Eine Art bayerischer Nationalfeiertag
Am 19. März ist Josefitag

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 5:00 Uhr
Hans Hammer

Der heilige Josef als Sitzfigur in der Darstellung mit einer Lilie und dem Jesuskind im Arm an der linken Seitenwand in der Pfarrkirche Sankt Stephanus in Eulenried. Foto: Hammer

Am 19. März ist Josefitag: Der heilige Josef von Nazareth ist im Neuen Testament als Bräutigam Marias, der Mutter Jesu genannt. Er gilt als der „Nähr- und Ziehvater Jesu“. Josef stammt aus dem Geschlecht und Hause des israelitischen Königs Davids, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Der Name Josef kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Gott möge vermehren“.

Der heilige Josef erfreut sich beim Kirchenvolk besonderer Beliebtheit. Dabei fehlen ihm auf den ersten Blick die Merkmale anderer Lichtgestalten. Er ist kein Märtyrer und auch kein Kirchenlehrer. Er hat keinen Orden gegründet und war auch kein Mystiker. Und doch nimmt er eine herausragende Stellung unter den Heiligen ein. Er hatte die große Ehre, den Messias, den Erlöser der Welt, erziehen zu dürfen, ihn zu kleiden und zu ernähren, ihm ein Zuhause und väterliche Führung zu schenken.

19. März offizieller Festtag des heiligen Josefs



Papst Sixtus IV. erklärte 1479 den 19. März zum offiziellen Festtag des heiligen Josefs. Erst ab dieser Zeit kommt Josef aus Nazareth, der Zimmermann, vermehrt in das Blickfeld der Gläubigen. Propagiert durch die Orden der Franziskaner, Jesuiten, Karmeliter und Kapuziner sowie durch die Aufnahme des heiligen Josefs in den kirchlichen Festkreis im Jahr 1621 stieg seine Beachtung – es wurde ein Feiertag nach ihm benannt. 1870 erklärte Papst Pius IX. „den Vater Jesu und Bräutigam der Gottesmutter Maria“ zum offiziellen Schutzpatron der ganzen katholischen Kirche. Papst Pius XII. führte 1955 als kirchliches Pendant zum weltweit begangenen Tag der Arbeit (1. Mai) den Gedenktag Josef der Arbeiter ein. Nach der biblischen Überlieferung war Josef als Bauhandwerker tätig.

Im Lukas- und Matthäusevangelium tritt Josef nur in der Kindheitsgeschichte Jesu auf. Bei allen Erwähnungen wird Josef als der fürsorgliche und sorgende Familienvater dargestellt, auch wenn er immer nur im Hintergrund wirkt. Er ist der Mann der schweigenden Hilfeleistung, in dessen Leben Gott dauernd mit neuen Weisungen eingreift, zum Schutz der heiligen Familie. Die eigenen Pläne werden stillschweigend überholt.

Beliebt, weil er für Bodenständigkeit und Demut steht



Der heilige Josef ist so beliebt, weil er für Bodenständigkeit und Demut steht. Aufgrund seines Lebens werden dem heiligen Josef viele Eigenschaften zugeschrieben, wegen denen er in vielen Situationen als Fürsprecher angerufen wird. Er wird als Haupt der Familie, als gerechter, weiser, starkmütiger, gehorsamer und gerechter Josef genannt. Er gilt als der Patron der Ehepaare, Familien und Kinder. Im religiösen Volksglauben wurde er nicht nur zum Kirchenpatron, sondern auch zum Schutzheiligen der Keuschheit, der Ehe und aller Handwerker, die mit Axt und Säge umgehen, der Arbeiter und Handwerker, Zimmerleute, Schreiner, Wagner, Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden und Sterbenden. Er wird angerufen bei Augenleiden, in Versuchung und Verzweiflung und bei Wohnungsnot. Weiter wurde er 1937 durch Papst Pius XI. zum Schutzpatron aller Kämpfer gegen den Kommunismus ernannt.

Zu seinen Attributen gehören neben der Darstellung mit dem Jesuskind auf dem Arm auch die Lilie und die Säge oder ein Winkelmaß. In sehr vielen Kirchen sind Darstellungen des heiligen Josefs zu finden. In Bayern war der Josefstag bis 1968 ein gesetzlicher Feiertag. Auch wenn der Josefstag als Feiertag gestrichen worden ist, gefeiert wird immer noch. Alle Josefs, Josefinen, Seppen und Pepperl feiern ihren Namenstag. Es finden an vielen Orten Josefifeiern statt. In Aichach wurde aus Protest gegen die Abschaffung des Feiertags 1985 die Königlich-Bayerische Josefspartei gegründet.

Auch gibt es einige Bauernregeln zum Josefitag: „Ist’s am Josefstag klar, folgt ein fruchtbares Jahr“; „Ist es klar am Josefstag, spart er uns viel Not und Plag“; “Ist’s am Josefstag schön, kann’s nur gut so weitergehen“. Schönes Wetter und klarer Himmel sollten also am Josefstag vorherrschen. Und: „Wenn’s erst einmal Josefi ist, so endet auch der Winter gwiss.“

SZ