Kritik an Gesetzeswust
Sanierungsgebiet für die Altstadt vorgeschlagen

Bürgerliste sieht bei Jahresversammlung im Erhalt von Gebäuden ein Potenzial zur Innenstadtbelebung

24.10.2023 | Stand 24.10.2023, 16:49 Uhr |

Über aktuelle und bevorstehende Themen informierte Vorsitzender Wolfgang Hubert bei der Jahresversammlung der Bürgerliste Großgemeinden Riedenburg. Foto: Krammer

Ein Konzept für die Belebung der Altstadt haben die Mitglieder der Bürgerliste Großgemeinde Riedenburg (BGR) bei ihrer Jahresversammlung am Freitagabend diskutiert.

Es ging außerdem um die Hürden, die der Stadtrat durch die übermäßige Bürokratie zu überwinden hat. Dem BGR-Fraktionssprecher Kurt Schiefer schwebt ein Sanierungsgebiet in der Altstadt vor, das er im kommenden Jahr anstoßen will. Außerdem informierte er die BGR-Mitglieder über die Zusammenarbeit im Stadtrat und Themen der Zukunft.

„Wir kleine Kommunen haben nur noch Papierkrieg. Das muss einfacher werden“, forderte Stadtrat Schiefer vor seinen Kollegen. Er sieht hier Handlungsbedarf bei der großen Politik. Vor allem übergeordnete Behörden würden zu träge arbeiten, kritisierte er. „Wir brauchen keinen Gesetzeswust, sondern müssen schneller vorankommen“, plädierte er. Erst dann würde es auch mit Projekten in Riedenburg schneller vorangehen.

Über die Zusammenarbeit im Stadtrat sagte sein Fraktionskollege Reinhold Vasall: „Es herrscht keine so aggressive Stimmung mehr wie am Anfang.“ Schiefer zufolge gab es „früher immer wieder Zoff, aber das hat sich eigentlich alles gelegt.“ Die Räte hätten viele und vor allem lange Sitzungen und würden intensiv diskutieren. „Wir sind oft unterschiedlicher Meinung, aber wir finden Lösungen.“ Vasall sieht die Bürgerliste im Stadtrat „gut aufgestellt“ und meinte: „Die Parteien dürfen nicht gegeneinander arbeiten, sondern zusammen für Riedenburg.“

Das Thema Verkehr und Parken in der Altstadt verfolge die Lokalpolitik in Riedenburg schon länger. Das sei noch immer ein Problem, brachte der BGR-Vorsitzende Wolfgang Hubert vor. In Zusammenhang damit stehe auch die Belebung der Altstadt. „Eine Altstadt-Belebung kann meiner Meinung nach nur noch durch Wohnen stattfinden“, sagte Schiefer. Geschäfte an jeder Ecke seien für ihn aber eher unrealistisch und schwer umsetzbar. Deshalb schwebt ihm ein sogenanntes Sanierungsgebiet in der Altstadt vor, um „alte Gebäude wieder auf Vordermann“ zu bringen und zu erhalten. Er kündigte an, die Möglichkeiten in Riedenburg prüfen zu lassen.

In Zukunft werde sich der Stadtrat mit der Sanierung der Grund- und Mittelschule beschäftigen müssen, sagte Schiefer. Momentan laufe bereits eine Machbarkeitsstudie, mit der festgestellt werden soll, ob man die Schule saniert oder doch besser neu baut. Es stehen zudem mehrere Straßenreparaturarbeiten an und auch mit dem Ausbau des Internets seien die Stadträte beschäftigt. „Wir sind auf einem guten Weg“, lautete Schiefers Fazit.

Der Vorsitzende Hubert fand lobende Worte für das Engagement der Bürgerlisten-Stadträte und kündigte von Seiten der politischen Gruppierung einige Aktivitäten für das bevorstehende Jahr an. Die BGR wird sich auch heuer wieder am Christkindlmarkt beteiligen und gegebenenfalls auch eine jährliche Herbstwanderung etablieren. Außerdem werde die Modernisierung der Homepage bald abgeschlossen sein. „Damit ist unser Internetauftritt endlich wieder ein Aushängeschild für die Bürgerliste Großgemeinde Riedenburg“, sagte Hubert. Und auch die Stammtische sollen weiterhin quartalsweise stattfinden, um „interessierte Bürger zu finden, die der Bürgerliste beitreten wollen.“ Auch Vasall hofft angesichts der Kommunalwahl 2026 auf junge und engagierte Leute.

DK

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