Noch sitzen die gut 60 Musikerinnen und Musiker der Jungen Philharmonie Ostbayern ganz entspannt in flauschigen Socken, verwaschenen Jeans und T-Shirt an ihren Instrumenten im großen Probenraum des Schullandheims. Am Samstagabend aber sieht das Gesamtbild dann ganz anders aus, denn da geben sie um 18 Uhr ein musikalisch anspruchsvolles Konzert in der Drei-Burgen-Halle.
Und natürlich möchten sich die musikbegeisterten jungen Menschen im Alter von 13 bis 35 Jahren dabei nicht nur klanglich bestmöglich präsentieren. Als Motto dieses Musikabends haben sie sich eine abwechslungsreiche Reise zu verschiedenen Kontinenten und von der Klassik bis hin zu schwungvoller Filmmusik ausgesucht. „Bei der Programmgestaltung haben wir natürlich auch Wünsche aus dem Orchester berücksichtigt“, verrät Dirigent Stefan Shen schon mal vorab.
Die jungen Leute vor ihm im Orchester nehmen die musikalische Probenwoche im Riedenburger Schullandheim bei allem Spaß und der Freude am gemeinsamen Musizieren während der Osterferien dennoch sehr ernst. Gut sechs Stunden täglich proben sie sowohl einzeln, in Instrumentengruppen als auch im großen Gesamtorchester. „Wir versuchen, die Probenarbeit so zu gestalten, dass die Musikerinnen und Musiker immer gerne wieder kommen“, verrät Shen.
Riedenburger Schullandheim bietet beste Bedingungen
Seit gut zehn Jahren kommt die Junge Philharmonie Ostbayern jährlich zweimal zu einer Probenwoche nach Riedenburg. „Hier ist ein Gefühl von Heimat, jeder kennt sich aus, die Turnhalle können wir als großen Probenraum nutzen und das Essen ist hervorragend“, schwärmt Anni Lemire als eine der Organisatorinnen von der landschaftlich so reizvollen Location hoch über Riedenburg. Viele der teilnehmenden jungen Leute waren schon öfters mit dabei, „aber wir nehmen auch sehr gerne neue Leute mit auf“, betont Lemire und verweist auf ihre Homepage. „Die Erfahrung, hier mal in einem großen Orchester mitspielen zu können, ist für alle viel wichtiger, als ein perfektes Konzert abzuliefern“, umschreibt sie ihre Faszination für das Gemeinschaftserlebnis.
Greta Gabriel ist schon seit ihrem 13. Lebensjahr Mitglied in diesem Orchester. Aktuell studiert sie Geige und nutzt die Gelegenheit, mal als Dirigentin ein Stück mit dem Orchester einzustudieren. „Unser musikalisches Ziel dabei ist, Spaß an der Musik zu haben und das Potenzial der jungen Musikerinnen und Musiker bestmöglich auszuschöpfen“, sagt sie.
Gemeinsame Begeisterung für Musik
Was alle Teilnehmer verbindet, ist die gemeinsame Begeisterung für Musik. Nur wenige unter ihnen aber wollen Musik zu ihrem Beruf machen, denn neben vielen Schülern und Studenten nehmen sich auch Leute aus ganz anderen Berufsbereichen wie Ingenieure, Lehrer und Architekten Zeit für so eine Probenwoche mit Konzertabschluss. Eine von ihnen ist Adina Keilberth als Solistin am Cello. Die Lehramtsstudentin wird im Konzert ein romantisches Cellostück von Max Bruch basierend auf jüdischen Musiktraditionen spielen. „Klassik und Pop-Musik ist für uns alle kein Gegensatz, sondern ein farbenfrohes Nebeneinander“, versichert sie und betont, dass sie alle neben der Freude an Klassik auch die Vielfalt der zeitgenössischen Musik lieben.
Kostenloser Eintritt zum Konzert
Über solche engagierten Gäste im Schullandheim ist Siegfried Lösch (CSU) als Stadtrat und Geschäftsführer des Schullandheimwerks Niederbayern-Oberpfalz stolz. „Riedenburg ist eine Minnesängerstadt und da liegt dem Ort Musik im Blut“, verknüpft er die Historie mit der Gegenwart. Auch Karin Dachs (CSU) unterstützt als Kulturbeauftragte des Stadtrats das Konzert der Nachwuchsmusiker am Samstagabend von ganzem Herzen, zumal sich die Junge Philharmonie Ostbayern als privater Verein vorrangig aus Spenden, Konzerterlösen und Zuschüssen der Kulturstiftung des Bezirks Niederbayern finanziert.
Der Eintritt zum Konzert in der Drei-Burgen-Halle ist kostenlos, Spenden werden aber gerne angenommen.
