„Freiheit“: Dieser eigentlich positive Begriff wurde in den vergangenen Jahren doch arg überstrapaziert, manchmal instrumentalisiert – „und von manchen politischen Parteien auch falsch definiert“, sagt Jörg Weber. Dabei müsse man – im Kleinen, aber vor allem auch mit Blick auf die gesamte Weltlage – immer wieder reflektieren, was Freiheit eigentlich bedeutet und wie man sie gestalten kann. Weber und seine Kollegen machen das an diesem Samstagabend ab 20 Uhr im Herzog-Filmtheater auf ihre eigene Art: musikalisch, aber nicht nur.
Dasselbe Stück kann drei oder zehn Minuten dauern
Es wird dann nicht nur ein sehr besonderes Konzert, das es in dieser Form wohl in Schrobenhausen noch nicht gegeben hat, sondern auch in gewisser Weise ein politischer Abend. Auf jeden Fall einer mit Botschaft, mit einem Konzept. Wie das zur Überschrift „free music“ passt? Ganz einfach: Innerhalb des Rahmens, den sich der Schrobenhausener Kunstpreisträger und die anderen Musiker dafür ausgedacht haben, ist so einiges möglich. Ein vorbereitetes Stück könne dann „drei oder zehn Minuten dauern“, erklärt Weber. „Wir versuchen, innerhalb dieser Leitplanken etwas zu schaffen, was die Hörer mitreißt. Es geht darum, das Motiv ‚Freiheit‘ im Moment des Konzerts kreativ und ästhetisch zu gestalten“, sagt er.
Das passiert vor allem musikalisch, was für einen renommierten Jazzsaxofonisten wie Weber ohnehin nichts Unvertrautes ist. Ein entscheidendes „Puzzleteil“ für den Versuch, dieses freie Konzept nun auf die Bühne zu bringen, sei Percussionist Norbert Gronde gewesen, der mit seinen Instrumenten und Effekten Klanginstallationen schafft, die perfekt zum Thema passen und mit Webers Ideen harmonieren. Mit den beiden Schrobenhausenern Robert Alonso (Trompete) und Peter „Bill“ Hillinger (Gitarre) sind weitere Ausnahmemusiker in der Stammbesetzung. Dazu kommen – so viel sei verraten – im Laufe des Abends vier Gastmusiker, die das Thema auf ihre eigene Weise interpretieren.
Zur Musik passen auch Bilder
Rund um den Konzertabend findet noch dazu eine Vernissage in den Räumen des Herzog-Filmtheaters statt, bei der Schlagzeuger Norbert Gronde seine eigenen Bilder ausstellt, die danach noch bis Mitte November im Herzoganger-Kino hängen werden.
Beginn ist an diesem Samstagabend um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr). Tickets für 20 Euro gibt es über das Online-Portal der vhs Schrobenhausen oder an der Abendkasse.
SZ
