Ein Dach für die Stockschützen
Bauantrag für Halle bekommt Zustimmung des Gemeinderats

50 000 Euro Zuschuss bewilligt

15.12.2023 | Stand 15.12.2023, 11:00 Uhr

Bald kann man hier auch bei schlechtem Wetter spielen: Die Stockschützenanlage des SSC bekommt eine Halle. Foto: Hofmann

Die Stockschützen des SSC Gachenbach werden in der kommenden Sommerrunde der Bundesliga bei ihren Heimspielen wohl nicht mehr auswärts in Aresing antreten müssen: Nachdem der Gachenbacher Gemeinderat sowohl dem Bauantrag als auch einem 50000-Euro-Zuschuss zugestimmt hat, kann nun – die Genehmigung des Landratsamts vorausgesetzt – mit dem Bau einer eigenen Stockhalle begonnen werden.

Etwas mehr als 200000 Euro muss der Verein – neben vielen Eigenleistungen – in eine einfache Kalthalle mit neuem Pflaster investieren. Die soll bereits bis April stehen, rechtzeitig vor dem Beginn der neuen Bundesligasaison im Mai, und zwar genau dort, wo schon jetzt die Gachenbacher Stockbahnen sind. Künftig wird es dann nur noch drei anstatt fünf Bahnen geben, doch das sei ausreichend, sagte Vereinsvorsitzender Stefan Sonnhüter in der Sitzung. Die Halle, 32 mal 21 Meter groß und mit einer Photovoltaikanlage auf dem Satteldach, sei vom Typ her dieselbe wie in Karlskron und Karlshuld, sagte Bürgermeister Alfred Lengler (CSU), der deswegen keine Probleme bei der Genehmigung durch das Landratsamt erwartet.

Schwierige Finanzierung



Nicht ganz einfach ist die Finanzierung des für einen kleinen Verein doch riesigen Projekts. 60000 Euro hat der SSC angespart, dazu erhofft man sich einen Zuschuss vom Bayerischen Landessportverband und Spenden. Ein Kredit muss aufgenommen werden, für dessen Tilgung die Stromerlöse der PV-Anlage verwendet werden sollen. Dennoch bleibt eine Finanzierungslücke von 50000 Euro. Dieses Geld hätte der Verein gerne als Zuschuss von der Gemeinde. Und bekam es schließlich, nach einer längeren Debatte, einstimmig bewilligt.

Auch wenn die Ratsmitglieder generell dafür bekannt sind, die Vereine der Gemeinde gerne zu unterstützen – „ein Antrag in dieser Höhe zum jetzigen Zeitpunkt“ sei schon schwierig, meinte Bernd Miller (FW), denn: „Es weiß ein jeder, was bei uns ansteht.“ Zum Beispiel das neue Feuerwehrhaus für Gachenbach und Weilach oder die Mittagsbetreuung für die Schule, um nur zwei der Projekte zu nennen, bei denen die Gemeinde im Wort steht oder eine politische Verpflichtung erfüllen muss. Dritter Bürgermeister Jürgen Nestler (DNL) unterstützte das Vorhaben des SSC: „Dass das eine Bereicherung wäre, ist schon klar.“ Aber auch er sah es schwierig für die Gemeinde, diese Summe angesichts bevorstehender anderer Projekte aufzubringen.

Gemeinde gibt sich einen Ruck



Bürgermeister Lengler verwies darauf, dass auch der TSV Weilach für seine laufenden Sanierungen insgesamt rund 50000 Euro von der Gemeinde bekommen werde. Außerdem könne die Gemeinde die Mittagsbetreuung vermutlich sogar aus dem normalen Haushalt stemmen, weil mit einer staatlichen Förderung in siebenstelliger Höhe zu rechnen sei. So schlecht stehe man also gar nicht da. SSC-Chef Sonnhüter stellte klar, dass der Verein auf das Geld der Gemeinde angewiesen sei, wenn er sein Projekt verwirklichen wolle, das im Übrigen dazu beitragen würde, das Vereinsleben in Gachenbach aufrecht zu erhalten.

Gitta Wollesack (FW), langjährige Kämmerin der Gemeinde Aresing, schlug vor, die beantragte Summe auf zwei Haushaltsjahre aufzuteilen. Der Verein müsste sich dann noch um eine Zwischenfinanzierung kümmern – auch für die erste Teilsumme, denn die könne, wie Lengler erklärte, erst Mitte des Jahres ausbezahlt werden, wenn der gemeindliche Haushalt für 2024 beschlossen sei. Damit könne man leben, sagte SSC-Vorstandsmitglied Manfred Wall. Man werde eine Möglichkeit finden, das Geld intern auszulegen.

Die Gemeinderatsmitglieder erwarten für ihre finanzielle Beteiligung an der neuen Halle, die zudem auf Gemeindegrund gebaut wird, ein Entgegenkommen des SSC. Und die Vereinsvertreter sicherten zu, dass natürlich auch die Gemeinde oder andere Gachenbacher Vereine die Halle nutzen dürften. Sogar unentgeltlich – darüber könne man reden, sagte Sonnhüter. Eine entsprechende Regelung, schlug Vizebürgermeister Roland Bux (FW) vor, sollte noch vor der Auszahlung des Zuschusses fixiert werden.

SZ