Schrobenhausen
Der Borkenkäfer schwärmt aus

Regelmäßige Kontrollgänge im eigenen Wald sind eine gesetzliche Verpflichtung – Kostenlose Beratung bei der WBV

23.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:21 Uhr

Das Bohrmehl des Borkenkäfers deutet auf einen Befall des Baumes hin. Foto: WBV Neuburg-Schrobenhausen

Kaum werden die Tage sonniger und wärmer, schon schwärmt der Borkenkäfer wieder aus. „Für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer heißt dies nun erneut, die eigenen Fichten regelmäßig auf einen möglichen Befall zu kontrollieren.

Was einige nicht wissen: Die Kontrolle ist hierbei keine freiwillige Aufgabe, sondern eine gesetzliche Verpflichtung“, betont der Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung (WBV) Neuburg-Schrobenhausen, Ludwig Schön.

Doch auch im eigenen Interesse sollten die regelmäßigen Kontrollgänge ganz oben auf der To-Do-Liste stehen. Denn schnell können aus einer befallenen Fichte mehrere befallene Bäume werden und damit ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstehen. Entdeckt man nun einen Baum im eigenen Bestand, der vom Borkenkäfer befallen ist, ist schnelles Handeln angebracht, wie es in der Mitteilung der WBV heißt.

Das Holz ist aus dem Bestand zu entnehmen und somit eine Fällung unvermeidlich. Der Lagerplatz muss hierbei, um waldschutzwirksam zu sein, mindestens 500 Meter Abstand zum nächsten Fichtenbestand aufweisen. Sonst droht die Gefahr, dass der Borkenkäfer erneut auf den Wald überspringt. Bei der Suche nach Lagerplätzen hilft die Waldbesitzervereinigung gerne weiter. Für die waldschutzwirksame Lagerung gibt es hierbei auch staatliche Hilfen. Gerne könne der zuständigen Revierförster angesprochen werden, so Schön.

Um effektiv im Wald zu arbeiten, wird empfohlen, die Kontrollgänge in den Sommermonaten auch gleich dazu zu nutzen, um seine Bestände im Hinblick auf die nächste Einschlagsaison zu besichtigen. Denn wer seine Bestände hier gut vorbereite, könne sich aktiv am Holzmarkt beteiligen oder kurzfristig auf Preiserhöhungen reagieren. Die WBV unterstützt hier die Waldbesitzer durch diverse Beratungsangebote. Zum einen ist Geschäftsführer Ludwig Schön einmal im Monat in einem Gemeindebereich zu Gast und bietet im Rahmen des Waldtreffs kostenlose Beratungsgespräche an. Der nächste Waldtreff findet in der Gemeinde Waidhofen statt.

Die Anmeldung zu diesem erfolgt über die Homepage der WBV (www-wbv-neuburg.de).
Zum anderen können im Rahmen der betrieblichen Beratung zum Beispiel Bestände ausgezeichnet werden. Die WBV rät, das Thema „Borkenkäfer" nach wie vor ernst zu nehmen. Denn nur so könnten größere wirtschaftliche Schäden verhindert werden.

SZ