Deising – Seine Tage als Kommandant der Feuerwehr Meihern hat Konrad Halbig bereits abgezählt. „Es sind noch 127 Tage“, sagte er am Ende seiner Ausführungen bei der Jahresversammlung am Sonntagnachmittag und lieferte mit Blick auf sein Smartphone sogar noch die Zahl der Stunden und Minuten nach.
Zuvor hatte der Kommandant einen Überblick zur Situation der Ortsfeuerwehr gegeben und in seinem Tätigkeitsbericht die Einsätze seit der letzten Versammlung analysiert. Der jüngste Einsatz lag mit dem Verkehrsunfall durch einen verlorenen Autoanhänger erst zwei Tage zurück (wir berichteten).
Die Aktiven waren im Berichtszeitraum zu einem Unwettereinsatz, einem Hausbrand in Oberhofen und zu drei Verkehrsunfällen ausgerückt. Vier dieser fünf Einsätze wurden bereits mit dem neuen Mittleren Löschfahrzeug (MLF) absolviert. Die Beschaffung des am 21. September nach Deising überführten und am 8. Oktober feierlich eingeweihten MLF war dann auch einer der Schwerpunkte von Halbigs Tätigkeitsbericht. Dass das Jahrzehnte alte bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug bei der Überführung nach Riedenburg nur wenige Meter vor der Stützpunktfeuerwehr den Geist aufgegeben hatte (wir berichteten), war dann eine Anekdote, über die auch Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) schmunzeln konnte. Er hatte sich zu Beginn der gut besuchten Versammlung für die Einladung bedankt. „Das ist für mich eine gute Möglichkeit, mich mit euch auszutauschen und persönlich zu erfahren, wo bei euch der Schuh drückt. Mir liegt viel an persönlichen Gesprächen, um zu erfahren, wie der Leistungsstandard gehalten werden kann“, versicherte der Bürgermeister und bedankte sich für das Engagement sowohl der Einsatzkräfte als auch für die Vereinsaktivitäten.
Dieses rührige Gemeinschaftsleben belegte Stefan Halbig, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, in seinem Tätigkeitsbericht, nachdem Schriftführer Sebastian Pirzer das Protokoll zur jüngten Versammlung verlesen hatte. Neben der Organisation der Feierlichkeiten zur Ankunft des neuen MLF waren die Bergmesse am Rosskopf im Juni, zuvor die Organisation des Florianstages in Altmühlmünster und das überaus gut besuchte Dorffest im August in Zusammenarbeit mit dem Schützenverein Edelweiß Meihern die Höhepunkte des Vereinsjahres.
Der neue Termin für die nächste Bergmesse am Rosskopf steht mit dem 29. Mai 2023 bereits fest, auch das Dorffest soll am 13. August in bewährter Weise wieder stattfinden. In seinem Ausblick auf das neue Jahr wies Stefan Halbig auf das Watt-Turnier am 25. Februar und das Fischgrillen am Karfreitag hin.
Die Veranstaltungen hatten auch ihre positiven Auswirkungen auf die Vereinskasse, wie Kassier Marco Reischl in seinem Bericht mitteilte. Dennoch musste er aufgrund der Feiern zum neuen MLF eine leichte Kassenminderung verkünden.
Wie Jugendwart Martin Riepl berichtete, hatten die aktiven Jugendlichen seiner Truppe mit den von ihnen organisierten Spielen beim Dorffest zur Ausstattung der Jugendkasse beigetragen. Zudem berichtete er von der Teilnahme am Zeltlager, an der Aktion saubere Landschaft sowie an Jugendleistungsprüfungen.
Gemeinsames Thema von Kommandant und Vereinsvorstand war am Ende der Versammlung die beabsichtigte Gründung einer Kinderfeuerwehr. Dazu muss die Vereinssatzung geändert werden, denn aus versicherungsrechtlichen Gründen soll dann das Mindest-Mitgliedsalter im Verein angepasst werden. Die Anwesenden stimmten mehrheitlich dem Antrag zu, hierfür einen Notartermin zu vereinbaren und die Satzung zu ändern.
Abschließend appellierte Kommandant Halbig an seine aktiven Kräfte, in allen Einsatzsituationen und insbesondere nach Sturmschäden die persönlichen Sicherheitsvorgaben zu beachten. Ohne weitere Kommentierung stellte er dann zwei Sätze in den Raum: Man höre heute oft die Aussagen, „ich habe keine Zeit“ und „Was ist, wenn die Sirene geht und es kommt keiner mehr?“.
err
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