Aktion „Riedenburg liest“
Literatur wird aus ihrem Schattendasein geholt

Kulturbeauftragte Karin Dachs startet Veranstaltungsreihe – Den Beginn macht die Krimiautorin Burgitta Egg

11.10.2023 | Stand 11.10.2023, 4:26 Uhr

Sie wollen Literatur in Riedenburg erlebbar machen: Katrin Gaul (von links), die Autorin Margit Egerer, die Kulturbeauftragte Karin Dachs und der Stadtrat Tobias Schweiger. Foto: Erl

Selbst lesen ist wie selbst gestaltetes Kino im Kopf: Diese Weisheit dürfte so alt sein wie die Erfindung der Buchstaben. Hörbücher sind zwar ein bequemer moderner Weg, sich Literatur zu erschließen, aber die Steigerung von allem sind Autorenlesungen. Nur der Autor oder die Autorin kann Texte so vorlesen und interpretieren, wie sie in oft langer Schaffenszeit entstanden und zu Papier gebracht worden sind.

Die konsequente Idee daraus, ein Buch nicht nur zu konsumieren, sondern von der Autorin live offeriert zu bekommen, hatte die Haidhoferin Katrin Gaul. Beim Lesen eines DK-Artikels über die Krimis und Erzählungen von Burgitta Egg wurde sie neugierig. Sie nahm über soziale Medien Kontakt mit der Autorin auf und bald reifte mit der Riedenburger Kulturbeauftragten, der CSU-Stadträtin Karin Dachs, nicht nur die Idee, eine Lesung mit Burgitta Egg, mit bürgerlichem Namen heißt sie Margit Egerer, in Riedenburg zu organisieren.

Doch Karin Dachs weiß, dass in und um Riedenburg noch weitere Autoren beheimatet sind und dass dieser literarische Bereich bislang ein eher stiefmütterliches Dasein fristet. Sie sieht genügend Potenzial sowohl bei den Autoren als auch bei den Literaturfreunden, eine Lesereihe unter dem Motto „Riedenburg liest“ anzubieten.

Der erste Abend dazu ist für den 17. November um 19.30 Uhr im Obergeschoss des Gasthofs Schwan in Riedenburg geplant. Margit Egerer wird dabei sowohl aus ihrem Krimi „Tod am Katzensteig“ als auch aus ihrer Dystopie „Der Zweig“ vorgelesen und mit allerlei persönlichen Eigenheiten und Hintergrundinformationen würzen. „Wehe, wenn diese Geschichte wahr wird“, überschreibt sie dieses Büchlein als geheimnisvollen Richtungsweiser. Für die noch am Anfang ihres literarischen Weges stehende Autorin ist dies die erste öffentliche Lesung.

Ebenfalls im Rahmen von „Riedenburg liest“ starten Karin Dachs und ihr CSU-Stadtratskollege Tobias Schweiger ein Projekt, das vor allem Kindern Lust auf Literatur machen soll. Schweiger ist ein begeisterter Vorleser und insbesondere bei den eigenen Kindern hat er diese eigene Lust am Vorlesen gespürt. Nun will er ein Angebot entwickeln, um Kindern ab dem Grundschulalter ein Mal pro Wintermonat in einem ruhigen Raum seiner „Schweiger‘s Bar“ aus Kinderbüchern vorzulesen. „Das kann von Pumuckl über Pippi Langstrumpf bis zu Tom Sawyer und Huckleberry Finn und noch viel weiter gehen“, sagt er über seine Idee, über der er schon seit zwei Jahren brütet. „Vorlesen ist für mich eine Leidenschaft und in den Wintermonaten kann ich mir die Zeit dazu nehmen“, betont er.

Natürlich dürfen sich auch Erwachsene seine Ausflüge in die Kinderromane mit anhören. Datum und Uhrzeit für die erste Vorlesestunde für Kinder werden noch bekannt gegeben. Karin Dachs möchte beide Projekte als langfristige Elemente des kulturellen Schaffens in der Dreiburgenstadt etablieren und sieht dafür insbesondere in den Wintermonaten einen guten Ansatz.

err