Riedenburg
Stadt Riedenburg muss rund 115000 Euro für die Entsorgung von Klärschlamm aufwenden

05.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:30 Uhr

Die Kosten für die Entwässerung und Entsorgung des Klärschlamms belasten den Riedenburger Haushalt immer stärker. Foto: Rast (Archiv)

Riedenburg – Mit der Entsorgung des Abwassers und der Sicherung der Wasserversorgung in der Großgemeinde hat sich der Riedenburger Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend beschäftigt. So muss die Stadt Riedenburg im laufenden Jahr 115160 Euro für die Entwässerung und die Verwertung des Klärschlamms ausgeben. Die entsprechenden Leistungen vergab der Stadtrat ohne Gegenstimme an eine Firma. Konkret geht es um die Entwässerung von rund 4700 Kubikmeter an Nassschlamm und die Verwertung beziehungsweise Entsorgung von etwa 675 Tonnen an Klärschlamm.

Bislang waren diese Leistungen von der Stadt ohne ein Vergabeverfahren beauftragt worden. Dies habe allerdings zu unplanbaren und teilweise hohen Kosten geführt, erklärte Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG). Das sei vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband im Zuge der Neukalkulation der Abwassergebühren bemängelt worden. An dem Vergabeverfahren hatten sich drei Firmen beteiligt.

Wie berichtet, plant die Stadt die Anschaffung einer stationären Klärschlammpresse, die in der Riedenburger Kläranlage zum Einsatz kommen soll. Dann würde die Entwässerung des Nassschlammes seitens der Firma entfallen und es müsste von dem Unternehmen nur noch der entwässerte Klärschlamm entsorgt werden. Es sei allerdings sehr unwahrscheinlich, dass die Klärschlammpresse noch heuer zum Einsatz komme, hieß es in der Sitzung des Stadtrats. Unterdessen ist ein geplanter Vertrag zwischen der Stadt Riedenburg und dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Jachenhausener Gruppe nach Überzeugung des Zweckverbandes „nicht zustimmungsfähig“. In dem Vertragswerk geht es um den Bau einer Verbundleitung zwischen dem Hochbehälter Dieterzhofener Berg und dem Ortsteil Dieterzhofen. Doch zur Überraschung von Bürgermeister Zehetbauer teilte der Zweckverband ihm am 1. März telefonisch mit, dem vorliegenden Vertragsentwurf nicht zustimmen zu wollen. „Ich bin nicht nur erstaunt, sondern erzürnt“, sagte Zehetbauer am Donnerstagabend im Gremium. Gründe für die Differenzen wurden nicht genannt.

Wie berichtet, ist geplant, einen Verbund zwischen den beiden Versorgungsanlagen der Stadt Riedenburg und des Zweckverbandes Jachenhausener Gruppe herzustellen. Dafür müssen etwa 1300 Meter Rohrleitung zwischen dem Hochbehälter Dieterzhofener Berg und dem Ortsteil Dieterzhofen verlegt werden. Außerdem ist der Einbau eines Pumpwerks mit zwei Pumpen zu jeweils fünf Liter pro Sekunde an Förderleistung nötig. Das Pumpwerk benötigt auch die entsprechende Elektro- und Steuerungstechnik.

Um diese Maßnahmen verwirklichen zu können, ist eine vertragliche Grundlage erforderlich. Dafür hatte der Zweckverband der Kommune einen Vertragsentwurf vorgelegt. Dieser hatte jedoch in der Sitzung des Stadtrats im Dezember vergangenen Jahres wegen Unvollständigkeit keine Zustimmung gefunden und war daraufhin von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Wasserwart und dem mit dem Projekt beauftragten Ingenieurbüro überarbeitet worden. Doch nun hat der Zweckverband wegen des neuen Vertragsentwurfes Bedenken.

rat