„Renovierung“ der Biotope abgeschlossen
Fast vergessene Wasserstellen nach zweijähriger Planung für heimische Amphibien hergerichtet

21.04.2024 | Stand 21.04.2024, 17:00 Uhr

Bevor die Bagger die Biotope auf Vordermann bringen konnten, mussten bürokratische Hürden genommen werden. Foto: Martin Spies

Vergangene Woche wurden im Marktwald Rennertshofen bei Ellenbrunn und bei Hütting zwei Feuchtbiotope in Zusammenarbeit mit dem Markt Rennertshofen, Revierleiter Martin Spies vom AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen, Amphibienexperte Karl-Heinz Schaile aus Oberhausen, dem Landschaftspflegeverband und der Baufirma Schmid aus Burgheim umfangreich gepflegt und ausgebaggert.

Versteckt im dunklen Tann, verlandet mit Laub und Astmaterial, ausgedunkelt unter dem üppige Kronendach des Waldes und eingewachsen zwischen Buchen und Fichten lagen sie dort fast vergessen. In die Jahre gekommen und nur noch wenig attraktiv für unsere heimischen Amphibienarten waren die beiden Biotope in Ellenbrunn und Hütting.

„Außer durch das Schwarzwild, das die Feuchtstellen zum Suhlen verwendet, werden diese Wasserstellen nur noch wenig durch unsere heimischen Amphibien genutzt“, befand Spies. Dabei sind geeignete Lebensräume für Gelbbauchunke, Bergmolch, Kammmolch sowie Erdkröte und Co. im Wald von außerordentlicher Bedeutung für deren Erhalt und überdies rar gesät. Jede Amphibienart hat unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum, weiß Schaile, und nicht jede Amphibienart verträgt sich untereinander. Nach fast zweijähriger Vorarbeit, der Beschlussfassung im Gemeinderat, der nötigen Baumfällungen zur ausreichenden Belichtung sowie der Herstellung der Zuwege, der Beantragung von Fördergeldern durch das Landratsamt Neuburg und der Umsetzung der Maßnahme schließlich über den Landschaftspflegeverband, konnte die „Renovierung“ der Biotope nun abgeschlossen werden und sind nun bezugsfertig für ihre zum Teil selten gewordenen „Bewohner“.

„Ein weiteres ökologisches Highlight im Marktwald Rennertshofen“, so Spies. Die Wälder des Markts Rennertshofen werden bereits seit vielen Jahren durch die bayerische Forstverwaltung, hier die Forstdienststelle Rennertshofen, staatlich betreut und bewirtschaftet. Der Markt Rennertshofen gehört zu den größten Waldbesitzern in Oberbayern.

„Zu einer Bewirtschaftung von Waldflächen gehört neben der klassischen Holzproduktion auch die Pflege und der Erhalt von Lebensräumen verschiedener Pflanzenarten, Tiere, Insekten und Amphibien“, weiß Spies. Er bedankte sich ausdrücklich bei Schaile, der federführend die Planung mit seiner Expertise unterstütze und bei der Baufirma Schmid aus Burgheim für die besonnene Umsetzung.

DK