Schülerlotsen gesucht
Nach Unfall: Riedenburger Bauausschuss sucht Lösungen für Gefahrenstelle

30.04.2024 | Stand 30.04.2024, 5:00 Uhr

Viele Schulkinder überqueren täglich den Jachenhausener Weg, um in die Schulstraße zu kommen. Dabei ist es vor Kurzem zu einem Unfall gekommen. Nun sollen Maßnahmen getroffen werden, die den Weg sicherer machen. Foto: Göthel

In der Riedenburger Schulstraße sind mit der Staatlichen Realschule und der Grund- und Mittelschule gleich zwei Riedenburger Bildungseinrichtungen angesiedelt. So strömen werktags zahlreiche Schülerinnen und Schüler über den Jachenhausener Weg in die Schulstraße, um zum Unterricht zu kommen. Dass dieser Übergang auf dem Schulweg sicherer gestaltet werden sollte, zeigte ein Vorfall im März dieses Jahres: Ein 14-jähriger Schüler war beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst und dabei am Kopf verletzt worden.

Nachdem bereits eine Verkehrsschau mit der Polizei stattgefunden hatte, beriet sich der Bauausschuss über mögliche Lösungen für die Gefahrenstelle. Keine leichte Aufgabe, wie sich herausstellte.

Bisher keine Querungshilfe vorhanden



Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) gab zunächst wieder, wie bei der Verkehrsschau die Situation eingeschätzt wurde. Im Bericht wird zunächst festgestellt, dass es an dem von den Schülern viel genutzten Knotenpunkt Jachenhausener Weg/Schulstraße keine Querungshilfe gibt und damit momentan nur ein ungesicherter Übergang möglich ist. Eine Gefahrenquelle sei, dass von der Schulstraße aus viele Schulbusse in den Jachenhausener Weg in südlicher Richtung abbiegen, dadurch können die Schüler leicht in den toten Winkel der Busse geraten. Die Fahrzeuge, die aus nördlicher Richtung auf den Knotenpunkt zufahren, erkennen die Schüler, die aus der Schulstraße kommen, so erst sehr spät. Dazu komme, dass es in der Schulstraße nur auf der nördlichen Straßenseite einen Gehweg gibt. Die Schüler müssen also, wenn sie auf dem Gehweg aus der Schulstraße kommen, in jedem Fall den Knotenpunkt überqueren, da der Gehweg dort endet.

Zebrastreifen ist nicht zulässig



Die wohl einfachste und kostengünstigste Lösung, ein Zebrastreifen oberhalb der Einmündung des Jachenhausener Wegs in die Schulstraße, war gleich zu Beginn der Ortseinsicht vom Tisch. Die Idee eines Zebrastreifens an dieser Stelle habe es bereits vor einigen Jahren gegeben, berichtete Zehetbauer. Das Problem: „Ein Zebrastreifen ist hier nicht zulässig“, sagte er. Wie das sein könne, wollte daraufhin BGR-Sprecher Kurt Schiefer wissen. Der Rathauschef erläuterte, dass laut dem Bundesstraßengesetz eine Straße von einer gewissen Anzahl an Autos frequentiert werden müsse, damit ein Zebrastreifen zulässig sei. Eine Überprüfung habe ergeben, dass zu wenige Autos den Jachenhausener Weg befahren.

Verengung der Fahrbahn oder Einsatz von Schülerlotsen?



Die beiden Maßnahmen, die verbleiben, seien eine Verengung der Fahrbahn durch einen oberhalb des Knotenpunktes in den Jachenhausener Weg vorgezogenen Gehweg oder der Einsatz von Schülerlotsen. Durch den vorgezogenen Gehweg würde man „einen künstlichen Verkehrsstau schaffen“, gab Zehetbauer zu bedenken. BGR-Sprecher Schiefer sah als weiteres Problem, dass durch die verengte Fahrbahn im Winter bei Glatteis an dem steilen Berg eine zusätzliche Gefahr durch rutschende Autos entstehe. Bezüglich der Schülerlotsen habe man bereits Gespräche mit den Schulleitern und Elternbeiräten geführt, so Zehetbauer. Ein Schreiben an die Eltern, mit dem Aufruf, sich als Lotsen für die Schüler zu engagieren, sei bereits verschickt worden. Es müssten für jeden Tag für die Zeiten von 7.15 bis 8 sowie 11.15 bis 13.30 Uhr Lotsen gefunden werden.

Warten auf Rückmeldung



Die Bauausschussmitglieder favorisierten geschlossen den Einsatz der Schülerlotsen, befürchteten jedoch gleichzeitig, dass sich nicht ausreichend Freiwillige dafür melden würden. Das Gremium fasste schließlich den Beschluss, die Rückmeldung der Eltern zunächst abzuwarten und bis dahin keine baulichen Maßnahmen voranzutreiben.