Bayerischer Wettbewerb
Fabian Kern ist neuer Jugendfischerkönig

Riedenburger Altmühlfischer als Veranstalter – Zielwerfen mit der Angelschnur

24.07.2023 | Stand 13.09.2023, 6:32 Uhr

Siegerehrung: Jugendleiter und Vizepräsident Uwe Hengst (v.l.), Bürgermeister Thomas Zehetbauer, Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbandes, Jugendfischerkönig Fabian Kern und Eduard Stöhr von der Landesjugendleitung. Fotos: Erl

Fischen ist wohl nicht nur für die 23 besten Jungfischerinnen und Jungfischer unter den über 20000 im Bayerischen Fischereiverband organisierten Jugendlichen mehr, als nur eine Angel auswerfen. Am Wochenende trafen sich Teams aus zumeist jeweils vier Jugendlichen aus sechs Bezirksverbänden in Riedenburg, um den oder die Beste(n) und den Bayerischen Jugendfischerkönig zu finden.

  Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich in den Bezirksentscheiden dafür qualifiziert, in jedem Team musste mindestens ein Mädchen dabei sein. Nur das Team aus Mittelfranken fehlte.

Wissen um Lebensweltder Fische abgefragt

„Das Ziel dieses heuer zum 41. Mal organisierten Wettbewerbs ist es, die jugendlichen Angler anzuregen, auf allen für das Angeln und den Umgang mit Fischen wichtigen Gebieten Kenntnisse zu entwickeln“, erläuterte Eduard Stöhr, der Landesjugendleiter im Landesfischereiverband Bayern. Der Wettbewerb findet jährlich reihum in den Regierungsbezirken statt. Riedenburg hatten sich die Verantwortlichen wegen der hervorragenden Möglichkeiten im neuen Vereinsheim und am Gewässer sowie der im Verband bekannten optimalen Teamunterstützung durch die Vereinsmitglieder um den Vorsitzenden Ludolf Wasner ausgesucht.

Wie willkommen die jungen Fischer mit ihren Betreuern sind, betonte Landrat Martin Neumeyer (CSU) in seiner launigen Begrüßung am Samstag. Gleich im Anschluss wurde im schriftlichen Artenschutzwettbewerb das Wissen um die Lebenswelt der Fische samt ihrer Eigenheiten abgefragt.

Danach war Fingerfertigkeit beim Binden von verschiedenen Knoten mit der dünnen Angelschnur gefordert. Ähnlich wie beim TÜV hatten die Prüfer eine Apparatur entwickelt, um die Reißfestigkeit der Knoten zu testen.

Beim anschließenden Casting auf dem Sportplatz am ehemaligen Vereinsheim konnte punkten, wer mit einem kleinen Gewicht am Ende der Angelschnur je nach Disziplin möglichst weit auswarf oder vorbereitete Ziele möglichst punktgenau traf.

Am Sonntagvormittag standen die Jugendlichen früh auf, um ab 5.30 Uhr einen möglichst schweren Fisch zu fangen. Das Wiegeteam aus Riedenburg hatte genug zu tun, um die gefangenen Flossenträger laufend zu vermessen und zur späteren Weiterverwertung in die Kühlung zu bringen.

Der neu gewählte Präsident des Landesfischereiverbandes, Axel Bartelt, kam aus Rosenheim eigens zur Siegerehrung ins Altmühltal. „Danke, dass ihr euch für die Natur einsetzt, wir hegen und pflegen die Gewässer. Und jede Minute weg vom Smartphone ist gut angelegte Zeit, denn das wahre Leben spielt sich hier draußen ab“, versicherte der Präsident. Fischen sei keine Beschäftigung für Eigenbrötler, sondern fördere die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Besonders bedankte er sich bei allen ehrenamtlichen Helfern und er möchte sich bei Politikern um einen Steuerfreibetrag für alle ehrenamtlich tätigen Menschen einsetzen.

Auch Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) würdigte das Engagement der Fischer. „Die Verbundenheit zwischen Stadt und Fischern ist da und ich bin als Bürgermeister stolz, dass der Landesjugendfischerwettbewerb hier in Riedenburg stattfinden konnte“, versicherte er, bevor der Landesjugendleiter Eduard Stöhr die Wertungen bekanntgab. Den Titel als landesbestes Jugendteam holte sich das Quartett aus Oberbayern vor Schwaben und Niederbayern. Fabian Kern aus dem Siegerteam fing mit einer 2250 Gramm schweren Brachse zudem den schwersten Fisch und durfte sich vom Präsidenten die Königskette umhängen lassen. Er erreichte obendrein auch in allen anderen Disziplinen die höchste Punktzahl und wurde ein weiteres Mal geehrt.

„Die Rutenspitze hat sich bewegt“

Auf die Frage des Präsidenten, wie er denn diesen schweren Fisch gefangen habe, wusste er eine knapp-prägnante Antwort: „Die Rutenspitze hat sich bewegt und dann hab ich ang‘haut“, meinte er unter dem Applaus der Fischer-Kollegen. In seiner Gratulation bat Bartelt den neuen Bayerischen Jugendfischerkönig darum, auch andere Jugendliche für die Natur zu begeistern.

err