Riedenburg
Regenerative Energie aus der Prunner Obermühle

Zweitgrößte Karstquelle Bayerns ermöglicht Versorgung von 25 Häusern mit Strom

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:31 Uhr

Im vorbeifließenden Quellbach spiegelt sich die Prunner Obermühle und bildet so ein beliebtes Fotomotiv. Foto: Patzelt

Prunn – Ein gerne gewähltes Fotomotiv ist die Obermühle im Riedenburger Ortsteil Prunn. Die ehemalige Getreidemühle wurde gespeist durch die zweitgrößte Karstquelle Bayerns. Diese schüttet durchschnittlich 600 Liter pro Sekunde. Die maximale Schüttung beträgt 1000 Liter pro Sekunde. Davon sind 40 Prozent Altwasser und der Rest Niederschläge. Als Einzugsgebiet der Quelle sind auf einer Informations-Tafel die Ortschaften Hemau, Maierhofen, Eichelberg, Jachenhausen und Baiersdorf angegeben.

Die erstmalige Stromgewinnung erfolgte im Jahr 1896. Die Bachsohle wurde auf das Gefälle von 4,20 Meter tiefergelegt. Als Bauherr ist Josef Krieger aus Riedenburg eingetragen. Etwa um 1911 baute man die Quellfassung.

Im Jahr 1948 entschloss man sich zum Neubau des Turbinenhauses und zum Einbau einer liegenden Francisturbine mit Riemenantrieb. Bei dieser Turbinenart fließt das Wasser durch einen spiralförmigen Leitapparat zum Laufrad. Da die einzelnen Schaufeln verstellbar sind, kann die Wassermenge geregelt werden. Das Laufrad lenkt das Wasser um 90 Grad um. Bei einer Maximalleistung von 16 Kilowatt beträgt die maximale Stromerzeugung heute rund 110000 Kilowattstunden pro Jahr, was einer Versorgung von 25 Häuser mit regenerativer Energie entspricht. Eventuell könnte die Quelle, beziehungsweise der Brunnen der Ursprung der Ortschaft Prunn sein. Der vorbeifließende Bach mündet nach etwa 550 Metern in einen Altarm der Altmühl.

Im Jahr 1996 ging die Mühle in Privatbesitz über. Der neue Besitzer sanierte das bereits baufällige und teilweise eingestürzte Gebäude von Grund auf. An der Südseite zeigt eine Sonnenuhr die Zeit an und an der Giebelseite können historische Freskomalereien bewundert werden.

pa