Riedenburg
Staubwedel aus Straußenfedern und Fliegen aus Holz

Christi Himmelfahrtsmarkt lässt kaum Wünsche offen – Stadt mit Menschen fast überfüllt und Parkplätze Mangelware

27.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:51 Uhr

Wortgewaltig brachte dieser Fierant (links) beim Markt in Riedenburg seine Gemüsehobel an die Hausfrau. Fotos: Erl

Riedenburg – Der Christi Himmelfahrtsmarkt im Zentrum von Riedenburg ist am Vatertag eine willkommene Bereicherung sowohl für die Tagesausflügler als auch für die Einheimischen gewesen. Die Stadt war mit Menschen fast überfüllt und selbst am Großparkplatz war kaum mehr Platz für die ankommenden Autos. Vor allem nach der Corona-bedingten Pause genossen es die Menschen, durch die Straßen zu flanieren und an den Marktständen vorbeizuschlendern.

Von Deko-Artikeln für den Garten, Korbwaren in allen Größen, Gemüsesorten und Südfrüchten, aber auch würzigen Bergkäsen bis hin zu modischer Kleidung hatten die Fieranten zahlreiche Produkte im Angebot. Sonja Rebmann aus Eggersmühle bei Roth bot an ihrem Stand Fliegenklatschen aus Leder, Staubwedel aus Straußenfedern, Kochlöffel aus Buchen- und Olivenholz und vielerlei handgemachte Bürsten zum Verkauf an. „Das Geschäft ist am Vormittag langsam angelaufen, am Nachmittag aber sind wir gut besucht. Das freut uns“, erzählte sie von ihren ersten Eindrücken nach der Corona-Pause. Zumal das Verhalten der Kunden auf so einem Markt ganz anders sei als in einem Geschäftshaus. „Es ist spürbar, dass die Menschen hier viel entspannter einkaufen. Viele haben zudem Lust auf ein Gespräch und das macht ja schon den Reiz eines solchen Marktes aus“, berichtete sie.

Wer genau hinschaute, konnte auf so einem kleinen und individuellen Markt manche Raritäten entdecken. Manfred Hirth aus Geisenhausen bei Landshut und seine Partnerin Lisa Deliano hatten solche Besonderheiten vor sich auf der Ladentheke liegen. Manfred Hirth ist Schreiner und er fertigt unter anderem auch Fliegen für den modebewussten Herrn. „Wir möchten auch Resthölzer nutzen und für Anzugträger sind solche Fliegen ein Traum“, wusste er und band sich demonstrativ selbst eine um. Er und seine Partnerin waren Neulinge auf solchen Märkten, Riedenburg sei sein bislang zweiter Handelsplatz. „Wir haben im Internet nach einem passenden Markt gesucht und uns umgehend angemeldet. Wir wollen da gerne was Neues ausprobieren“, zeigte er sich optimistisch.

Doch nicht alle Marktleute waren an diesem Feiertag gleichermaßen zufrieden. „Heute gehen die Leute lieber mit einem Eis in der Hand spazieren, als sich für unsere Waren zu interessieren. Jeder Markt ist eben anders, auch hier in Riedenburg und ich weiß auch nicht, woran das liegt“, sagte eine Fierantin, die lieber ungenannt bleiben wollte.

Andere legten sich dafür umso mehr ins Zeug, um die Aufmerksamkeit der Passanten zu erheischen. Bestes Beispiel dafür war ein Verkaufsgenie, das lautstark einen Gemüsehobel anbot und im Nu einen ganzen Kundenkreis in launiger Stimmung um sich versammelt hatte. Dank wortgewaltiger Schauspielkunst schaffte er es, immer wieder Leute von seinen Produkten zu überzeugen.

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