer in den Strudel hineingezogen wurde. Mehr zu denken gab vor allem die Art und Weise, wie die Partien verloren gingen. „In allen unseren Spielen nach der Winterpause waren wir nur gegen den SV Kirchanschöring und in Erlbach jeweils eine Halbzeit überlegen“, konstatiert Müller.

Schon am vergangenen Samstag, kurz nach der 1:3-Heimniederlage gegen den SV Heimstetten, deutete sich an, dass sich die Wege des FCP und Weng trennen werden. „Es brauchte einen neuen Impuls“, sagt Müller, „und den haben wir jetzt bekommen“.
„Es ist klar, dass die Spieler nicht vor Selbstvertrauen strotzen“, hat Steinberger nach seiner ersten Trainingswoche an der Reichertshauser Straße erkannt. In den drei Übungseinheiten hat der 51-Jährige zahlreiche Einzel- und Mannschaftsgespräche geführt („Kommunikation ist ganz wichtig“), wollte in die Spieler reinhorchen und ihnen zugleich seine Ideen vermitteln, „wie ich mir das Fußballspielen vorstelle“. Eines seiner Augenmerke im Training lag darauf, dass sich die Mannschaft gegen die Fußballer aus dem Kemptener Stadtteil St. Mang mehr Torchancen erspielt, als sie das in den acht vorherigen Pflichtpartien im Frühjahr getan hat. Denn auch Steinberger kennt die desaströse Pipinsrieder Bilanz nur zu gut: In sechs dieser acht Partien blieb der FCP ohne eigenen Treffer.
Über sich selbst sagt Steinberger, dass er „schlecht verlieren“ könne. Also hat der Fußballlehrer in dieser Woche auch versucht, seinen Spielern das verloren gegangene Sieger-Gen neu einzupflanzen. „Die Jungs warten sehnsüchtig auf einen Sieg“, sagt der gebürtige Dingolfinger. Fußballchef Müller ist überzeugt, dass den Dorfklubkickern in der Saisonendphase dann auch vieles wieder leichter fallen würde, wenn sie gegen den TSV Kottern (8.; 42) den berühmten Bock umstoßen. Die Qualität dafür sei in der Mannschaft ja auch vorhanden, so Müller. „Und Siege geben nun einmal Vertrauen in die eigene Leistung und das eigene Können“, weiß Fußballlehrer Steinberger. Denn wer im Pokalwettbewerb einen Drittligisten rauswirft und auch gegen den souveränen Regionalliga-Spitzenreiter nur knapp verliert, der könne, so Steinberger, das Fußballspielen nicht von heute auf morgen verlernt haben.
Personell kann Steinberger bei seinem Debüt aus dem Vollen schöpfen. Neben den Langzeitverletzten (Simon Rauscheder und Daniel Witetschek) fehlen nur Abwehrspieler Fabien Ngounou Djayo (Muskelfaserriss) und Schichtarbeiter Bleron Pirku. Beide sind in der Liga allerdings schon seit Monaten nicht mehr zum Einsatz gekommen. Denkbar ist, dass im Tor wieder Maximilian Retzer den Vorzug vor Julian Kirr erhält, der gegen den SV Heimstetten seine Chance nicht nutzen konnte.

Herbert Walther