Deising – Bücherwürmer und Leseratten aufgepasst: Ab sofort steht im Bushäuschen Deising ein „offener Bücherschrank“ mit jeder Menge Lesefutter. Fakten oder Fantasie – Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln sind einfach zu schade für die Papiertonne, oder, um es mit den Worten von Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) zu sagen: „Bücher wirft man nicht weg und man verbrennt sie nicht!“
Was aber tun mit dem ausgelesenen Roman oder dem geliebten Kinderbuch, dem man irgendwann ganz einfach entwachsen ist? Der „offene Bücherschrank“ bietet ausgemusterten Büchern die Chance auf ein neues Zuhause und hilft Geld sparen. Als Ersatz für die Stadtbücherei ist er nicht gedacht. Eher als Ergänzung.
Neu ist die Idee der Büchertauschplattform nicht: schon seit Jahren floriert auf einem Fensterbrett im Haus des Gastes ein reges Geben und Nehmen von Büchern und Zeitschriften. Etabliert hat sich dieser „offene Bücherschrank“ quasi ganz von alleine. Irgendwann hat jemand ein ausgelesenes Buch hier abgelegt; weitere kamen hinzu und Einheimische und Urlauber entdeckten die Quelle für kostenlosen neuen Lesestoff und bedienten sich. Auch beim Verlag „entlegenes“ gibt es einen Schrank für den Büchertausch, der rege angenommen wird.
Den offenen Bücherschrank im Buswartehäuschen hat die Stadt eingerichtet. Das Möbel wurde von der Altmühlbühne beigesteuert. Betreut wird die Tauschplattform für Bücher und Zeitschriften von der VHS der Stadt Riedenburg. „Bitte nur gut erhaltenen Lesestoff einstellen“, lautet die Bitte von Petra Kolbinger, die regelmäßig nach dem Rechten sehen und Bücher austauschen wird, damit das Angebot interessant bleibt. „Das ist ein schönes Projekt“, sagt Zehetbauer, der beobachten will, wie die Resonanz darauf ist. Nicht ausgeschlossen, dass es bei entsprechendem Interesse auf andere Standorte ausgeweitet wird. Der Rathauschef hat den offenen Bücherschrank am Freitagmittag unter die Lupe genommen und wurde auch gleich fündig: Er nahm einen Band aus einer bekannten Kinderbuchserie mit für eine Vorlesestunde.
pek
