Sogar am Sonntag geöffnet
Seit 45 Jahren ist die Köschinger Gemeindebücherei Zentrum der Lesekultur – besonders Familien schätzen Service

18.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:51 Uhr
Jutta und Otto Frühmorgen

Stelldichein der Mitglieder des Sonntagsdienstes und der Leitung der Köschinger Gemeindebücherei zusammen mit Bürgermeister Ralf Sitzmann (von links): Bürgermeister Ralf Sitzmann, Otto Frühmorgen, Birgit Rasp, Gertraud Lechner, Franziska, Theresa und Sonja Heckl, Katharina Semmler, Gabriele Zenger, Stefan und Irmgard Balassa. Foto: privat

Aus Anlass des 45-jährigen Bestehens der Gemeindebücherei Kösching trafen sich kürzlich die Sonntagsdienste auf Einladung der Marktgemeinde im ehemaligen Kloster. Dabei nutzte Bürgermeister Ralf Sitzmann die Gelegenheit, die Entstehung und Entwicklung dieser „bedeutenden kulturellen Einrichtung“ näher darzustellen.

So erinnerte er an die Pfarrbücherei, die rund 10000 Ausleihen pro Jahr verzeichnen konnte – und das bei einem Bestand von 3000 Büchern. „Die Lage änderte sich allmählich, als die Gemeinde 1971 eine eigene Schülerlesebücherei in der neuen Schule am Stadtweg einrichtete.“ Nach längeren Verhandlungen wurde die neue Gemeindebücherei am 18. November 1977 im Kloster offiziell eröffnet, so Sitzmann. Die Pfarrei hatte aus ihren Beständen insgesamt 2500 Bücher eingebracht. Die Marktgemeinde kaufte die gleiche Zahl Bücher dazu, wodurch die Voraussetzungen für ein Kleinzentrum erfüllt waren.

Neu gestaltete Räume im Kloster



An der Spitze der neuen Bücherei stand bis 2002 Ursula Betz; Erich Prommesberger war als Vertreter der Pfarrei zuständig für die Sonntagsausleihe. Im Jahr 1990 konnten unter Bürgermeister Siegfried Betz nach einer Umbauphase die neu gestalteten Räume im Mitteltrakt des Klosters bezogen werden. Sitzmann weiter: „In den folgenden Jahren wurden Internetanschlüsse eingebaut und die Bücherei weiter modernisiert.“ 2002 trat die langjährige Büchereileiterin Ursula Betz in den Vorruhestand; ihre Nachfolgerin wurde Silvia Schmidt.

Der Bürgermeister versäumte es nicht, anhand der Statistiken auf die Erfolgsgeschichte der Gemeindebücherei einzugehen. „Insgesamt war im vergangenen Jahr die Bücherei 562 Stunden für das Publikum geöffnet. In dieser Zeit kamen 5190 Besucher, und es wurden 26919 Ausleihen getätigt.“ Sitzmann sagte zum Abschluss seines Rückblicks auf 45 Jahre Büchereigeschichte: „Man kann hier gut und gerne von einem Erfolgsmodell sprechen.“ Ein besonderer Dank galt der Büchereileiterin Silvia Schmidt.

Digitaler Lesestoff, Autorenlesungen und Angebote für Kinder



Otto Frühmorgen, der seit 1978 Mitglied des Büchereikuratoriums ist, bedankte sich im Namen der Sonntagsausleihe bei Bürgermeister Sitzmann und der Büchereileitung für die gute Zusammenarbeit. Frühmorgen erinnerte an die „zahlreichen Maßnahmen, die in den vergangenen 20 Jahren zur Modernisierung und Attraktivierung beigetragen haben“. Dazu gehörten die Digitalisierung der Bücher und weiterer Medien, zudem Autorenlesungen, die Gründung eines Lesekreises für Erwachsene und die Feier verschiedener Jubiläen. Eine besondere Attraktion waren bis zur Pandemie im Jahr 2020 die Kindernachmittage für Vorschulkinder an Montagen, so Frühmorgen. Inzwischen wurden diese Angebote wieder aufgenommen.

Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeitende



Ein großer Dank galt Silvia Schmidt. Sie habe die Bücherei zu einem Ort der Begegnung und Zentrum der Lesekultur gemacht, wie in der Feier betont wurde. Unterstützt wird sie seit 14 Jahren von Gabi Zenger sowie zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Kirchenpfleger Klaus Müller-Würzburger bedankte sich im Namen der katholischen Kirchenstiftung.

Silvia Schmidt betonte die langjährige gute Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Sie lobte deren Bereitschaft, seit Jahrzehnten die Bücherei auch an Sonntagen für Bücherfreunde und vor allem auch für Familien offen zu halten – eine Besonderheit für eine kommunale Einrichtung.