Fotoausstellung
„Ansichten oder Einsichten“

Fotoclub stellt in der Sparkassen-Galerie am Lenbachplatz aus

29.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:00 Uhr

Wolfgang Spies hat in der Luft „tanzende“ Libellen aufgenommen. Foto: Drexler

Von Gerlinde Drexler

Schrobenhausen – Sind es „Ansichten oder Einsichten“, die die elf Mitglieder des Fotoclubs Schrobenhausen in der aktuellen Ausstellung in der Sparkassen-Galerie am Lenbachplatz in Schrobenhausen zeigen? Das herauszufinden, liegt im Auge des Betrachters. Nach zwei Jahren ohne viele Aktivitäten ist es eine der ersten Ausstellungen des Vereins. Sie ist noch bis zum 25. November zu sehen.

Drei Bäume, drei Kirchtürme und ein fast schon futuristisch anmutender Himmel. Das sind die „Zutaten“ für das Foto von Ernst Müller. Zusammen mit Josef Schwarz, der ebenfalls Arbeiten in der Sparkassen-Galerie zeigt, ist er einer der Gründungsmitglieder des Fotoclubs. Beide sind noch immer aktiv im Vereinsgeschehen mit dabei und auch als Fotografen erfolgreich bei Wettbewerben.

Fotos so unterschiedlich wie die Fotografen

Die ausgestellten Fotos sind so unterschiedlich wie die Fotografen. Wolfgang Spies hat in der Luft „tanzende“ Libellen aufgenommen. Michael Behrendt zeigt Bergmotive aus seinem letzten Urlaub, Sebastian Helmrich Naturaufnahmen, die einen mystischen Touch haben. Klaus Schneider hat sich für ein Motiv entschieden, das aus einem Science Fiction Film stammen könnte. Weitere Aussteller sind Udo Brocks, Vereinsvorsitzender Herbert Haas, Rainer Haßfurter, Daniela Dörfler und Bernd Reinthaler.

Allen Fotos gemeinsam ist, dass wesentlich mehr Arbeit drin steckt, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Ist Fotografie nun aber eine Kunst? Ja, sagt Birgit Cischek, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen. Um das zu unterstreichen, zitiert sie Friedrich Dürrenmatt: „Jeder kann knipsen. Auch ein Automat. Aber nicht jeder kann beobachten.“ Dürrenmatt sah Beobachten als einen elementaren dichterischen Vorgang an. Auch der Werbespruch des Kameraherstellers Leica weist darauf hin, dass fotografieren mehr als nur knipsen ist: „Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings lange dauern.”

Seit 45 Jahren gibt es den Fotoclub

Cischek ging bei der Eröffnung auch auf die lange Geschichte des Fotoclubs ein, den es seit 45 Jahren gibt. 13 Fotografie-Interessenten kamen im November 1977 bei einem ersten Treffen zusammen. Daraus resultierte dann die Gründungsversammlung mit 18 Gründungsmitgliedern. Darunter auch Initiator Gerd Bernecker, der fast 20 Jahre lang Vorsitzender des Vereins war. Ihm folgte Josef Schwarz, Kunstpreisträger der Stadt Schrobenhausen. Seit 2007 führt Herbert Haas den Fotoclub mit seinen inzwischen rund 40 Mitgliedern. Alles Hobbyfotografen, die aus Schrobenhausen und Umgebung kommen. Neben den Clubabenden organisieren sie regelmäßig Workshops, Ausstellungen oder Exkursionen und nehmen an zahlreichen Wettbewerben teil.

Zahlreiche Urkunden, Medaillen und Sonderpreise

Zu den Erfolgen des Fotoclubs gehört unter anderem zahlreiche Einzel- und Autorenerfolge als Deutscher Fotomeister, Bayerischer Fotoclubmeister, Oberbayerischer Bezirksfotomeister und ebenso unzählige Annahmen, Urkunden, Medaillen und Sonderpreise auf nationaler und internationaler Wettbewerbsbühne. Beim Trierenberg Super Circuit, dem größten Fotokunstwettbewerb der Welt, kam der Fotoclub unter die zehn besten weltweit. „Eine herausragende Leistung“, fand Cischek. Die vielen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen seit Bestehen des Vereins sei „Ein Fundus, aus dem Sie schöpfen können“, so die Vorstandsvorsitzende. Sie überreichte dem Verein eine Spende in Höhe von 250 Euro, die laut Vorsitzendem Haas vor allem für die Jugendarbeit verwendet werden sollen.

SZ



Die Ausstellung ist bis zum 25. November während der üblichen Öffnungszeiten in der Sparkassen-Galerie zu sehen.