Gachenbach
Etzlberg: Ein Abend, der bleibt

An die 400 Besucher beim Fest der Mahl-Brüder

04.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:38 Uhr

Missionar Anton Mahl (r.), Pfarrer Albert Mahl (4.v.r.) sowie ihre Brüder Josef (2.v.r.) und Hans (5.v.r), Mitorganisator Uli Städele (3.v.r.) sowie etliche der Musiker auf der Bühne in der Festhalle in Etzlberg. Fotos: Engl

Von Erich Engl

Etzlberg – Es wurde ein begeisterndes Fest: In einer ausgeräumten Maschinenhalle feierte der Missionar Anton Mahl sein 25-jähriges Priesterjubiläum nach, unterstützt von seinen Brüdern und vom Musiker und Tausendsassa Uli Städele. An die 400 Leute waren gekommen, um mitzufeiern.

Die Namen der vier Brüder Albert, Anton, Hans und Josef Mahl haben im Schrobenhausener Land Bekanntheitsgrad, sie sind vielseitig engagiert und unter anderem in Landwirtschaft, als Busunternehmer oder auch als Priester unterwegs. So war es vielen Menschen ein Anliegen, mitzuhelfen und mitzufeiern. Eigentlich hätte das Fest längst über die Bühne gehen sollen, zumal Albert Mahl ebenfalls etwas zu feiern hatte, er ist seit 40 Jahren Priester. Corona verhinderte das. Aber jetzt.

Ort der Dank- und Benefizveranstaltung war Etzlberg, ein beschaulicher Flecken, wo die große Maschinenhalle des Hofladens kurzerhand freigeräumt und zur Konzert- und Festhalle umfunktioniert worden war. „Wir hatten unheimlich viele freiwillige Helfer“, berichtete Josef Mahl. „Nur so können wir die vielen Leute überhaupt bewirten“, ergänzte sein Bruder Hans. So wurde Freunden, Unterstützern und Förderern der Mahl-Familie ein überaus vergnüglicher Abend geboten, der sich durchaus positiv auf das Spendenkonto ausgewirkt haben dürfte.

Mitorganisator und Multitalent Uli Städele (Gesang, Gitarre, Trompete, Kontrabass, Moderation) trat mit seiner Gruppe Die 3 Scheinheiligen auf, dazu zählen Adrian Kraus (Gesang, Gitarre, Akkordeon) und der bei einigen Stücken von seiner Frau Christine (Gesang) unterstützte Hans „Jonny“ Wagner (Gesang, Kontrabass, Gitarre, Steirische). „Ich bin unheimlich stolz darauf, dass wir auftreten können“, sagte Städele.

Künstler verzichtetenauf Gagen

Die Musiker spielten übrigens – wie alle Künstler des Abend – gratis. „Wir wollen damit die gute Sache von Anton Mahl und seine wichtige, wohltätige und humanitäre Kirchenarbeit in Kenia unterstützen“.

Und es mischten gleich mehrere weitere Künstler mit: die Volksmusikgruppe In Oana Dur mit Markus (Tenor, Basstrompete), Kilian (Tuba), Simon und Johannes (Flügelhorn) sowie Andreas (Akkordeon). Und die Kühnhauser Klappstia, die gerade erst im Fernsehen bei den „Brettl-Spitzen“ von Jürgen Kirner zu sehen waren, machten ihre Aufwartung und begeisterten ihr Publikum.

Die Besucher erfuhren viel Wissenswertes über die Arbeit in Afrika. Anton Mahl ist Spätberufener. „Ich bin weniger lang Pfarrer, ich war nämlich zuerst Automechaniker und habe dann, nachdem ich mein Abitur nachgeholt und Theologie studiert habe, das Priesteramt eingeschlagen“, erzählte er. Die Diözese Augsburg entsandte ihn nach kurzer Tätigkeit in Bobingen nach North Horr in Kenia an seine heutige Pfarrstelle, die im Schrobenhausener Land bereits gut bekannt war: „Vor mir wirkten an diesem Ort schon die aus Mühlried stammenden Brüder Richard und Xaver Tyroller“, berichtete Father Antony, wie er in Kenia genannt wird. North Horr, das liegt ganz im Norden von Kenia, am Rande der Wüste Chalbi Desert. Dort lebt der Nomadenstamm der Gabra.

Wissenswertes überdie Missionsarbeit

Anton Mahl stellte einige Projekte vor, unterstrich die Wichtigkeit der Bildungsarbeit und auch den Einsatz für behinderte Menschen. „Muss man selbst Not leiden, treten uns selbstverständlich erscheinende Dinge leicht in den Hintergrund“, sagte er. Zumal, wenn die Lebensbedingungen extrem sind. „Wir leben in einem der heißesten und trockensten Gebiete Kenias, und aufgrund Dürre verendeten bei uns viele Tiere.“

Viele der Besucher entschieden sich zum Kauf mitgebrachter, handgearbeiteter Kunstgegenstände aus North Horr als Erinnerung an einen wunderbaren Abend und als Unterstützung für die Mission. Was dort geschieht, erfuhren die Besucher auch von Father Antonys langjähriger kenianischer Mitarbeiterin Angela Rodich, die nicht nur deutsch spricht, sondern auch singen kann, wie sich zeigte, als sie „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ anstimmte.

Wer die Missionsarbeit unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an die IBAN DE25 7509 0300 0000 1508 00 tun, Spendenbelege werden gerne ausgestellt, wie Father Anthony Mahl berichtete.

SZ