Hohe Anerkennung
Sozialdemokraten ehren Felicitas Wollschläger

Engagement für Flüchtlinge: Riedenburger Integrationsbeauftragte erhält Frauenförderpreis

26.09.2023 | Stand 26.09.2023, 16:45 Uhr |

Frauenförderpreis für Felicitas Wollschläger: Sophie Hofer (v.l.), Juso-Bezirksvorsitzende, Maria Meixner, Bezirkstagskandidatin, Luisa Haag Landtagskandidatin, Ruth Müller, SPD-Generalsekretärin, Felicitas Wollschläger, Katja Reitmaier, Bürgermeister Thomas Zehetbauer und Anja König. Foto: Erl

Das Engagement der Riedenburger SPD-Vorsitzenden Felicitas Wollschläger und des ehrenamtlichen Unterstützerkreises Asyl hat am Sonntag eine hohe Auszeichnung und Anerkennung erfahren. Die Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Frauen (AsF) verlieh der Stadträtin und ihren Asyl-Mitstreitern den Frauen-Förderpreis der Niederbayern-SPD.

Bei einem Treffen in Abensberg durfte Felicitas Wollschläger einen Scheck in Höhe von 500 Euro aus der Hand von Ruth Müller, der Generalsekretärin der Bayern-SPD, entgegennehmen. Die Landtagsabgeordnete ging in ihrer Laudatio in persönlichen Worten auf das Wirken der ehrenamtlichen Integrationsbeauftragten im Riedenburger Stadtrat ein. „Man kann schnell etwas gründen, aber es dann zehn Jahre am Laufen zu halten – das ist eine besondere Aufgabe“, sagte sie und erwähnte dabei auch die Gründerin des Unterstützerkreises Asyl, Maria Kaffl-Höng, Wollschlägers SPD-Vorgängerin im Stadtrat.

In Riedenburg lebenderzeit über 100 Ukrainer

Mit der Verleihung des vor 20 Jahren von der damaligen Kelheimer SPD-Landtagsabgeordneten Johanna Werner-Muggendorfer initiierten Frauen-Förderpreises sollen Initiativen von Frauen für Frauen und vor allem von engagierten Frauen sichtbar gemacht werden. „Um so mehr freut es mich, dass wir den Preis heute wieder für den Landkreis Kelheim vergeben dürfen“, sagte Müller.

Die Arbeit des Unterstützerkreises Asyl war immer wieder gefragt, wenn es darum ging, Sprachkurse zu vermitteln, materielle Unterstützung zusammen mit dem Riedenburger Kleiderladl des Roten Kreuzes zu leisten oder die Geflüchteten bei ihren ersten Schritten in der für sie neuen Welt zu betreuen und zu begleiten.

Aktuelle Schwerpunkte sind die Wohnungs- und Jobsuche für die mittlerweile über 100 in Riedenburg lebenden ukrainischen Frauen, Kinder und auch Männer. „Unter den ukrainischen Flüchtlingen sind viele Fachkräfte und die Resonanz der Riedenburger auf die Ukrainer ist dank eurer Arbeit gut“, attestierte Müller. Sie erinnerte an die „Backstube“ auf dem Weihnachtsmarkt in der Dreiburgenstadt, wo ukrainische Frauen ihre Backwaren verkauft und 1000 Euro für Unicef gesammelt hatten.

Ruth Müller hob besonders das Netzwerk hervor, das Wollschläger im Unterstützerkreis Asyl aufgebaut hat. Als Beispiel nannte sie den ehemaligen Lehrer Engelbert Huber, der Deutschunterricht gibt. „Felicitas Wollschläger versteht es, andere Frauen zu begeistern, sich zu engagieren und mitzumachen“, unterstrich die SPD-Generalsekretärin. Als ganz persönliches Geschenk band sie „Lizzy“ – wie sie von Freunden genannt wird – ein blaues Band um ihr Handgelenk, das Müller von ihrer evangelischen Kirchengemeinde mitgebracht hatte. „Dich schickt der Himmel“ stand darauf.

Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) war ebenfalls zur Preisverleihung nach Abensberg gekommen. „Ich bin froh, dass du das Ehrenamt als Integrationsbeauftragte des Stadtrats übernommen hast. Ich danke dir für die absolut konstruktive Zusammenarbeit und ich freue mich, dass du diesen Preis bekommen hast. Deine Arbeit bedeutet eine große Entlastung für die Verwaltung in unserem Rathaus“, bekräftigte er.

In ihren Dankesworten versäumte es Felicitas Wollschläger nicht, auf die „sagenhaft gute“ Zusammenarbeit mit Elfriede Hanke und dem Team vom Kleiderladl sowie die Unterstützung ihres Vorbilds und ihrer Mentorin Maria Kaffl-Höng hinzuweisen. Auch die gute Kooperation mit der Stadt Riedenburg hob sie hervor.

„Man muss Grenzen setzen für die eigene Gesundheit“

Die Preisträgerin fand aber auch ein paar nachdenkliche Worte zum Thema Ehrenamt. „Dieses Ehrenamt heißt Hilfe zur Selbsthilfe und ich glaube, wir werden noch lange etwas machen müssen. Man muss sich aber selbst auch schützen vor zu viel Emotion und Engagement. Grenzen zu setzen für die eigene Gesundheit ist sehr wichtig“, betonte sie. Dennoch aber gebe einem so ein Ehrenamt auch viel zurück. „Der Preis bedeutet mir mehr als nur den Geldbetrag. Ehrenamt ist ein Segen für die Seele“, sagte sie unter großem Applaus.

err



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