Ungünstige Windbedingungen
Segelflieger strandet auf einem Feld im Landkreis Kelheim

Pilot aus Mannheim strandet in der Großgemeinde Riedenburg

10.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:00 Uhr

Das Segelflugzeug des 40-Jährigen wurde in Keilsdorf zerlegt und mit einem Anhänger in die Heimat gebracht. Foto: Baumer

Von Frank Baumer

Riedenburg – Ein ungewöhnlicher Besucher hat sich am Dienstag nach Keilsdorf (Landkreis Kelheim) verirrt. Ein Segelflieger musste gegen 13.30 Uhr auf einem abgeernteten Feld direkt neben dem Riedenburger Ortsteil landen. „Nein, das ist keine Notlandung oder gar ein Absturz“, betonte der 40-jährige Pilot gegenüber unserer Zeitung.



Eine derartige Außenlandung sei gar nicht ungewöhnlich oder schlimm. Es komme schon ab und zu einmal vor, dass Segler auf Grund der Wind- und Witterungsbedingungen nicht mehr weiterkommen würden und dann eben kontrolliert auf einer freien Fläche landen müssten.

Für solche Fälle gibt es einen Notdienst

Das Problem des Piloten bestand allerdings darin, dass er in Mannheim gestartet war, dort auch eigentlich nach einem mehrstündigen Flug wieder landen wollte – und nun mehr als 300 Kilometer entfernt mitten in Bayern festsaß. „Ich bin schon mehrmals bis an die tschechische Grenze, an die Alpen, bis Bayreuth und auch schon nach Südfrankreich geflogen“, berichtete der Mann. Selbst einem erfahrenen Segler könne eine Landung auf unbekanntem Terrain passieren. Aber auch dafür haben die Segelflieger vorgesorgt, sein Segelflug-Verein aus Mannheim habe für solche Fälle einen Notdienst.

Heimreise in Richtung Mannheim

Die Kollegen holten den gestrandeten Flieger dann mit einem speziellen Transport-Anhänger wieder nach Hause. Doch bis die Helfer nach Keilsdorf kommen konnten, dauerte es gute fünf Stunden. So wurde zunächst das Flugzeug gesichert. Dann nahm der Pilot an einer Führung auf Burg Prunn teil, ehe er von Anwohnern noch auf einen Kaffee, eine Sitzgelegenheit und einen Ratsch eingeladen wurde. Das war natürlich ein Ferien-Höhepunkt für die Keilsdorfer Kinder. Gegen 19 Uhr wurde der Segelflieger sorgfältig zerlegt in den Anhänger geladen und die Heimreise in Richtung Mannheim angetreten.

DK