Riedenburg
Passionierte Schafkopfer an 66 Tischen

Riedenburger Feuerwehr richtet erneut Turnier am Volksfestsamstag aus – Robert Padberg aus Hemau gewinnt

29.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:18 Uhr

Sie lieben das Schafkopfen: Ulrich Maul (von links), Lothar Groß, Heinrich Hesel und Waltraud Kugler. Foto: Erl

Riedenburg – Die Berechtigung, sich Riedenburger Schafkopfstadtmeister nennen zu dürfen, hat sich am Samstag Robert Padberg aus Hemau gesichert. Der Mann aus der Tangrintel-Stadt sicherte sich bei der 30. Schafkopf-Meisterschaft, ausgetragen vom Feuerwehrverein der Stadt Riedenburg, nicht nur den Spitzenplatz unter 264 Liebhabern des Traditionsspiels. Er durfte auch den Siegerpreis in Höhe von 1000 Euro aus den Händen des Vereinsvorsitzenden Robert Egerer und des Spielorganisators Max Perras entgegennehmen.

Neben dem Hauptpreis hatten die Verantwortlichen zu diesem Jubiläumsturnier weitere Sachpreise im Gesamtwert von 4000 Euro organisiert. Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) und die neue Dreiburgenkönigin Kerstin Schels hatten allen zuvor ein gutes Blatt und viel Freude am Spiel gewünscht.

Noch Minuten vor dem Start der Schafkopfrunden war die Spannung bei Max Perras und seinen 40 mithelfenden Kameraden groß, ob nach der erzwungenen Corona-Pause noch genügend Kartenspieler Interesse an solchen Turnieren hätten. Denn immerhin wird sich die Feuerwehr mit dem Erlös aus der Veranstaltung am Kauf neuer Helme durch die Stadt Riedenburg beteiligen. Egerer zeigte sich bald schon mehr als zufrieden, nachdem an 66 Tischen die Karten ausgeteilt wurden und sich die zumeist honorigeren Kartler mit Eifer ihrem Spiel hingaben.

An einem dieser Tische saßen Waltraud Kugler aus Großmehring, Heinrich Hesler aus Erlangen, Lothar Groß aus Bergrheinfeld und Ulrich Maul aus Denkendorf – das Los und der Zufall hatten sie als Spielerrunde zusammengeführt. „Man muss sich schon durchbeißen mit diesen Männern“, meinte Waltraud Kugler augenzwinkernd, obwohl sie sich in dieser Männerrunde überaus wohl fühlte. An diesem Nachmittag lag der Frauenanteil unter den Kartenfreunden bei nur acht Prozent. Waltraud hatte das Traditionsspiel vor 22 Jahren von einer Freundin beigebracht bekommen und lieben gelernt. „Das Karteln ist reizvoll, vor allem, wenn man nette Leute am Tisch hat und jedes Spiel ist anders“, beschreibt sie ihre Faszination. Das Thema Gleichberechtigung spielt dabei absolut keine Rolle. „Da gibt es keinerlei Unterschiede, jeder Mitspieler wird in gleicher Weise akzeptiert, da zählt nur das spielerische Können. Ich mag gerne mit Männern spielen“, versichert die Frau aus Großmehring. Die beiden Männer aus Franken stimmen ihr vorbehaltlos zu.

Natürlich würden alle gerne den Hauptpreis einstecken, aber da gehören nach der Erfahrung von Heinrich Hesel viel Glück, gute Karten und die rechten Partner am Spieltisch mit dazu. Seit 60 Jahren trainiert er mit dem Schafkopfspiel seine geistige Fitness. Auch Ulrich Maul aus Denkendorf liebäugelt mit einer guten Platzierung. „Wenn ich was gewinne, ist es recht. Wenn nicht – auch. Gewonnen habe ich alleine schon durch die Freude am Spiel und mit den netten Leuten am Tisch“, meint er weise schmunzelnd und steckt die Eichel-Sau an die richtige Stelle in seiner Kartenhand.

Am Ende des Turniers sollte es für alle vier bei der reinen Freude am Spiel und den netten menschlichen Eindrücken bleiben. Ihre Namen tauchen in der Liste der 40 erfolgreichsten Spieler nicht auf.

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