Aresing
Gottesdienst mit Tanz und Trommeln

Der erster Afrikatag in der Gemeinde Aresing fand auf dem Gelände der Stockbahn statt

10.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:25 Uhr

In Tansania und Kenia wird gerne gesungen: Bei der Vorstellung der beiden Länder sangen Missionar Pfarrer Anton Mahl mit seiner Begleiterin und Kaplan Apollinaris Ngao gemeinsam einige Lieder (Foto l.). Beim Afrikatag in Aresing wurde in der voll besetzten Pfarrkirche ein Gottesdienst gefeiert (Foto r.). Tanzend auf dem Kopf brachte die Begleiterin aus Kenia von Pfarrer Anton Mahl (Mitte) das Lektionar zum Altar. Zelebrier wurde die heilige Messe von Kaplan Apollinaris Ngao (vorne) und Pfarrer Michael Menzinger. Fotos: Endres/Dietrich

Von Fritz Endres

Aresing – Zu einem Afrikatag gehören hochsommerliche Temperaturen, könnte man meinen. Relativ kühl war es allerdings in der überdachten Stockbahn auf dem Gelände des BC Aresing beim ersten Afrikatag in der Gemeinde. „Es war ein Politprojekt. Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden. Rundum war es ein gelungener Tag“, zieht die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Pfarrei St. Martin eine positive Bilanz. Der Leiter der Pfarrgemeinschaft Aresing-Weilach, Pfarrer Michael Menzinger, ist der gleichen Meinung. Der aus Tansania stammende Kaplan Apollinaris Ngao und der langjährige Missionar in Kenia, Pfarrer Anton Mahl, informierten die Gäste über die Besonderheiten beider Länder. Kaplan Ngao sprach über den Stand des Projektes in seinem Heimatort Moshi. Auf seine Initiative wird gerade ein Heim für behinderte Kinder gebaut. Das Katholische Hilfswerk Missio hat sich bei der Veranstaltung mit beteiligt.

Der Vormittag war den Kindern gewidmet. Zwei Gruppen des Aresinger Kindergartens waren zur Stockbahn des BC Aresing gekommen. Fünf Schulklassen aus der Bischof-Sailer-Schule kamen während Unterrichtes ebenfalls dazu. Kaplan Ngao und Pfarrer Anton Mahl stellten die beiden Länder Tansania und Kenia vor. Sehr interessiert folgten die Kinder den Berichten der beiden Priester. Die Musik kam dabei nicht zu kurz. Zusammen mit Pfarrer Anton Mahl war eine Mitarbeiterin von ihm nach Aresing gekommen. Sie und die beiden Priester luden die Kinder ein, ein afrikanisches Lied zu singen. Mit viel Freude sangen die Kinder mit. Zum Dank erhielten die Kids selbst hergestellte Artikel aus Afrika.

Der offizielle Auftakt des Afrikatages war am Nachmittag auf der Stockbahn. Mehr als 70 Senioren begrüßte Pfarrer Michael Menzinger. Unter den Besuchern war auch Aresings Bürgermeister Klaus Angermeier (CSU). „Afrika ist weit weg, aber die Kirche ist ja universal. Der Afrikatag soll dazu beitragen, den Kontinent vor allen die beiden Länder Tansania und Kenia, besser kennen zulernen. Ich freue mich über die gute Resonanz“, sagte Menzinger.

Seit 2019 ist der aus Tansania stammende Priester Apollinaris Ngao Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft. „In meinem Heimatland werden behinderte Menschen, vor allem Kinder, aus der Gesellschaft ausgrenzt. Sie haben es sehr schwer und erleiden eine große Not. Sie gelten als Aussätzige. Deshalb habe ich mich entschlossen, mit Spenden ein Heim für behinderte Kinder zu bauen“, sagte der Kaplan bei der Vorstellung des Projektes. Großzügig wird er dabei vom ehemaligen Bauunternehmer Franz Gerbl aus Griesbeckerzell und dessen Ehefrau unterstützt. Beide berichteten über den Stand des Projektes und die damit verbundenen Schwierigkeiten. In ein bis zwei Jahren soll das Gebäude fertig sein. „Ich bin sehr erfreut, dass wir bereits einen möglichen Träger für das Heim gefunden haben. Eine katholische Ordensgemeinschaft hat mir dies in Aussicht gestellt“, teilte der Kaplan mit. Tansania und Kenia werden durch den Gebirgszug des Kilimandscharo getrennt. In seiner Heimat gibt es einen sehr fruchtbaren Boden. Aber der Klimawandel macht sich auch dort bemerkbar. Wegen der Corona-Pandemie ist das Spendenaufkommen für das Projekt zurück gegangen. „Bitte unterstützen Sie mit ihren Spenden die behinderten Kinder“, bat der Priester.

Als junger Priester ist der aus Weilenbach stammende Pfarrer Anton Mahl vor 25 Jahren in die Mission nach Kenia gekommen. North Horr wird das Gebiet bezeichnet, in dem der Priester als Missionar tätig ist. Tansania und Kenia werden durch den großen Berg Kilimandscharo getrennt und sind sehr unterschiedlich. „Dort wo ich tätig bin, gibt es kaum Regen. Alles ist sehr trocken und beschwerlich. Die Menschen haben eine andere Mentalität“, sagte Mahl. Sehr detailliert berichtete er über sein Wirken in dem afrikanischen Land. „Ich bin sehr gespannt, welche Elemente Kaplan Ngao und Pfarrer Mahl und seine Begleiterin in den Gottesdienst eingebaut haben. Ich lasse mich überraschen“. Mit diesen Worten lud er die Besucher zum Mitfeiern der heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Martin ein. Zusammen mit seinen beiden Mitbrüdern feierte er dann in der voll besetzten Kirche den Gottesdienst, der mit Tanz und Trommeln typisch afrikanisch gestaltet wurde. Viele Gläubige sind anschließend wieder auf die Stockbahn gekommen, um gemeinsam den Tag ausklingen lassen. „Es wurde kräftig gespendet“, freute sich Christine Dietrich.

SZ