Wichtige Investitionen
„An der Grund- und Mittelschule passiert etwas“

Interview mit Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer über die künftigen Projekte

15.03.2024 | Stand 15.03.2024, 17:44 Uhr

Die Digitalisierung der Grund- und Mittelschule macht Fortschritte. Schulleiter Norbert Nadler (links) und Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer sind zufrieden, dass in allen Klassenzimmern mit Whiteboards gearbeitet werden kann. Fotos: Rast

Die Infrastruktur der Großgemeinde Riedenburg wird heuer wichtigen baulichen Veränderungen unterzogen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung des Baugebiets auf dem Areal der früheren Pappenfabrik, das Mischgebiet „Heutal II“ und die Anbindung von vier Ortsteilen an die zentrale Kläranlage. Auch die Sanierung der Grund- und Mittelschule rückt näher.

Im Gespräch mit unserer Zeitung überraschte Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) aber noch mit einem Projekt auf dem Gebiet des sozialen Wohnungsbaus.

In der Austraße sollen unmittelbar vor der Abzweigung auf die Schleuse des Main-Donau-Kanals in Haidhof neun Wohneinheiten entstehen. Der Bauherr ist die Kindergartenstiftung Riedenburg, deren Vorstandsgremium Zehetbauer angehört. „Diese Wohnungen werden nicht auf dem freien Markt vermietet, sondern es besteht eine Sozialbindung. Die Nachfrage nach derartigem Wohnraum im Rathaus ist groß“, berichtet der Bürgermeister.

Mieterlös für den Betriebdes Kindergartenbusses

Die Mieteinnahmen kämen dann der Kindergartenstiftung zugute. Nach deren Willen soll der Mieterlös für den Betrieb des Riedenburger Kindergartenbusses verwendet werden. „Wir sind eine Flächengemeinde, deswegen will ich den Kindergartenbus auf alle Fälle aufrechterhalten“, betont Zehetbauer. Dabei handle es sich um eine freiwillige Leistung der Kommune, die allerdings bei der Rechtsaufsicht am Kelheimer Landratsamt immer wieder Stirnrunzeln auslöst.

Der Ursprung der Investition in das Neun-Parteien-Wohnhaus liegt im Jahr 2018. Damals gingen die zuvor kirchlichen Kindergärten in die Hand der Stadt über. Gleiches galt für das Vermögen, das die Kindergartenstiftung angehäuft hatte. „Dieses Geld muss laut Stiftungszweck so verbaut werden, dass es dem Kindergarten dient“, erklärt Zehetbauer.

Das Gebäude wird auf einem etwa 1200 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. Der Baukörper fällt relativ groß aus, um die Fläche ökonomisch sinnvoll zu bebauen. Rund um das Wohnhaus entstehen 18 Stellplätze für Fahrzeuge. Der Bauausschuss erteilte in seiner jüngsten Sitzung ohne Gegenstimme das gemeindliche Einvernehmen.

Einen wichtigen Schritt weiter ist die Stadt auch bei der Sanierung der Grund- und Mittelschule. Wie der Bürgermeister mitteilt, liegt inzwischen eine Machbarkeitsstudie vor, die auf eine Generalsanierung der Bildungseinrichtung abziele. „Ein Neubau kommt aus Kostengründen nicht infrage“, sagt Zehetbauer. Diese Entscheidung begründet er mit dem Baukörper der Grund- und Mittelschule, der generell in Ordnung sei. Die größten Herausforderungen bestünden bei der alten Elektroheizung, der Gebäude-Isolierung und beim wachsenden Raumbedarf. „Es wird aber noch in dieser Wahlperiode festgelegt, wie und wann die Sanierung erfolgt. Es muss und wird an der Schule etwas passieren“, kündigt Zehetbauer an. In den Haushalt des kommenden Jahres seien dafür bereits fünf Millionen Euro eingestellt worden. Neben der energetischen Ertüchtigung sind nach Zehetbauers Worten vor allem mehr Räume notwendig. Erste Teilerfolge seien bereits erzielt worden. So habe man die Digitalisierung der Schule vorangetrieben, dezentrale Lüftungsanlagen eingebaut und auch die Schulmöbel würden immer wieder erneuert.

Auch beim Angebot an bebaubaren Grundstücken sei die Stadt „gut aufgestellt“. Das Bauleitplanverfahren für die Bebauung des Areals der ehemaligen Pappenfabrik sei abgeschlossen, die Vermarktung der Flächen durch den Eigentümer habe begonnen. In Aicholding sei ein Teil der Grundstücke bereits verkauft. Für das Baugebiet Prunn WestII ist der Bürgermeister zuversichtlich, dass der Bebauungsplan bis Jahresende Rechtskraft erlangt. Drei weitere Bauplätze gibt es in Thann.

Im Mischgebiet „Heutal II“ sei Geschosswohnungsbau möglich, zudem gebe es hier drei Gewerbeflächen, für die bereits zwei konkrete Interessenten da seien. „Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist ungebrochen, das stimmt mich froh.“ Denn den moderaten Anstieg bei der Gewerbesteuer habe man auch den Handwerksbetrieben in der Großgemeinde zu verdanken.

„Wir sind in der Verwaltungendlich wieder voll besetzt“

Zehetbauer ist überzeugt, dass die Riedenburger Stadtverwaltung die Herausforderungen professionell bewältigt: „Wir sind endlich wieder voll besetzt, im Rathaus wie in den Außenstellen Bauhof, Klärwerk und Wasserwerk.“ Angesichts des überall herrschenden Personalmangels sei das keine Selbstverständlichkeit. „Alle sind hoch motiviert, wir sind bei der Quantität und der Qualität des Personals gut aufgestellt“, betont er.

rat