Freizeitweiher und mehr Platz für Gewerbe
Gemeinderat Bergheim beschließt Änderung des Flächennutzungsplans „Süd II“

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 7:00 Uhr

Westlich des Kiesabbauweihers bei Bergheim soll auf einer Renaturierungsfläche ein Freizeitweiher entstehen. Nördlich davon plant die Gemeinde ein neues Gewerbegebiet samt Mischgebiet als Puffer zur nahen Wohnbebauung. Foto: Volk

Der Gemeinderat Bergheim hat in seiner jüngsten Sitzung die zehnte Änderung des Flächennutzungsplans „Bergheim Süd II“ beschlossen. Zuvor wurden die eingegangenen Stellungnahmen besprochen − viele davon Standardschreiben bestimmter Träger öffentlicher Belange. Wichtiger ist eher, was auf dem Gelände im Süden Bergheims entstehen soll: Neue Gewerbeflächen und dazu noch ein neuer Freizeitsee.

Erschlossen werden soll die Fläche zwischen Fährenweg und der Freiflächen-Photovoltaikanlage. Hauptsächlich entsteht ein neues Gewerbegebiet, für welches man laut Verwaltungsmann Stefan Gößl auch Bedarf habe, wie er in der Sitzung meinte. Da man hiermit an eine vorhandene Wohnbebauung an der Förchenau stößt, plane man jedoch auch ein Mischgebiet als Pufferzone ein, sagte Gößl.

Noch etwas weiter südlich davon befindet sich derzeit eine Ackerfläche westlich des Sees, welchen die dort ansässige Firma Schmidmeyer zum Kiesabbau nutzt. Dieser See wird laut Gößl in Zukunft weiter nach Westen wandern. Als Renaturierungsfläche fungiert dann der eben genannte Acker, auf welchem durch die Firma laut Gößl ein Freizeitweiher angelegt werden soll.

Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen – welches nach dem Beschluss für die Änderung des Flächennutzungsplans nun am Zuge ist – gab in seiner Stellungnahme zu bedenken, es gebe ja auch andere Flächen, welche vielleicht eher entwickelt werden sollten. Beispielsweise nördlich der Straße Förchenau. In der Sitzung und auch im Gespräch mit unserer Zeitung gab Gößl deutlich an, dass die Gemeinde Bergheim diese Flächen schon auch im Blick gehabt habe, sie aber nicht zur Verfügung stehen.

Der zu erwartende Verkehr zu und aus einem möglichen neuen Gewerbegebiet soll so geleitet werden, dass er nicht an der bestehenden Wohnbebauung vorbeikommt. Das Landratsamt monierte zudem die Größe der geplanten Ausweisung. Was Gößl abermals den gesehenen Bedarf anführen ließ. Die Untere Naturschutzbehörde gab an, man solle doch Grünflächen anlegen, wo es möglich ist. Hierbei verwies der Verwaltungsfachmann darauf, dass solche Dinge nicht beim Flächennutzungsplan, sondern erst im Verfahren für den Bebauungsplan geregelt werden müssen. Bürgermeister Tobias Gensberger sagte darauf nicht ohne Unterton: „Da hatten wir schon andere Stellungnahmen.“ Schlussendlich stimmte die Runde dem Plan zu – mit einer Gegenstimme von Engelbert Winter.

Des Weiteren stand das zuletzt wieder mehr debattierte Paketzentrum in Weichering auf der Tagesordnung. Tatsächlich verbindet Bergheim mit Weichering eine kleine Grenze, weshalb die Gemeinde zur dritten Auslegung eine Stellungnahme zum Vorhaben abgeben muss – wie schon zuvor. Und wie schon zuvor haben die Mitglieder des Bergheimer Rates nichts auszusetzen. „Wir haben in der Vergangenheit keine Einwände erhoben und das bleibt auch so“, meinte Gensberger.

Und letztlich wirft auch in Bergheim die Europawahl am 9. Juni ihre Schatten voraus. In der Gemeinde wird es heuer drei Urnenwahlbezirke geben. In Attenfeld bleibt es bei der Besonderheit, dass die Bürgerinnen und Bürger zahlreich zur Wahl gehen sollten, da der dortige Wahlbezirk nur bei 50 abgegebenen Stimmen und mehr aufrechterhalten werden könne. „Dieses Spiel kennen die Attenfelder schon“, so Gensberger. Aufgrund der steigenden Zahl an Briefwählern soll es heuer zudem zwei Briefwahlbezirke geben. Die voraussichtlich 34 benötigten Wahlhelferinnen und -helfer sollen mit jeweils 50 Euro entschädigt werden. Das alles wurde einstimmig beschlossen.

DK