Die geplanten Mobilfunkmasten bei Dinkelshausen und Hollenbach waren am Dienstagabend in der Sitzung des Ehekirchener Gemeinderates Thema: Eine Unterschriftenliste war im Rathaus eingegangen, 171 Bürger haben unterzeichnet. Bürgermeister Günter Gamisch (FW) hat das Anliegen der „AG Funkmast“ mit der Firma Novec bereits besprochen.
Vor ziemlich genau einem Jahr – am 17. Januar 2023 – hatte Manuel Hofbauer, Akquisiteur für die Firma Novec GmbH, in der Sitzung des Ehekirchener Gemeinderates über den geplanten Bau von zwei Mobilfunkmasten bei Dinkelshausen und Hollenbach referiert. Novec baut Masten, die das Unternehmen an alle Mobilfunkanbieter vermietet. Maximal 600 Meter könnten die Anlagen von der Wohnbebauung entfernt entstehen, damit die Kosten, die die Anbindung an das Stromnetz verursache, tragbar seien. Die Höhe der Bauten betrage 53 Meter, das sorge für Zukunftssicherheit, denn nur so sei die notwendige Überlappung mit den angrenzenden Mobilfunkstandorten gewährleistet.
Deutlicher Widerstand
In der damaligen Sitzung wurde bestimmt, dass es eine Bürgerversammlung geben sollte, die wenige Tage vor Weihnachten stattfand. Die Zeit bis dahin nutzten Bürger aus den betroffenen Ortschaften und verfassten einen Text samt Unterschriftenliste. Initiatorin Beate Riesinger war in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend als Zuhörerin anwesend und erzählte anschließend im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir verstehen nicht, warum die Masten notwendig sind“, und sie ergänzte, „es hätte viel früher eine Bürgerversammlung geben müssen.“ Ihr Eindruck sei, der Empfang reiche völlig aus. Eine andere Zuhörerin betonte, es gebe in Dinkelshausen flächendeckend Glasfaser. Die Bürgerin berichtete, man habe sich an die gebürtig aus Dinkelshausen stammende Bezirksrätin Martina Keßler – und über sie an Bundestagsmitglied Reinhard Brandl – gewandt, aber sie hätten keinen Weg zur Hilfe gesehen.
Riesinger initiierte deshalb eine Unterschriftenliste, in deren Zusammenhang auch die „AG Funkmast“ gegründet wurde. Bei dem entsprechenden Text für die Liste fand Riesinger Hilfe bei dem Rohrenfelser Holger Geißel (ÖDP). In dem Schreiben wird der „verantwortungsbewusste Ausbau der Digitalisierung“ befürwortet, aber „unter der Voraussetzung der Gesundheits- und Umweltvorsorge in meiner Gemeinde Ehekirchen“. Dies soll unter anderem erreicht werden, indem „ein möglicher Mobilfunkmast nur im Mindestabstand von mindestens 1000 Meter von bewohntem Gebiet und beweideten Flächen errichtet wird.“ Diese Forderung liegt deutlich über dem von der Firma Novec avisierten Abstand. Außerdem solle „eine Simulation der Strahlenbelastung durch einen interessensunabhängigen Gutachter“ in Auftrag gegeben werden. 171 Bürger aus den Orten Dinkelshausen, Hollenbach, Achhäuser und Nähermittenhausen unterzeichneten die Liste. Diese erhielt Bürgermeister Günter Gamisch am 15. Dezember.
Im Gespräch mit unserer Zeitung äußerte Gamisch den Eindruck, Novec ziehe durchaus auch einen weiteren Abstand zur Wohnbebauung als die zuerst genannten 600 Meter in Betracht: „Wir haben Standorte mitgeteilt, die weiter draußen sind, ungefähr 1000 Meter entfernt. Darüber ist auch die AG informiert“, so Gamisch, und er ergänzte, „und wir wollen natürlich auch nur einen Masten und nicht zwei.“ Und wie geht es nun weiter? „Es wird eine Begehung stattfinden, sobald Grundstücke ins Auge gefasst werden“, erklärte Gamisch, „daran können alle teilnehmen.“
DK
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