Geplauder aus dem Nähkästchen
Beim Sommerempfang der Kelheimer Kreis-CSU erzählt Dagmar Wöhrl aus ihrem Leben

27.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:51 Uhr

Stargast beim Sommerempfang der Kelheimer Kreis-CSU war Dagmar Wöhrl, frühere Bundestagsabgeordnete und Miss Germany. Die Gastgeberin Petra Högl (v.l.) und der JU-Vorsitzende Niklas Neumeyer überreichten ihr ein Geschenk. Die Moderation oblag dem Landrat Martin Neumeyer. Foto: Rast

Mit viel Prominenz hat die CSU im Kreis Kelheim ihr 77-jähriges Bestehen gefeiert. Die frühere Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl und der Musiker sowie Film- und Musicalkomponist Sylvester Levay waren dabei.

Das Gespräch mit Dagmar Wöhrl sehen Sie im Video:



Bei der Feier am Freitagabend in Dietrichsdorf bei Volkenschwand gaben die frühere Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl und der Musiker sowie Film- und Musicalkomponist Sylvester Levay so manche Anekdote aus ihren ereignisreichen Leben preis. Den gut besuchten Sommerempfang der Christsozialen moderierte der Kreisvorsitzende und Landrat Martin Neumeyer. Das Treffen fand im Unternehmen der CSU-Landtagsabgeordneten Petra Högl und ihres Mannes Franz statt.

Dagmar Wöhrl, der man ihre 68 Jahre nicht annähernd ansah, plauderte sympathisch und souverän aus dem Nähkästchen. Die Juristin und frühere Parlamentarische Staatssekretärin erinnerte sich an die Wahl zur Miss Germany, die sie 1977 gewann. Kürzlich sei sie Mitglied in einer Jury bei einer Miss-Wahl gewesen, aber der Wettbewerb würde heutzutage völlig anders ablaufen als früher. Einige Jahre nach ihrem Erfolg heiratete sie den bekannten Mode- und Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl, mit dem sie inzwischen fast 40 Jahre zusammen ist. Doch Dagmar Wöhrl verfolgte immer ihre eigene Karriere, sie war 23 Jahre Mitglied im Deutschen Bundestag und acht Jahre Landesschatzmeisterin der CSU.

Heute ist sie einem Millionen-Publikum vor allem durch ihre Teilnahme an der Erfolgsshow „Die Höhle der Löwen“ bekannt. Wöhrl verriet gerne einige Details, die sich hinter den Kulissen des erfolgreichen TV-Formats abspielen und sie betonte, dass die Unternehmer stets ihr eigenes Vermögen in die neuen Produkte und Dienstleistungen der Gründer investieren würden.

Dagmar Wöhrl ließ aber auch die schwierigen Kapitel ihres Lebens nicht aus. So starb einer ihrer beiden Söhne im Alter von zwölf Jahren bei einem Unfall. Dieser Schicksalsschlag habe damals ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Die tiefe Trauer habe sie gemeinsam mit Freunden und der Lektüre antiker und philosophischer Werke zu bewältigen versucht. „Viele Ehen gehen an so etwas kaputt, aber meinen Mann und mich hat es noch enger zusammengeschweißt“, sagte sie.

Nicht zuletzt sei ihr soziales Engagement unter anderem für Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, eine Folge dieses Ereignisses. Wöhrl wies darauf hin, dass es wegen der Corona-Pandemie auch in Deutschland eine steigende Zahl an misshandelten Kindern gebe. Im Mittelpunkt ihrer persönlichen Arbeit stünden Ausbildungsprogramme für Jugendliche und junge Frauen. Die Deutschen seien immer noch die Spendenweltmeister und es werde auch viel Hilfe untereinander geleistet: „Wenn wirklich Not ist, dann sind die Leute da.“

Dem Bundestag gehörte Wöhrl von 1993 an, zunächst war sie in Bonn und später in Berlin. Sie erlebte im Parlament drei Kanzler: Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Angela Merkel. „Als ich in die Politik ging, gab es keine Handys.“ Ein Abgeordneter habe damals zwei bis drei Tage Zeit gehabt, um eine Presseanfrage zu beantworten. Sie bedauerte, dass die Hetze im Internet gegen Politiker immer schlimmer werde. Die Beschimpfungen seien früher anonym erfolgt, inzwischen würden sich diese Leute „nicht einmal mehr schämen“, sagte sie.

Am Ende ihres Zwiegesprächs waren sich Dagmar Wöhrl und Martin Neumeyer einig, dass Frieden, Freiheit und Demokratie die höchsten Güter seien. Diese gelte es unbedingt zu bewahren.

rat