Schrobenhausen
Beim Jugendstadtrat mitmischen

Am kommenden Montag besteht die Chance, sich aktiv mit einzubringen

22.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:16 Uhr

Anpacken – das ist die Devise des Schrobenhausener Jugendstadtrates. In den vergangenen Jahren haben die Jugendlichen immer wieder Müllsammelaktionen in Schrobenhausen organisiert und noch vieles mehr. Fotos: Jugendstadtrat

Schrobenhausen – Wie ist es um die Jugendkultur für Schrobenhausen bestellt? Wie zeitgemäß ist die Stadt aufgestellt, um den Bedürfnissen der nächsten Generation gerecht zu werden? Was erwarten junge Menschen aus dem Schrobenhausener Land, die mit den Entscheidungen leben müssen, die heute getroffen werden, von der örtlichen Politik? Im Schrobenhausener Jugendstadtrat hat die nächste Generation die Chance, mitzureden und vielleicht sogar Einfluss zu nehmen: Am kommenden Montag, 24. Oktober, um 17.30 Uhr konstituiert sich der neue Jugendstadtrat im Sitzungssaal des Rathauses. Wer Lust hat, kann dabei sein.

Auf Werbetourdurch die Schulen

„Es ist jedes Jahr wieder spannend, auf neue politische Interessierte zu treffen und daraus eine produktive Gemeinschaft zu formen“, sagt Felix Kirberg, seit einem Jahr Vorsitzender des Gremiums mit Blick auf die Sitzung am Montag. Satzungsgemäß wird das halbe Gremium neu gewählt; die im vergangenen Jahr gewählten Vertreter dürfen ihr Mandat noch ein Jahr behalten. Die 2020 gewählten Jugendlichen müssen sich zur Wahl stellen, so auch die Vorsitzenden: „Wahlen sind wichtig, um auch immer den Rückhalt der anderen Jugendlichen zu haben“, bemerkt Kirberg. Mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: „Aber wer Vorsitzender werden will, muss erst an mir vorbei!“

Damit möglichst viele Jugendliche den Weg ins Rathaus finden, wurde an den Schulen zuvor kräftig die Werbetrommel gerührt – mit einer Neuerung: Bisher waren die Hauptakteure bei den Schultouren die Fachkräfte der Jugendarbeit und die Jugendreferenten; heuer waren es die Jugendstadträte selbst, die durch die Schulen zogen. Ein positiver Schritt, wie Jugendreferentin Nadja Gibis (JU/CSU) findet: „Die Jugendlichen übernehmen mehr und mehr selbst die Verantwortung, das ist ein toller Prozess.“

Projekte und Aufgaben gibt es genug

Die Chance, sich in den Jugendstadtrat wählen zu lassen, gibt es für jede und jeden zwischen 14 und 21 Jahren am Montag. Auch die Vorsitzenden und Schriftführer werden neu gewählt, auch weil sich wegen startender Ausbildungen einige zurückziehen. „Ich supporte den Jugendstadtrat gerne aus Ulm“, schreibt Alicia Dombek auf die Frage, wer im kommenden Jahr weitermacht. Und sie ist nicht die Einzige. Jede und jeder kann sich einbringen - Projekte und Aufgaben gibt es genug.

In der vergangenen Wahlperiode war der Jugendstadtrat sehr produktiv. Alles begann mit der zweitägigen Klausurtagung in Maria Beinberg, wo das Programm festgelegt wurde. In der Schrobenhausen beteiligten sich die Jugendlichen am Tag der offenen Tür des Rathauses, wo ein Kinderprogramm und ein Getränkeverkauf betrieben wurden. Darüber hinaus waren die Jugendlichen zweimal zum Müllsammeln unterwegs. „Wir sind beim Sammeln und am Wochenmarkt mit sehr vielen Schrobenhausenern ins Gespräch gekommen, von denen unsere Arbeit sehr gelobt wurde. Und wir hatten schulfrei“, erzählt Kirberg. Auch deswegen wird sich der Jugendstadtrat Ende des Jahres an der Aktion „Adventsfenster“ beteiligen und am 4. Dezember ein Fenster am Jugendzentrum GreenHaus eröffnen.

Politische Aufklärungund Umweltthemen

Stadtjugendpfleger Benedikt Schmid: „Die Jugendlichen waren sehr fleißig in diesem Jahr. Sei es bei politischer Aufklärung, Umweltthemen, Engagement in der Städtepartnerschaft – für jedes Thema fanden sich Jugendliche, die es vorantreiben.“ So auch die Themen Skate- und Dirtpark, die mittlerweile in der Stadtverwaltung angekommen sind und deren Planung Fortschritte macht.

Plätzchen backenfür Wohnungslose

Der Jugendstadtrat versucht immer wieder Einfluss, auf die städtische Infrastruktur zu nehmen – vor allem in Arbeitskreisen. Natürlich unterstützt die Gruppe die Stadt und die Bürger, wo es geht: „Wir hatten letztes Jahr vor Weihnachten bereits Plätzchen gebacken für wohnungslose Menschen – dies wollen wir heuer in der Kooperation mit der Caritas erneut durchführen“, erklärt Vizevorsitzender Chris Endres. Er gilt als der Manager im Hintergrund, das Bindeglied zwischen GreenHaus und Jugendstadtrat, und stellt mit seinem sozialen Gewissen eine weitere wichtige Komponente im Gremium dar. So auch als Bürgermeister Harald Reisner (FW) die Dreifachturnhalle für die Flüchtlingsunterbringung öffnete. „Dieser Schritt war richtig und wichtig“, sagt Reisner rückblickend. „Die Unterstützung der Jugendarbeit in Kombination mit dem Jugendstadtrat hat viele Prozesse vereinfacht und für die angekommenen Menschen waren sie eine wichtige Hilfe.“

SZ