Die gute Nachricht zuerst: Die lang andauernde Sanierung des Wettstettener Kirchturms neigt sich langsam dem Ende zu. Allerdings gibt es auch eine schlechte Botschaft: Die Kosten sind wegen „unerwartet aufgetretener Arbeiten“ (Wolfgang Bauer) explodiert.
Mit rund 1,7 Millionen Euro rechnet die Pfarrei – doppelt so viel als ursprünglich geplant (830000 Euro). Die starke Erhöhung führt der Kirchenpfleger auf drei Faktoren zurück: „Am Mauerwerk des Kirchturms musste eine Kupferverkleidung angebracht werden. Außerdem waren zusätzliche Arbeiten an allen drei Turm-Böden nötig.“ Und obendrein musste ein größeres Gerüst aufgestellt werden, sagt Bauer auf Anfrage des DONAUKURIER.
Licht am Ende des Tunnels
Er freut sich, dass bei den Arbeiten am Turm der Pfarrkirche St. Martin endlich ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen sei: „Voraussichtlich Ende September ist die Sanierung abgeschlossen, und der 38 Meter hohe Turm steht wieder ohne Gerüst in voller Pracht da.“ Und dann mit einer neuen Kuppel aus Kupfer. „Diese sitzt seit Herbst vorigen Jahres auf dem Hauptdach des Turms“, informiert der Kirchenpfleger.
Fünf Streben waren marode
Seit 30. November 2018 stand die alte Kuppel im Kirchgarten. Zehn Tage zuvor hatte ein Statiker bei einer Kirchturmbegehung ein Sicherheitsproblem bei dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Kirchturm festgestellt. Fünf der acht Streben, auf denen die Spitze saß, waren marode. Die sofortige Folge: Schließung des Gotteshauses – und kurz darauf die Kirchturm-Kappung, um das Statikproblem zu entschärfen. Das Gotteshaus durfte daraufhin seine Pforten wieder öffnen.
Jahrelang wurde anschließend um die Finanzierung der Turmsanierung gerungen. Erst im Februar 2022 kam Bewegung in das Großprojekt: Das Bistum Eichstätt teilte mit, dass die Renovierung genehmigt ist. So konnten die Instandsetzungsarbeiten im Frühjahr starten. „Diese gingen zügig voran“, betont Wolfgang Bauer, der die Sanierung von Anfang an mit geplant hat.
Arbeiten in vollem Gange
Wie sieht es momentan auf der Baustelle aus? Derzeit sind die Mitarbeiter der Firma Heinzlmeier mit den Spenglerarbeiten an der Turmzwiebel beschäftigt. Und die Zimmerei Hausler fertigt gerade den unteren Holzboden am Turm. „Die Restaurierung der Kirchturm-Uhr läuft noch bei der Firma Rauscher“, informiert Bauer. Als nächstes werden nach seinen Worten die drei Glocken in den Glockenstuhl gehängt – und parallel dazu erneuern die Mitarbeiter des Malerbetriebs Hüttinger die komplette Außenfassade des Kirchturms.
89 Prozent der Kosten trägt Diözese
Zur Finanzierung des Großprojekts führt Bauer aus: „89 Prozent der Kosten trägt die Diözese Eichstätt.“ Den Rest muss die Wettstettener Pfarrkirchenstiftung als Bauherr aufbringen – also rund 150000 Euro. „Dank der Unterstützung durch die Gemeinde Wettstetten und des Landkreises Eichstätt sowie dank vieler Spenden der Bürger haben wir mittlerweile rund 100000 Euro zusammengebracht.“ Der Kirchenpfleger hofft nun auf weitere Spenden der Wettstettener. Und er kündigt ein „Glockenfest“ im Kirchgarten an, wenn die Arbeiten beendet sind.
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