Holzschnitttechnik trifft Textil
Ausstellung beim Kunstverein

Im Februar stellt der gebürtige Schwede Fredrik Lindqvist aus

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:32 Uhr

Im Februar stellt der gebürtige Schwede Frederik Lindqvist in der Galerie des Kunstvereins Schrobenhausen aus. Viele seiner Bilder entstehen mittels einer selbst entwickelten Technik aus Holzschnitt auf Textil. Fotos: Privat

Immer wieder gelingt es dem gut vernetzten Kunstverein Schrobenhausen, neben den Mitgliedern und heimischen Kunstschaffenden auch externe Künstler für eine Ausstellung in der Galerie an der Regensburger Straße zu gewinnen. So auch dieses Mal: Vom 11. bis 26. Februar werden unter dem Titel „Unendlich“ Werke von Frederik Lindqvist zu sehen sein. Das Besondere ist die selbst entwickelte Technik aus Holzschnitt auf Textil. Vernissage ist am 10. Februar ab 19 Uhr.

„Seine Technik ist einzigartig“, erzählt Angelika Schweiger, stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins Schrobenhausen, „und er hat diese selbst entwickelt“. Sie kennt Frederik Lindqvist aus dem Berufsverband BBK Ingolstadt, so wie auch Richard Gruber, der bei der Vernissage die Laudatio halten wird: „Richard ist ein großer Freund von Fredriks Kunst“, weiß Schweiger und ihr selbst geht es genauso: „Von Seiten des Kunstvereins sind wir sehr glücklich, dass wir ihn gewinnen konnten“, sagt sie.

Lindqvist ist ein vielfachausgezeichneter Künstler

Schließlich ist Lindqvist ein vielfach ausgezeichneter Künstler, erst im vergangenen Sommer wurde ihm der Kunstförderpreis der Stadt Ingolstadt verliehen. „Und in Schweden ist er sowieso eine Berühmtheit, das kann man wirklich sagen“, betont Schweiger. Lindqvist wurde 1968 in Kristianstad geboren. Dort besuchte er zunächst die Kunstschule Kristianstadt und von 1993 bis 1997 die Kunstakademie in Umeå. 1997 ging er an die Kunstakademie in Düsseldorf, 1999 bis 2000 war er dort Meisterschüler. Inzwischen lebt Lindqvist in Ingolstadt.

Viele Ausstellungen inSchweden und Deutschland

Zahlreiche Ausstellungen, viele davon in Skandinavien, gab es schon mit seinen Werken zu sehen, unter anderem im Haus der Kunst in München, in der Liljevalchs Konsthall in Stockholm, in der Kunsthalle Düsseldorf oder im Marc Chagall Museum in Vitebsk. Wer im Internet nach Bildern von Lindqvist sucht, dem fällt gleich die Farbintensität seiner häufig figürlichen Darstellungen ins Auge. Bei seinen Skulpturen ist schnell klar, dass er offensichtlich bevorzugt mit Textilien arbeitet. Tatsächlich ist Textil aber auch ein entscheidender Werkstoff für seine bildlichen Darstellungen.

„Meine künstlerische Tätigkeit besteht zum größten Teil aus dem Holzschnitt“, erklärt Frederik Lindqvist, „der erste Schritt bei der Erstellung meiner Bilder ist, dass ich ein Muster in MDF-Platten schnitze. Diese werden daraufhin auf unterschiedliche Textilien gedruckt.“ Thematisch beschäftigen sich seine Bilder mit Mode, Politik, Pop-Musik, urbaner Welt und Naturleben. Was die Technik und damit den Ausdruck der Arbeiten besonders macht, beschreibt der Künstler selbst so: „Die weichen Textilien treffen auf den harten Holzschnitt und eine expressive Welt aus Humor und Ernst des Lebens entsteht.“

Eigene Technik entwickelt

Entstanden sei die Technik, weil Lindqvist „nach einem expressiven und genauen Ausdruck gesucht“ habe und so sei er auf den Holzschnitt gekommen. Vorher, am Anfang seiner Akademiezeit in Schweden, hatte er viel gezeichnet, dann experimentierte er mit dem Holzschnitt: „Zuerst habe ich auf weißem Papier mit schwarzer Farbe gedruckt. Später bin ich auf Textil gekommen und habe so über die Jahre durch viel Arbeit eine eigene Technik aus Textilien, Collage, Holzschnitt und Nähten erfunden.“

Mitte Januar hat sich Frederik Lindqvist die Räume der Galerie in Schrobenhausen angeschaut. „Er freut sich schon sehr auf die Ausstellung“, berichtet Angelika Schweiger, „und er will auch während der Öffnungszeiten der Galerie im Ausstellungszeitraum anwesend sein.“ Doch zuerst gibt es Gelegenheit, den Künstler bei der Vernissage kennenzulernen. Schweiger betont, dass alle Interessierten eingeladen sind und versucht, Berührungsängste zu nehmen: „Frederik Lindqvist schätzt das Gespräch mit den Menschen und überhaupt ist er sehr zugewandt und sympathisch.“

„Unendlich“, Frederik Lindqvist, Ausstellung in der Galerie des Kunstvereins Schrobenhausen, Regensburger Straße 6, 11. Februar bis 26. Februar 2023, Öffnungszeiten: samstags und sonntags, jeweils 14 bis 17 Uhr. Vernissage am 10. Februar 2023, 19 Uhr. Offene Veranstaltung, eingeladen sind alle Kunstinteressierten.

SZ