Gaimersheim
Der Gaimersheimer Dieter Friedrich setzt sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt ein

17.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:45 Uhr
Anna Hafenrichter



„Mir ist in Tansania bewusst geworden, wie privilegiert wir in Deutschland leben. Auch für meine Kinder war das eine wertvolle Erfahrung“, erzählt Friedrich und fügt hinzu: „Zugleich sind wir fasziniert gewesen, mit welcher Fröhlichkeit uns die Menschen dort begegnet sind.“ Im Gespräch betont er ausdrücklich die für ihn unverwechselbar schöne Natur des Landes und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen, die sie 2019 selbst bei verspäteter Anreise mitten in der Nacht mit Musik und einem Festmahl empfangen haben, um die Anreise gebührend zu feiern.

Ausreichend Nahrung fehlt



Dabei weist der gebürtige Gaimersheimer auch auf die negativen Seiten hin. Die Bevölkerung steht vor großen Herausforderungen, denn oft fehlt es am Nötigsten, an ausreichend Nahrung oder medizinischer Versorgung. Bedingt durch den voranschreitenden Klimawandel – allen voran verursacht durch den Lebensstil im globalen Norden – sind in vielen afrikanischen Ländern die Auswirkungen bereits spürbar, wie Friedrich berichtet. Im Sommer kam es beispielsweise zu extremem Wassermangel. Mit einfachen Mitteln war es ihm und seinen Bekannten möglich, ein eigenständiges Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekt auf die Beine zu stellen. „An unseren Projekten ist es insbesondere auch reizvoll, dass man einen direkten Draht zu den Personen hat und live miterlebt, wie etwas entsteht“, erklärt Friedrich.

Auch im Sommer des vergangenen Jahres reiste er nach Tansania. Dort hat die Kirchengemeinde in einer sehr ländlichen Gegend ein Areal erworben und damit begonnen, systematisch die versteppte Landschaft aufzuforsten. Außerdem wird dort eine Ausbildungsstelle für Gehörlose errichtet, und auch ein Brunnen soll gebohrt werden, der für mehrere Orte sauberes Wasser liefert. Dabei berichtet Friedrich auch von den katastrophalen Auswirkungen aufgrund des Wassermangels, der den Zustand vor Ort im Sommer akut verschlimmerte. Für die ferne Zukunft ist sogar geplant, den Bau einer ärztlichen Versorgungsstelle in Angriff zu nehmen. Finanziert wird das alles durch Spenden der evangelischen Kirchengemeinde Gaimersheim. Das Projekt soll dabei helfen, langfristig die Lebensbedingungen zu verbessern.

Ostern 2023 findet ein Jugendaustausch zwischen den beiden Partnergemeinden statt. Geplant war dieser eigentlich bereits für August 2022, wegen der Corona-Pandemie konnte er allerdings nicht stattfinden. Die Jugendlichen sollen die ersten Tage gemeinsam in dem Tagungsheim Pappenheim untergebracht werden, um sich besser kennenzulernen.

Hofen auf fruchtbaren Austausch



Anschließend teilen sie sich auf die Familien auf und verbringen dort die restliche Zeit des Austauschs. Geplant sind dabei mehrere Ausflüge in die umliegenden Städte, beispielsweise München oder Regensburg, ebenso wie Thementage zu Traumberufen oder dem Klima. Dieter Friedrich hofft auf einen fruchtbaren Austausch: „Unsere Jugend ist der Schlüssel für eine bessere Welt, das Austauschen der Lebensansichten und das Gewinnen von gegenseitigem Verständnis kann da nur förderlich sein. Ich erwarte mir vom anstehenden Austausch weitere Impulse für eine Zusammenarbeit zwischen Gaimersheim und Kilakala.“

Aktuell bietet die Kirchengemeinde noch ein paar Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren die Möglichkeit, sich an dem Austausch zu beteiligen. Primär wird dabei in der Kirchengemeinde im Raum Gaimersheim gesucht.

DK