Hitzige Debatte
Schlagabtausch der Landtagskandidaten bei DGB-Podiumsdiskussion in Gaimersheim

25.07.2023 | Stand 13.09.2023, 5:51 Uhr

Bei der Podiumsdiskussion im Backhaus (von links): Malik Diao, Simone Zink, Michelle Harrer, Christian De Lapuente, Anton Haunsberger, Reinhard Brandl und Nico Eberle. Foto: Würzburger

Heiß diskutierten die Landtagskandidaten aus dem Landkreis Eichstätt bei einer DGB-Podiumsdiskussion in Gaimersheim vor allem über die Einführung eines Tariftreue-Gesetzes in Bayern. Nach dieser Regelung sollen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge nur noch Firmen zum Zug kommen, die sich an Tarifverträge halten.

Für dieses Gesetz sprachen sich aus: Michelle Harrer (SPD), Simone Zink (Grüne) und Malik Diao (Linke). Nur durch dieses Gesetz könne Lohndumping unterbunden werden, zeigten sich die drei Politiker bei der Veranstaltung am Wochenende im Backhaus überzeugt.

Austausch über Tariftreue-Regelung

Zunächst präsentierten sich die Landtagskandidatinnen und Landtagskandidaten von sechs Parteien den rund 50 Besuchern. Dann stellten sie sich den Fragen der Moderatoren Christian De Lapuente (Organisationssekretär beim DGB in der Region Oberbayern) und Erich Seehars (Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Ingolstadt). Wie De Lapuente ausführte, kämen auf die künftige Staatsregierung nach der Landtagswahl am 8. Oktober große Herausforderungen zu – unter anderem die Stärkung der Tarifbindung für faire Arbeitsbedingungen, die Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation und „massive Investitionen für ein lebenswertes Bayern“.

Auf dem Podium im Backhaus diskutierten neben Harrer, Zink und Diao auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (er vertrat Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel), zudem Anton Haunsberger (Freie Wähler) und Nico Eberle (FDP).

Debatte auch über Energiewende

Neben dem Tariftreue-Gesetz wurde auch über die Energiewende heftig debattiert. Brandl und Haunsberger sahen eine flächendeckende Versorgung mit Strom aus Windkraft als schwierig an. Auch der Lehrermangel bot Gesprächsstoff. Einigkeit bestand in der Notwendigkeit einer Reformierung der Lehrerausbildung. So forderte Simone Zink mehr Praxisbezug beim Lehramtsstudium.

Weitere Themen waren Klimaneutralität, Verkehr, Gesundheit und Wohnen. Die Debatte dauerte knapp drei Stunden. „Wir haben im Vorfeld nur mit zwei Stunden gerechnet“, sagte Christian De Lapuente gegenüber dem DONAUKURIER.