Riedenburg
Zahl der Übernachtungen steigt deutlich

Riedenburger Tourist-Info zieht Bilanz für die ersten drei Quartale 2022 – Stadt fordert Sanierung des Keltenhofes

08.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:18 Uhr

Der aus Holz errichtete Nachbau eines eisenzeitlichen Keltenhofes im Riedenburger Ortsteil Oberhofen ist so baufällig, dass er gesperrt werden musste. Die Stadt fordert die Wiederherstellung der Touristenattraktion. Foto: Erl (Archiv)

Riedenburg – Der Tourismus in Riedenburg ist in der zu Ende gehenden Saison nicht mehr von der Corona-Pandemie beherrscht gewesen und es wurden mehr Übernachtungen als im Vorjahr registriert. Das teilte Tanja Roithmeier, die Leiterin der örtlichen Tourist-Info, dem Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus in ihrem Jahresrückblick mit.

Immerhin 25 Veranstaltungen, von den Bauernmärkten am Marktplatz über Konzerte und Ausstellungen bis zur Adventskalenderaktion konnten erfolgreich verwirklicht werden. Zahlreiche Projekte wie die Investitionen in den Wohnmobilstellplatz, eine neue Homepage, das Engagement von fünf neuen Wanderwarten, das Bildhauersymposium am Stadtweiher, Gästeehrungen und vieles mehr prägten die Arbeit des Tourismusteams..

Ladeschrank für E-Bikes bringt großen Mehrwert

Die Übernachtungszahlen sind mit 72095 im Zeitraum von Januar bis September 2022 um 31,3 Prozent gegenüber den von der Pandemie geprägten Vorjahreszahlen gestiegen. Alle geplanten Veranstaltungen konnten zwar organisiert werden, allerdings habe sich das Gästeverhalten durch Corona sehr verändert. So konnten die Erfahrungswerte aus den Vorjahren nicht mehr angewandt werden, wie die Leiterin der Tourist-Info argumentierte.

Als großen Mehrwert für Riedenburg bezeichnete Roithmeier den neu installierten Ladeschrank für E-Bikes. Auch die technischen Probleme mit den Info-Säulen am Archäologiepark konnten gelöst werden. Dort wurden QR-Codes angebracht, mit deren Hilfe nun Besucher alle Informationen zu den jeweiligen Stationen bekommen. Die Probleme mit dem wegen Baufälligkeit abgesperrten eisenzeitlichen Keltenhofes bei Oberhofen bleiben vorerst jedoch bestehen. Auf Nachfrage von Tobias Schweiger (CSU) informierte Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG), dass der Architekt auf seinem Urheberrecht bestehe. Die Anforderung sei, den Herrensitz aus archäologischer Sicht wiederherzustellen. Das städtische Bauamt wird eine Kostenermittlung veranlassen. Schweiger bezeichnete das Areal als ganz wichtige Station, die als Veranstaltungsort beliebt war.

Als beliebter denn je erwies sich den Worten von Zehetbauer zufolge der Wohnmobilstellplatz in Riedenburg. Er bringe der Stadt gutes Geld. Zwei Stromsäulen seien im laufenden Jahr zusätzlich installiert worden. Allerdings erfordere die Strompreis-Entwicklung eine Anpassung der Gebühren. Nach sachlicher Diskussion und mit Blick auf die Nachbargemeinden schlug Zehetbauer vor, die Stellplatzgebühren von bisher zehn Euro auf elf Euro pro Tag zu erhöhen. Sein Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Auch die Konzerte auf der Seebühne zählen als zumindest immaterieller Zugewinn für Riedenburg. Nach den guten Erfahrungen mit den Veranstaltungen dort, reservierten die Mitarbeiterinnen des Veranstaltungsmanagements für das kommende Jahr bereits drei Konzerte im Juli mit dem Kinderliedermacher Donikkl, dem Mundartbarden Vogelmayer und der Band Pam Pam Ida. Ihre Kalkulation unterstreicht, dass diese Konzerte kostendeckend organisiert werden können. Bei Zustimmung des Stadtrats soll vor Weihnachten der Ticket-Onlineverkauf gestartet werden.

Das Kulturbudget in Höhe von 8000 Euro zur Verwendung durch die Kulturbeauftragte der Stadt, Karin Dachs (CSU), für Gagen und zur Unterstützung privater kultureller Veranstaltungen hat sich gleichfalls bewährt. Die Ausschussmitglieder sind einstimmig der Meinung, ihr dieses Budget in gleicher Weise auch für das nächste Jahr zur Verfügung zu stellen..

Wirtshauskonzerte in den Wintermonaten geplant

Im Ausblick für 2023 sind neben den etablierten Veranstaltungen als Neuerungen ein Altstadt-Flohmarkt am 26. März für die Stadt- und Gemeindebürger sowie ein gärtnerischer Frühlings- und Herbstmarkt am Stadtweiher geplant. Zudem sind Wirtshauskonzerte in den nächsten Wintermonaten angedacht. „Das könnte eine schöne Geschichte werden, wenn wir schon das Kneipenshuffle nicht mehr haben“, meinte Zehetbauer.

Der CWG-Stadtrat Konrad Halbig schlug zudem vor, eine Lamm-Woche mit Einbindung der dörflichen Gastronomen einzuführen. Bürgermeister Zehetbauer dankte allen Ausschussmitgliedern und den Mitarbeiterinnen in der Tourist-Info für ihr Engagement „und für alles, was ihr weiterhin vorhabt“, betonte er.

erv