Ausstellung am Samstag
Künstlerin Lupita DeHaney stellt ihre Werke in der Burgschenke in Riedenburg vor

13.12.2023 | Stand 13.12.2023, 17:17 Uhr

Auf dem Boden vor dem warmen Kachelofen hat es sich Künstlerin Lupita DeHaney mit ihren Malutensilien gemütlich gemacht. Fotos: Göthel

Im Kachelofen knistert das Feuer und verströmt seine Wärme in einen Raum voller Farben, Skizzen, fertiger und angefangener Bilder. Hier, in der Mühlstraße, mitten in Riedenburg, hat die Künstlerin Lupita DeHaney aus Fulda im Rahmen des Artist-in-Residence-Programms von Fabian Helmich und seiner Gestaltenden Gesellschaft vier Wochen lang gelebt und gearbeitet.

Dabei hat sie die Geschichten der Riedenburger und die Atmosphäre der Stadt aufgesogen und künstlerisch verarbeitet. Am kommenden Samstag stellt DeHaney die entstandenen Werke ab 19 Uhr in der Burgschenke aus, bevor sie sich am Montag wieder in die Heimat aufmacht.

Große und kleine Geschichten der Riedenburger



Die Burgschenke als passende Lokalität für die abschließende Ausstellung ihres Aufenthalts in der Dreiburgenstadt hat sich für DeHaney bereits in den ersten Tagen herauskristallisiert. Hier an einem Ort mit „Seele und Geschichte“, einer Kneipe mit Wirtin Margit Zajontz, die seit Jahrzehnten hinter dem Tresen steht, hat die 41-jährige Künstlerin gefunden, was sie gesucht hat: Die großen und kleinen Geschichten der Riedenburger. Hat einfach zugehört – von unterschiedlichsten Lebensgeschichten, Ängsten, Problemen, aber auch von Ideen und verborgenen Wünschen und Leidenschaften erfahren. Und so viel über das echte, ungeschminkte Leben der Menschen aufgespürt. Denn DeHaney ist davon überzeugt, dass „Kunst zu den Menschen gehört“. Also für alle da und zugänglich sein sollte. Für Fabian Helmich und sie lag es also nahe , ihre Arbeiten in der Burgschenke zu präsentieren – dort wo DeHaney die meisten Eindrücke gesammelt hat.

Keine Langeweile trotz ruhiger Winterzeit



Trotz der ruhigen Winterzeit ist es DeHaney keinesfalls langweilig geworden: „Die Zeit ist fast zu kurz für den künstlerischen Prozess“, sagt sie. Viele Inspirationen, Geschichten und Eindrücke bräuchten Zeit, bis sie ihren Weg aufs Papier finden. Ihre Tage in Riedenburg beginnt sie etwa um 7 Uhr, dann wird erst mal der Ofen angeschürt und Kaffee aufgesetzt und Musik angeschaltet. Sie skizziert meist drauflos, versucht, das am Vortag Erlebte und Gehörte zu verarbeiten. Manche der Skizzen bleiben im Block, andere werden zu Vorzeichnungen ihrer Malerei auf Leinwand. „Dazwischen lasse ich die Gedanken fließen, reflektiere und lese. Das gehört auch dazu“, sagt DeHaney.

Da ihre Arbeiten vom alltäglichen Leben der Menschen, von Höhen und Tiefen, Angst und Hoffnung, kleinen und großen Momenten des Lebens geprägt sind, seien manche ihrer Bilder schwere Kost und greifen gesellschaftliche Probleme auf. Deshalb ist es ihr wichtig, in einem intimen Rahmen auszustellen, in dem sich für die Besucher auch die Möglichkeit ergibt, mit ihr ins Gespräch zu kommen.

Mit Schülern gezeichnet



Neben Tagen im Atelier und Abenden in der Burgschenke hat DeHaney auch die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule in Riedenburg besucht. „Klassischen Zeichenunterricht habe ich aber nicht gegeben“, sagt sie. Bei ihr durften die Schüler „einfach loskritzeln“, ohne sich Gedanken um ein Konzept zu machen. Dann habe sie geschaut, was im „Gekritzel“ verborgen ist und es zeichnerisch herausgearbeitet.

Bis zum Samstag hat die Künstlerin noch viel zu tun. Den so richtig abgeschlossen sind bisher drei Werke. Vieles sei noch im Prozess. Davon zeugt auch ein prall gefüllter Ordner voller Skizzen. Wer nun erfahren möchte, wie Riedenburg und vor allem seine Bewohner Lupita DeHaney inspiriert haben, sollte am Samstag auf jeden Fall um 19 Uhr einen Abstecher in die Burgschenke machen.