Schrobenhausen
Gelungenes Konzert des Lenbach-Chors beim Kulturherbst

Motto lautete „Heimatreisen“

03.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:50 Uhr
Fritz Endres

Nach einer längeren Pause ist der Lenbach-Chor Schrobenhausen wieder öffentlich aufgetreten. Mit Liedern unter dem Motto „Heimatreisen – Lieder von Heim- und Fernweh“ in verschiedenen Sprachen begeisterten die 33 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Musiklehrer Markus Bartholomé (l.) das Publikum im voll besetzten Pavillon der Musikschule. Fotos: Endres

Schrobenhausen – Nach einer lagen Konzertpause hat der Schrobenhausener Lenbach-Chor einen Neuanfang gewagt. Und er ist gelungen. Die erfolgreiche Arbeit nach der langen Corona-Pause kann fortgesetzt werden. „Heimatreisen – Lieder von Heim- und Fernweh“ war das Motto des Konzerts im Rahmen des Schrobenhausener Kulturherbstes. Über 200 Konzertbesucher im Pavillon der städtischen Musikschule waren nach dem Auftritt begeistert. Bis auf den letzten Platz war der Pavillon gefüllt. Einige Besucher mussten die Vorstellung sogar im Stehen verfolgen. Mit dem Engagement des Ensembles Wanderlust hat der Chor ins Schwarze getroffen. Es war ein Konzert auf sehr hohem Niveau.

Songs aus aller Welt in der jeweiligen Landesprache

Volkslieder aus verschiedenen europäischen Ländern in teils mitreißend rhythmischen, teils wehmütig schwingenden Chorsätzen waren angekündigt. Die Veranstalter haben Wort gehalten. Die 33 Sängerinnen und Sänger sangen die Lieder in der jeweiligen Landessprache. Über die Komponisten, die Herkunft und den geschichtlichen Hintergrund der Volkslieder wurden die Besucher informiert. Die Auswahl der Lieder ist den Verantwortlichen sehr gut gelungen. Insgesamt 14 verschiedene Lieder unterschiedlicher Musikarten wurden dem Publikum mehrstimmig vorgetragen.

Es war eine musikalische Weltreise . Lieder aus den USA, Israel, Kanada, Flandern, Schottland, Wales, Bulgarien, Schweden und sogar aus Afghanistan standen auf dem Programm. „Trag mi, Wind“ von Christian Dreo sang die Gruppe auf bairisch. Die Harmonie des Chores und des Ensembles Wanderlust war perfekt. Wunderbar waren Solostücke von Mina Voet auf der Blockflöte und Maria Friedrich auf dem Violoncello. Solche Töne auf diesen Instrumenten hatte das Publikum noch nie oder ganz selten zuvor gehört. Perfekt geleitet wurde der Lenbach-Chor von Markus Bartholomé, der am Gymnasium Schrobenhausen Musik unterrichtet. Seit Mitte Mai dieses Jahres hatte der Chor für die Aufführung geprobt, wie Marianne Paul, die Vorsitzende des Lenbach-Chores, zu Beginn der Veranstaltung sagte.

Ensemble Wanderlust zu Gast

Als Gastmusiker konnte der Chor das neu gegründete Ensemble Wanderlust um die Schrobenhausener Musiker Mina Voet (Blockflöte), Maria Friedrich (Violoncello) und Robert Alonso (Trompete) gewinnen. Eine Formation, die Traditionen aus Folklore, Jazz und Klassik verbinden möchte. Am Klavier wurde das Quartett von Bastian Walcher vervollständigt.

Höhepunkt des Konzerts war das letzte Lied mit einer Uraufführung von Nelida Beja. Sie ist in Spanien geboren, lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Die deutsch-spanische Komponistin hat einen poetisch-fantasievollen Text mit einer schwungvollen Musik voller widerstreitender Gefühle zusammengestellt. Zur Überraschung der Zuhörerinnen und Zuhörer war die freischaffende Komponistin im Publikum. Unter großem Applaus wurde sie den Konzertbesuchern vorgestellt. Seit 2018 ist sie Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität Augsburg. Ihre Schwerpunkte sind Musiktheorie, Komposition und Gehörbildung.

Mit einem langanhaltenden Applaus wurden die Musikerinnen und Musiker für das Konzert belohnt. Anstatt einer obligatorischen Zugabe bat Markus Bartholomé das Publikum, gemeinsam das Lied „Dona Nobis Pacem“ (Gib uns Frieden) zu singen.

SZ