Riedenburg
Hoffnung auf einen stabilen Schulbetrieb

An den drei Riedenburger Bildungseinrichtungen soll nach der Pandemie wieder Normalität einkehren

09.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:51 Uhr

An den drei Riedenburger Bildungseinrichtungen, hier die Staatliche Realschule, ist man für das am Dienstag beginnende Schuljahr gerüstet. Foto: Ehrlich

Riedenburg – Die drei Riedenburger Bildungseinrichtungen gehen gut aufgestellt in das neue Schuljahr. Nach den massiven Einschränkungen während der drei vergangenen Schuljahre wegen der Corona-Pandemie hoffen die Verantwortlichen in der Staatlichen Realschule, der Mädchenrealschule St. Anna sowie der Grund- und Mittelschule auf einen normalen Schulbetrieb. Unsere Zeitung hat die Details erfragt.

103 Neuankömmlinge ander Staatlichen Realschule

Gestärkt und motiviert starten die etwa 710 Schüler und rund 60 Lehrer an der Staatlichen Realschule nach den Ferien in den Präsenzunterricht. Wie Direktor Thomas Dachs weiter sagt, freue sich die Schulfamilie auf 103 Neuankömmlinge, die am Dienstagfrüh gemeinsam mit ihren Eltern begrüßt und in vier Klassen unterrichtet werden. Für die Eltern werde wieder ein Elterncafé angeboten. Dort stünden die Schulleitung, Beratungslehrkräfte und die Schulpsychologin für Gespräche zur Verfügung.

Dachs erklärt es zur „zentralen Aufgabe“, in diesem Schuljahr einen qualitativ hochwertigen Unterricht mit voll ausgebildeten Lehrkräften anzubieten, um den Bildungsauftrag zu erfüllen und den jungen Menschen so „die Möglichkeit zu einem freien und selbstbestimmten Leben in unserer Gesellschaft zu eröffnen“. Im Zuge des Projekts „Gemeinsam Brücken bauen“ würden in diesem Schuljahr erneut Fördermaßnahmen bereitgestellt, um Defizite, auch aus den Zeiten der Corona-Pandemie, aufzuarbeiten. Es werde zudem Vorbereitungskurse in Kleingruppen für die Abschlussprüfung geben, kündigt Dachs an.

Stolz ist der Schulleiter auf die vielen Wahlfächer, zum Beispiel im Sportbereich mit Tanzen, Fußball und „Fit for Fun“, im Modellbau, in der Robotik und einigen anderen. „Unser aktuellstes Projekt läuft in diesem Schuljahr an: die Kreativklasse, um unseren neuen Schülern den Übergang in die Realschule zu erleichtern“, ergänzt Dachs. Hier werden viele wesentliche Kompetenzen erlernt, welche die Persönlichkeitsbildung entscheidend beeinflussen. Es würden vier Module angeboten: erstens „Natürlich! Kreativ“ (Umwelt, Natur und Ernährung), zweitens „Fit for Future“ (Gamedesign und Kunst am Rechner), drittens „Farbe, Figur, Form“ (Malen, Modellieren, Drucken) und viertens „So ein Theater“ (Theater- und Schreibwerkstatt). Die Forscherklasse bleibe zusätzlich bestehen.

Zufrieden ist der Direktor mit der Reduzierung der Klassenstärke in einzelnen Fächern durch Klassenteilungen. Erfreulicherweise seien nochmals vielfältige Investitionen in die digitale Infrastruktur der Staatlichen Realschule getätigt worden. Ein flächendeckender Wlan-Zugang für die Schüler werde bald eingeführt und im Laufe des Schuljahres erfolge die komplette Neuausstattung zweier IT-Räume.

Zusätzliche Räume für die Mädchenrealschule St. Anna

In der Mädchenrealschule St. Anna gibt es ebenfalls Veränderungen. Die Bildungseinrichtung erhält mehr Platz, indem sie frühere Räume des Klosters für ihre Belange nutzt, berichtet der Schulleiter Christian Fackler. So ziehe die Verwaltung derzeit in die frühere Klosterküche und man bekomme einen zusätzlichen Raum, der als Biologiesaal genutzt wird. Ende September werde alles fertig sein, berichtet Fackler.

Die Zahl der Schülerinnen an St. Anna beziffert er zum Schulstart auf 420, so viele wie vor einem Jahr. Bei der Lehrerschaft bleibe der feste Stamm erhalten, ergänzt nur durch eine Aushilfskraft für ein Jahr. Vorrangiges Ziel sei, nach der Pandemie wieder „Kontinuität und Stabilität in den Schulbetrieb“ zu bringen.

Der Höhepunkt des kommenden Schuljahres wird nach den Worten von Fackler eine fünftägige Fahrt nach Rom. Daran nehmen mit Ausnahme der fünften Klassen alle Schülerinnen teil. „Es ist ein freiwilliges Angebot, aber es fahren fast alle mit.“ In Summe sind das etwa 330 Schülerinnen plus circa 20 Lehrer, Mitglieder des Elternbeirats und einige ehemalige St. Anna-Absolventinnen. Die Reise in die Ewige Stadt wird mit mehreren Bussen angetreten. Besonders freut sich Fackler auf die Teilnahme aller Reisenden an einer Papst-Audienz und die Stadtführung. „Für eine kirchliche Schule ist Rom das passende Reiseziel“, betont der Schulleiter. Man habe eigentlich schon vor zwei Jahren anlässlich des 160-jährigen Bestehens der Mädchenrealschule fahren wollen, aber dann sei das Vorhaben der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.

Durchgehende Dreizügigkeit an der Grundschule

Über einen leichten Zuwachs bei den Schülerzahlen freut sich Norbert Nadler, der Leiter der Grund- und Mittelschule. In den ersten Klassen werden ab Dienstag 60 Schulanfänger unterrichtet. In den Jahrgangsstufen eins bis vier sei man nun durchgehend dreizügig, noch im vergangenen Schuljahr habe es nur zwei vierte Klassen gegeben. Die Gesamtzahl der Schüler in der Grund- und Mittelschule erhöht sich gegenüber dem Vorjahr von 366 auf 371. Auch die noch vor einigen Jahren in ihrem Bestand gefährdete Mittelschule verzeichnet mit insgesamt 101 Schülern ein Plus. Insgesamt sind in der Schulfamilie an der Grund- und Mittelschule 42 Lehrer und Sozialpädagogen tätig, zwei mehr als im Vorjahr.

Die Bildungseinrichtung weist darauf hin, dass der Unterricht am Dienstag für die Klassen zwei bis neun um 11.15 Uhr endet. Am Mittwoch und Donnerstag ist dann für alle Schüler um 12 Uhr Schluss, ab Freitag wird gemäß Stundenplan unterrichtet. Die Familien aller Erstklässler wurden in einem Elternbrief über den ersten Schultag informiert.

rat