Kurs an VHS Riedenburg
Mobbern die kalte Schulter zeigen

Denise Jacobs bietet Selbstbehauptungstraining „Stark auch ohne Muckis“ an

19.01.2024 | Stand 19.01.2024, 16:46 Uhr

Denise Jacobs will Kindern Selbstvertrauen und Strategien für Konfliktsituationen mit auf den Weg geben. Foto: Göthel

Schülerinnen und Schüler gehen nicht immer gerne zur Schule. Das liegt allerdings nicht immer an strengen Lehrern oder kniffligen Schulaufgaben, sondern manchmal auch an Problemen mit Mitschülern. Viele Kinder sind irgendwann während ihrer Schullaufbahn von Mobbing in Form von Ausgrenzung, Hänseleien bis hin zu körperlicher Gewalt betroffen.

Die Riedenburgerin Denise Jacobs will Kindern und Eltern Hilfestellung geben und bietet in diesem Jahr erstmals das Resilienz- und Selbstbehauptungstraining „Stark auch ohne Muckis“ für Kinder an der VHS Riedenburg an. Im Gespräch mit unserer Zeitung gibt sie Einblicke in ihre Coachingarbeit und in die Kursinhalte.

Jacobs ist selbst Mutter von drei Kindern im Schulalter und entdeckte zunächst vor drei Jahren die Methode „The Work“ von Bryon Katie für sich. In ihrem Job als Projektmanagerin fehlte ihr zunehmend der Sinn: „Ich wollte etwas machen, das die Welt für meine Kinder besser macht“, beschreibt sie ihre damaligen Gedanken. Sie beginnt sich zum Coach für „The Work“ ausbilden zu lassen und gab schon während der Ausbildung in der Pandemie-Zeit Onlinekurse für Erwachsene und Kinder. Jacobs blieb für weitere Coaching-Programme und Konzepte offen und stieß so auf das Konzept „Stark auch ohne Muckis“ von Daniel Duddek. Schnell war sie von dem Programm, das Kindern kommunikative und mentale Strategien zum Umgang mit Konfliktsituationen vermittelt, überzeugt. Seit Anfang Dezember kann sie sich nach einer weiteren Ausbildung nun Resilienz- und Selbstbehauptungstrainerin nach „Stark auch ohne Muckis“ nennen und freut sich auf die ersten Kurse in Riedenburg.

Dazu gehört auch ein Elternabend: „Ich will die Eltern über die Methoden und Prinzipien des Konzepts informieren und sie dazu anregen, das Training idealerweise zuhause mit den Kindern fortzusetzen“, erklärt Jacobs. Außerdem wolle sie „das Bild vom guten Menschen“ vermitteln, dazu anregen „das Spalten in Gut und Böse“ zu hinterfragen.

Die Kinder erlernen in den Kursen Strategien, wie sie auf verschiedene Konflikt- und Mobbingsituationen reagieren können. Daneben spricht Jacobs mit den Kindern darüber, was Menschen dazu veranlassen kann, andere zu ärgern.

Folgende Fragen werden im Training zusammen bearbeitet: Was mache ich, wenn mich jemand provoziert und beleidigt? Wie gehe ich vor, wenn mir jemand etwas wegnimmt? „Ich will den Kindern vermitteln, dass sie sich verbale Angriffe nicht zu Herzen nehmen sollen und ruhig zu bleiben die bessere Strategie ist als zurück zu beleidigen“, sagt Jacobs. In vielen Situationen helfe auch eine klare Kommunikation. Zum Beispiel wenn das Kind von einem anderen Kind gegen den Willen festgehalten wird: „Ein klares, bestimmtes ,lass mich los‘ ist wirkungsvoller als der Versuch sich loszureißen, das stachelt den Festhaltenden oft nur weiter auf und führt dazu, dass er weiter macht“, sagt Jacobs.

Auch die heikle Frage, wie man sich verhält, wenn ein anderes Kind einem Gewalt androht, wird behandelt. Jacobs erklärt den Kindern hier, wie sie sich am besten Hilfe holen. Auch hier sei eine klare Kommunikation ein wichtiger Faktor.

Zur Vermittlung der Selbstbehauptungsstrategien arbeitet Jacobs mit den Kindern viel mit Rollenspielen. Um Missverständnisse zu vermeiden, weist sie darauf hin, dass in den Kursen keine Selbstverteidigung geübt wird.

DK