Von Lorenz Erl
Riedenburg – Die Fürsorge um das Wohl ihrer Bürger gehört seit jeher zu den edelsten Anforderungen an einen Bürgermeister und seine Ratsgemeinschaft. Die Qualität des frischen Volksfestbieres kritisch zu prüfen, ist eine dieser Aufgaben. Sie erfordert nicht nur Entscheidungskraft, sondern in diesem besonderen Fall auch persönlichen körperlichen Einsatz.
Das mag in früheren Jahrhunderten, als das Brauwasser noch aus dem Dorfbach genommen wurde, nicht ganz risikofrei gewesen sein. Aktuell aber ist so eine Einladung des Festwirts mit reuelosem Genuss verbunden, wie sich die Riedenburger Stadträte am Mittwochabend überzeugen konnten.
Der diesjährige Festwirt Friedrich Riemhofer stellte sein bernsteinfarbenes, mit 13,4 Prozent Stammwürze und 5,5 Prozent Alkohol ausgestattetes Volksfestbier vor, das schon beim Volksfest in Dietfurt großen Anklang gefunden hatte. „Ich habe bisher nur Lob gehört. Ein Volksfestbier muss besonders rund im Geschmack sein und darf keine kratzige Bitterkeit im Abgang haben. Es ist das Aushängeschild und die Premiumsorte für unsere Brauerei“, ließ der Traditionsbräu wissen. Riemhofer hat in dem eigens vor zwei Jahren entwickelten Rezept die Aromahopfensorten Saphir und Tradition verwendet.
Nachdem die Bierprobe aufgrund einer Erkrankung des Bräus hatte verschoben werden müssen, war Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) beim Ersatztermin in Urlaub. Sein Stellvertreter Wolfgang Wirth (FW) zeigte sich zwar davon begeistert, dass das Volksfest wieder stattfinden kann und die Leute in der Gemeinde würden darauf brennen. Er enthielt sich aber eines Urteils über den Gerstensud. Dieses Urteil wird wohl Zehetbauer beim Anstich des ersten Bierfasses am 26. August um 18.30 Uhr abgeben müssen, wenn das Fest nach einem Standkonzert am Marktplatz um 17.30 Uhr und dem gemeinsamen Auszug zum Volksfestplatz beginnt.
Obwohl die Stadträte bei der Bierprobe nicht in beschlussfähiger Zahl erschienen waren, blieben sich die anwesenden Räte diesmal ohne kräftezehrende Diskussionen fraktionsübergreifend einig, dass das Volksfestbier hervorragend schmeckt. Riemhofer informierte zudem über das Festprogramm, das in gewohnter Tradition wurzelt, aber beispielsweise mit der „Musik aus allen Ecken“ am Sonntagabend auch neue Formen aufnimmt. Dabei spielen vier Musikgruppen abwechselnd im Bierzelt auf und zum Schluss lassen sie gemeinsam das Zelt musikalisch erzittern. An diesem Abend können auch Hobby- und Freizeitmusiker ihre Instrumente mitbringen und ins große Finale mit einstimmen. Das gewohnte Brillantfeuerwerk wird am Dienstag das Volksfest beschließen.
„Ich gehe fest davon aus, dass wir fünf tolle Volksfesttage haben und die Riedenburger aus der gesamten Großgemeinde hingehen werden“, freute sich Riemhofer schon jetzt.
Auch Fabian Helmich stellte als Wirt des Weinzeltes sein Unterhaltungsprogramm vor. Jeden Abend stehen Bands mit Musik auf der Bühne, die im Bierzelt garantiert nicht zu hören ist. Am finalen Dienstag setzt er wieder einmal auf das Konzept der offenen Bühne, bei dem Menschen spontan musizieren, erzählen, politisieren oder philosophieren können. Das Weinzelt hat täglich von 18.30 bis 1.30 Uhr geöffnet.
Das diesjährige Volksfest beendet auch die Karriere der bislang am längsten amtierenden Dreiburgenkönigin Selina Hirsch. Drei Jahre lang repräsentierte sie Riedenburg in Dirndl, Schärpe und Krönchen.
Bislang liegen zwar schon zwei Bewerbungen für die Wahl der 51. Drei-Burgen-Königin zum Volksfestauftakt am 26. August vor, aber die neue Volksfestbeauftragte der Stadtverwaltung, Petra Kolbinger, ruft dennoch alle jungen Frauen aus der Großgemeinde Riedenburg ab 16 Jahren zur Kandidatur auf. Alle Kandidatinnen erhalten ein Startgeld in Höhe von 100 Euro sowie Volksfestgutscheine. Auf die Gewinner der Wahl warten weitere attraktive Geldpreise.
DK
