Riedenburg
Straßenschäden und Raserei

Reigen der Riedenburger Bürgerversammlungen beginnt in Echendorf – Sorgen über Zukunft der Kitas

11.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:28 Uhr
Petra Kolbinger

In Echendorf hielt Bürgermeister Thomas Zehetbauer (links) die erste Bürgerversammlung seiner Amtszeit. Foto: Kolbinger

Von Petra Kolbinger

Riedenburg – Am Montagabend hat Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) die erste Bürgerversammlung in seiner mittlerweile zweijährigen Amtszeit in Präsenz absolviert. Die Premiere in Echendorf für die ehemalige Gemeinde Buch, darf als gelungen gelten. Begleitet wurde Zehetbauer von den Stadtratsmitgliedern Wolfgang Wirth (FW), Konrad Halbig (CWG), Felicitas Wollschläger (SPD), Andreas Peter (CWG), Martin Obermeier (SPD) und Ortssprecher Konrad Kolbinger.

Eineinhalb Stunden Vortrag, gespickt mit Daten, Zahlen und Fakten und an manchen Stellen gewürzt mit einer Prise trockenem Humor, vergingen rasch. Genau 16 Zuhörer hatten sich eingefunden und zeigten sich im Anschluss an das Referat diskussionsfreudig. Anders als viele zuvor angesprochene Themen, welche die Stadt personell wie finanziell über einen langen Zeitraum beschäftigen werden, erwiesen sich die lokalen Probleme, die den Bewohnern der Ortsteile Buch, Echendorf und Echenried auf der Seele lagen, eher undramatisch und sind wohl mit überschaubaren Mitteln zu beheben.

Ein Lob für den Bauhof gab es von Martin Obermeier. In der Dorfstraße in Richtung Forst habe es einen Asphaltabbruch gegeben. Schon wenige Tage nach der Meldung ans Technische Bauamt, habe der Bauhof die Schäden beseitigt. Allerdings habe zwischenzeitlich der Untergrund auf einem längeren Streckenabschnitt nachgegeben. Auch hier seien Ausbesserungen nötig. Zustimmendes Murmeln erntete Obermeier für die Kritik an zahlreichen Fahrzeugführern, die aus Buch kommend mit nicht angepasster Geschwindigkeit nach Echendorf einfahren würden. „Die Hofeinfahrten sind hier sehr unübersichtlich. Kann man eventuell eine digitale Geschwindigkeitsanzeige anbringen?“ wollte der SPD-Stadtrat wissen und schob hoffnungsvoll nach: „An anderen Einsatzstellen sollen die ja durchaus etwas bringen.“

Bürgermeister Zehetbauer sagte zu, eine Geschwindigkeitsanzeigetafel aufstellen und Philipp Hermann vom Technischen Bauamt die geschilderten Straßenschäden in Augenschein nehmen zu lassen. Dieter Rösch schob die Warnung nach, auch in Buch im Bereich des Kinderspielplatzes werde zu schnell gefahren. „Auch Bulldogs fahren viel zu schnell an dem Hinweisschild auf den Spielplatz vorbei. Schrittgeschwindigkeit fährt da keiner.“

Die Zukunft der Riedenburger Kindergärten beschäftigte die Zuhörerin Elisabeth Böhm. Sie habe gehört, dass diese einem externen Träger übergeben werden sollten und würde gerne wissen, wie das gemeint sei und ob davon auch die Gebäude betroffen seien. Zehetbauer erläuterte, die Liegenschaften blieben in städtischer Hand. Allerdings gebe es in der Verwaltung keinen speziellen Fachbereich für die Kindergärten: „In jedem sitzt einer, der irgendetwas macht. Deshalb gibt es jetzt den Stadtratsbeschluss, den Betrieb der Kitas an einen externen Träger zu vergeben. Wir können das selber nicht auf Dauer leisten.“ Zudem herrsche absoluter Personalmangel. Zehetbauer verwies auf die in seinem Vortrag vorgelegten Zahlen, die für die Kindergärten 66 Personalfälle auswiesen. Permanent sei man sehr bemüht, zusätzliches Personal zu finden. „Auch wenn das eigentlich ein absoluter Grund zur Freude ist, wenn die jungen Frauen, die als Erzieherinnen beschäftigt sind, schwanger werden – aber das hat ein sofortiges Beschäftigungsverbot zur Folge.“ Die Erzieherinnen arbeiteten unter Hochdruck und man habe viele Hilfskräfte eingestellt, die aber nicht auf sich gestellt arbeiten dürften. „Wir verfügen zum Glück über hoch motiviertes Personal, aber ohne professionelle Trägerschaft kommen wieder weder in der Verwaltung, noch mit dem Kindergartenpersonal auf einen grünen Zweig. Das ist für Einrichtungen in dieser Größenordnung einfach nicht tragbar.“ Zehetbauer kündigte eine EU-weite Ausschreibung an. Sorge, man bekäme eine Trägereinrichtung aus dem südeuropäischen Raum, brauche keiner zu haben: „Die Suche wird sich auf einige große Träger fokussieren, die das professionell machen.“ Ohne externen Träger sei die Aufgabe jedenfalls nicht mehr stemmbar. „Eine Mitarbeiterin der Verwaltung hat gekündigt, weil sie sagt, sie kann das so nicht mehr und eine Kraft im Hauptamt ist mit nichts anderem als den Kindergärten beschäftigt und so viel anderes bleibt liegen.“

Ein letztes Anliegen hatte Ortssprecher Konrad Kolbinger: Am Feuerwehrgerätehaus habe man nach dem Winter feuchtes Mauerwerk entdeckt. Auch diesen Mangel ließ der Bürgermeister ins Protokoll aufnehmen. Das Technische Bauamt werde sich den Schaden ansehen, hieß es.

DK