Langenmosen
Extreme Challenge: In 70 Stunden vom Eibsee zum Gardasee

Manuel Stegmayr möchte seinen Körper an die Grenzen bringen

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:22 Uhr

Manuel Stegmayr beim Training für seine neue Herausforderung. Foto: Dürrmann

Langenmosen – Jetzt hat er sich für eine neue, noch härtere Herausforderung entschieden. Manuel Stegmayr, der Mitte 2021 die Zugspitze viermal an einem Tag besiegte, will zu Fuß die Strecke vom Eibsee auf die Zugspitze, dann über Meran an den Gardasee in 70 Stunden in einer Etappe schaffen. Dabei will er seinen Körper und seinen Willen an die Grenzen bringen.

Ein Blick zurück: Mitte des Jahres 2021 hatte Manuel Stegmayr aus Langenmosen seine selbst erfundene Challenge geschafft. Er war an einem Tag viermal auf verschiedenen Aufstiegsrouten bis an den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg gelaufen. Dabei war Stegmayr 30 Stunden unterwegs und hat 8900 Höhenmeter zurückgelegt. „Aber mein eigentliches Ziel, meinen Körper mal komplett an die Grenzen zu bringen, wurde nicht erfüllt und ich hatte damals noch Reserven“, erzählt der Manu, wenn er jetzt an dieses Ereignis zurückdenkt.

Einige verrückte Ideen wieder verworfen

Stegmayr, der noch in diesem Monat 30 Jahre alt wird, möchte jetzt vom Eibsee auf die Zugspitze, dann über Meran an den Gardasee laufen. „Anfangs hatte ich ein paar verrückte Ideen, die aber bei genauerer Betrachtung sich als nicht möglich erwiesen. Zum einen waren die Routen klettertechnisch zu schwierig oder zum anderen waren sie mit Gletscherbegehung“, erzählte der Manu.

Dann fiel dem Extremsportler ein, dass eine Alpenüberquerung zu Fuß für ihn das Richtige wäre. Doch die gängigen Routen von Oberstdorf nach Meran (mit Bustransfer) oder von Garmisch nach Sterzing waren für ihn schlicht zu langweilig. Die dabei angebotenen Kilometer und Höhenmeter auf den gängigen Wanderwegen mit vielen anderen Wanderern, nein, das war nicht das, was Manuel Stegmayr sich vorstellte. Er will doch seinen Körper und seinen Willen an die Grenzen bringen. Er machte sich daher seinen eigenen Plan.

Vom Eibsee aus soll es auf die Zugspitze, dann über Meran an den Gardasee mit einer Strecke von 280 Kilometern und 13 300 Höhenmeter bergauf und bergab gehen. Und das ganz Besondere wird sein: Die ganze Challenge soll in einer Etappe mit einer Zeit von 70 Stunden absolviert werden. Das bedeutet für ihn, dass es keine Rastpausen oder kurze Schläfchen geben wird. Dabei wird Stegmayr sich meist auf Feldwegen, alpinem Gelände und Naturpfaden bewegen.

„Challenge ist sehr ambitioniert“

„Ich weiß, die Challenge ist sehr ambitioniert, aber das ist ja auch mein Ziel, die persönlichen Grenzen zu erreichen. Am Ende bist du allein am Berg und trägst das Ganze mit dir selbst im Kopf aus“, erklärt der Zugspitzbezwinger weiter. Aber die Chancen, das alles so zu schaffen, seien schon deutlich unter 50 Prozent und es komme viel auf die Vorbereitung sowie die Tagesform an, meint der Gemeinderat aus Langenmosen. Bei seinem Vorhaben mit der Zugspitze habe er auch oft Bedenken gehabt und am Ende sei alles gut gegangen.

Als schon sehr gefährlich schätzt Stegmayr den Schlafmangel ab der 40. Stunde ein: Aber, ab dieser Zeit plant er, nur noch mit Begleitern zu gehen und die gefährlichen Passagen sollten bereits hinter ihm liegen. Um auch bestens vorbereitet zu sein, trainiert der Fußballer seit einiger Zeit fleißig. So schaute er sich in der jüngsten Vergangenheit über Nacht bis fünf Uhr früh Football im Fernsehen an, um dann ohne Schlaf beim Trailrunning von Waidhofen nach Loch, über Waizenried, Diepoltshofen und Rachelsbach in einer Zeit von mehr als vier Stunden eine Strecke von fast 29 Kilometern und 1250 Höhenmetern hinter sich zu bringen. „Dabei konnte ich gleich mal testen, wie das so geht“, erzählt Manuel Stegmayr und freut sich sich auf seine Challenge, die im Sommer über die Bühne gehen soll.

SZ