Riedenburg
Müllfreie Party

Am Wochenende steigt in Riedenburg wieder das Agratamagatha – Konzept für grünes Camping

26.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:43 Uhr

Ausgelassenes Feiern wie vor einigen Jahren wünschen sich die Organisatoren für das diesjährige Agratamagatha. Foto: Ammer (Archiv)

Riedenburg – Nach einer dreijährigen Zwangspause geht am kommenden Wochenende wieder das Riedenburger Freiluft-Musikfestival Agratam-agatha über die Bühne. Insgesamt treten rund 20 Bands und Künstler auf (siehe eigenen Bericht). Beginn ist am Freitag um 16.30 Uhr mit einem Bieranstich. Der Vorverkauf der Tickets läuft noch bis kurz vor Festivalbeginn. Es werden auch Tagestickets im Vorverkauf angeboten. Das teilten die Organisatoren vom Kulturellen Untergrund Riedenburg mit.

Geplant ist in diesem Jahr unter anderem ein Familien-Sonntag mit illustren Darstellern aus Kabarett und Mundart. Claudia Pichler, Margreth Außerlechner und Maxi Pongratz sind aus Radio und Fernsehen bekannt.

Der Campingplatz öffnet seine Pforten am Donnerstag, 28. Juli, um 18 Uhr. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass rund um den Agathasee ausreichend kostenlose Parkplätze zur Verfügung stehen.

Eine Besonderheit ist das Green Camping-Konzept, das in diesem Jahr nochmals deutlich ausgeweitet wurde. Dieses umfasst neun Punkte. Das Motto lautet: „Party hard – aber mit Hirn.“ Erstens gilt es, Müll zu vermeiden. Beim Kauf eines Campingtickets zahlt jeder Besucher 15 Euro Müllpfand. Diese werden selbstverständlich zurückerstattet, wenn ein gefüllter Müllsack abgegeben wird. Zudem gibt es die Möglichkeit, den Müll zu trennen und dem Recycling zuzuführen.

Zweites sollte grün angereist werden. Die Organisatoren unterstützen die Bildung von Fahrgemeinschaften. Über die Facebook-Seite des Veranstalters können sich Interessierte zusammenschließen. Drittens bietet die Green Camping-Area genug Platz für ein entspanntes und müllfreies Zelten in einem besonders gekennzeichneten Bereich. Jeder Besucher mit einer gesunden Portion Weitblick ist willkommen, sein Zelt in der Green Camping-Area aufzuschlagen.

Das vierte Gebot lautet: Verwenden statt verschwenden. Ein eigens aufgestellter Food-sharing Pavillon bietet die Möglichkeit, zu viel gekaufte Waren oder nicht mehr benötigte Produkte in einer Food-Sharing Kühltruhe unterzubringen. Die Regel Nummer fünf lautet „Pfand is leiwand“. Auf dem gesamten Festivalgelände werden Getränke nur gegen Pfand ausgegeben. Hiermit wird gewährleistet, dass Becher und Flaschen wieder zurückgegeben und entsprechend wiederverwendet oder recycelt werden können.

Sechstens heißt es „Viva con Agua“. Auch in diesem Jahr wird wieder mit diesem gemeinnützigen Verein kooperiert, der sich dafür einsetzt, dass alle Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Die Besucher können ihre Becher und somit das Pfand spenden, indem sie ihre Becher in entsprechende Behälter werfen. Die siebte Regel lautet „Grün genießen“. Die Veranstalter kooperieren auch dieses Jahr mit örtlichen Anbietern wie einer Bio-Brauerei und Metzgereien sowie einem Foodtruck, der ausschließlich regionales und frisches Essen anbietet. Darüber hinaus werden ein Brot-Sommelier, eine örtliche Kaffeerösterei und ein Eiswagen ihren Weg zum Agratamagatha finden. Die achte Vorschrift heißt: Kein Glas. Da der Green Camping-Bereich auf einer Schafweide liegt, muss dort auf Glas verzichtet werden, da eine unkomplizierte landwirtschaftliche Weiternutzung erfolgt und die Tiere auf keinen Fall gefährdet werden sollen. Zudem werden Taschenaschenbecher angeboten, um den Schadstoffeintrag durch Zigarettenstummel so gering wie möglich zu halten.

Neuntens geht es um die Rückgabe von Zelten und Wertstoffen: Da häufig Zelte oder nicht mehr benötigte Wertgegenstände achtlos zurückgelassen werden, gibt es auch hier die Möglichkeit, diese am „Grünen Pavillion“ abzugeben und einer sinnvollen Bestimmung zukommen zu lassen.

Bespielt wird neben der Hauptbühne auch wieder das Zirkuszelt, in dem DJs aus dem Spektrum der elektronischen Musik auflegen. Neben dem musikalischen Programm findet am Sonntag im Zirkuszelt ein buntes Kinderprogramm mit Schminken, Kindertheater und Kinderzirkus statt. Bei dem Theaterstück „Die dumme Austine“ nach Otfried Preußler werden drei Personen etwa 45 Minuten spielen.

Es ist ein Stück über eine Zirkusfamilie, das einlädt zum Lachen und Staunen, Träumen und Freuen. Die Welt des Zirkus wird auf kleinem Raum mit wenigen Mitteln in ihrer Bedeutung abgebildet. Dabei kommen sowohl Figuren aus Stoff als auch menschliche Körper zu tragenden Rollen. Beim Kinderzirkus können die jungen Gäste unter fachkundiger Anleitung in die Welt des Zirkus einsteigen und ihr eigenes Programm aus Akrobatik, Jonglage und Clownerie entwickeln.

DK